Buxach
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Buxach ist ein Stadtteil von Memmingen in Oberschwaben.
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[Bearbeiten] Lage
Das Pfarrdorf Buxach liegt ca. 3 km westlich von der Stadtmitte Memmingens entfernt. 1972 wurde das Dorf Buxach mit dem Nachbarweiler Hart, welches seit 1638 zusammen mit Buxach eine Gemeinde gebildet hatte, in die Stadt Memmingen eingemeindet.
[Bearbeiten] Ortsname
Über die Bedeutung des Wortes „Buxach“ gibt es immer noch Meinungsverschiedenheiten. Was das „ach“ von „Buxach“ bedeutet, scheint relativ sicher zu sein. „Ach“ oder auch „Aach“ geschrieben bedeutet fließendes Wasser (siehe auch Memminger Aach = Stadtbach).
Das „Bux“ von „Buxach“ ist jedoch umstritten. So könnte es „gebogener“ heißen (Buxach = gebogener Bach). Es könnte aber auch vom altfranzösichen Buxerias oder altgällischen Boxum abgeleitet werden, was soviel wie „Busch“ bedeutet (Buxach = Buschwasser).
[Bearbeiten] Geschichte
Die ertse Nennung des Ortes war um 1270. Das Elsbethenkloster zu Memmingen erwarb die Liegenschaften der Schenken von Schmalegg in Buxach. [1] Früher wurde von einer wesentlich früheren Datierung ausgegangen. In einer gefälschten Urkunde des Kreuzherrenklosters in Memmingen ist von dem Jahr 1010 die Rede. Verschiedene Widersprüche in dieser Urkunde lassen jedoch erkennen, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt. Die erste urkundliche Nennung des Ortes war 1289, hier kauft das Kreuzherrenkloster bzw. die Oberhospitalstiftung von den Rittern von Rettenberg um 50 Silbermark den Spitalhof (später so benannt) und die Spitalmühle zu Hardt. In einem Protokoll aus dem Jahre 1392 ist zu lesen, dass Buxach nun in dem Besitz der Patrizierfamilie Rupp aus Memmingen ist. Dies blieb bis 1459 so. Die Familie Rupp investierte auch in ihren Besitz. So werden in einem Kaufvertrag von 1404 bereits drei Höfe, eine Hammerschmiede sowie eine Schleifmühle erwähnt. Am 4. April 1459 wird das Dorf um 2500 fl. an Hans Lechmayer, Hofmeister der Spitaldürftigen in Memmingen, verkauft. Durch die vielen Wasserläufe auf der Gemarkung Buxach florierten hier vor allem die Metallbetriebe des ausgehenden Mittelalters.
So bot 1523 der Rat der „Freien Reichsstadt Memmingen“ einem Kupferschmied ein Darlehen zur Errichtung eines Hammerwerkes. Ob dieser es annahm ist nicht überliefert. Der 22. Mai 1594 ist ein entscheidender Tag, welcher das Zusammenwachsen der Dörfer Buxach und Hart bezeugt. In einem Ratsprotokoll wird erwähnt, dass der Amann von Buxach, Jörg Moser und der Amann von Hardt, Melchior Schalk, dem Schmied von der Buxach, Hansen Göger die Versehung beider Schmieden in Buxach und Hardt genehmigt. Der selbe soll montags und donnerstags den sechs Bürgern von Hardt, an den anderen Tagen den Bürgern von Buxach schmieden.
1598 wird Buxach zur Pfarrei erhoben. Von nun an hat das Dorf einen eigenen Pfarrer, welcher aber in Memmingen sein Pfarrhaus hat. Die Prozessionen der Hauptpfarrkirchsgemeinde St. Martin zogen am großen Bittag (St. Markus, 25. April) nach Buxach. [2]
Der Weiler Hardt wird 1683 kirchenrechtlich der Pfarrei Buxach zugeschlagen. Seit diesem Zeitpunkt bildeten die beiden Dörfer eine Einheit.
Im 16. u. 17. Jhd. entsteht ein Kupfer bzw. Messinghammer. Ein Kupferhammer zur Herstellung von Kupfer bzw. Messing entsteht. Die Wachter aus Memmingen besaßen in Buxach einen zweiten Kupferhammer und lieferten bis in die Schweiz. Vor allem Sensen zum Mähen von Gras wurden hier hergestellt. [3]
Da die alte Kirche zu klein war, wurde 1710 die Dreieinigkeitskirche erbaut, bereits 1711 erfolgte der nächste Großbau in der Gemeinde. Ein neues Schulhaus entstand. Erstmals Bildlich dargestellt werden die Dörfer Buxach und Hart 1720 mit einem Kupferstich. „Salzburger Emigranten“ wurden auch 1732 in Buxach angesiedelt. Insgesamt 27 Menschen kamen in das evangelische Dorf. [4] Die Stadt Memmingen führte auf ihrem Gebiet öfters Visitationen der Schulen durch. Während bei anderen Schulen die Lehrer teilweise nicht einmal lesen und schreiben konnten, gab es in Buxach keine Beanstandungen. Im Jahre 1742 waren 43 Schüler in der Buxacher Schule registriert. Das Dorf war schon immer Zentrum für anrückende feindliche Heere der Stadt Memmingen, vor allem durch die Nähe zur Stadt und auch dadurch, dass die Stadt nur von Westen angreifbar war. Im Mai 1800 war es mit Hart Zentrum einer Schlacht mit dem französischen Heer. Die Franzosen besiegten damals die kaiserlichen Truppen.
Am 1. Oktober 1818 bildete das Dorf auch politisch eine Einheit mit Hart. Der erste gemeinsame Bürgermeister war Johann Jakob Schieß aus dem Weiler Hart. 1832 lebten insgesamt 102 Bürger in Buxach, 43 davon warem männlichen Geschlechts, 59 weiblichen Geschlechts. In Hart lebten zu dieser Zeit 36 Bürger. 1890 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus, welches im Sommer eröffnet wurde. Dadurch wurde am 9. Juni 1895 im Gemeinderat beschlossen, das alte Schulhaus aus dem 18. Jahrhundert zu verkaufen. Es trug die Hausnummer 4 1/2. Die Schulden des Schulhausneubaus waren auch 1917 noch hoch. Im Gemeinderatsprotokoll wurde am 18. Nov. 1917 folgender Satz vermerkt: Schulden durch Schulhausneubau. Das Ende der circa 170-jährigen Eigenständigkeit wurde 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform beschlossen. Buxach und Hart werden in die Stadt Memmingen eingemeindet.
[Bearbeiten] Einwohner von Buxach und Hart
- Stand 12/2004: 671
- Stand 12/2005: 678
[Bearbeiten] Vereinsleben
In Buxach befinden sich zahlreiche Vereine, darunter z.B. die Freiwillige Feuerwehr oder eine Jagdgenossenschaft. Auch ein Bürgerverein ist vorhanden, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, das dörfliche Leben rund um und im alten Schulhaus des Dorfes zu beleben bzw. aufrecht zu erhalten.
[Bearbeiten] Kirchen
Evang.luth. Kirche Buxach/Buxheim mit dem Kirchengebäude der Dreieinigkeitskirche.
[Bearbeiten] Weblinks
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Commons: Buxach – Bilder, Videos und Audiodateien
- Geschichte des Stadtteils
Koordinaten: 47° 59' 01" N 10° 08' 31" O
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