See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Burg Reichenbach (Hessen) – Wikipedia

Burg Reichenbach (Hessen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Burg Reichenbach (Hessen)
Der Bergfried

Der Bergfried

Entstehungszeit: um 750
Burgentyp: Hügelburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Hessisch Lichtenau-Reichenbach
Geographische Lage 51° 10′ 7,68″ N, 9° 45′ 12,24″ OKoordinaten: 51° 10′ 7,68″ N, 9° 45′ 12,24″ O
Höhe: 522 m ü. NN
Burg Reichenbach (Hessen) (Deutschland)
DEC
Burg Reichenbach (Hessen)

Die Burg Reichenbach ist eine romanische Burgruine bei der Kleinstadt Hessisch Lichtenau in Hessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Die Ruine der Burg Reichenbach befindet sich im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis etwa auf halber Luftlinie zwischen den südlichen Hessisch Lichtenauer Stadtteilen Reichenbach im Ost-Südosten und Retterode im Westen. Ihre Überreste stehen auf dem rund 522 m ü. NN „Schlossberg“, dessen nächst höherer, süd-südöstlicher Nachbarberg der Eisberg (583 m ü. NN) ist.

Nordwestlich der auf dem Schlossberg befindlichen Burgruine liegt der Hellkopfsee, der sich östlich des Stadtteils Retterode erstreckt und Überbleibsel vom einstigen Braunkohle-Tagebau am dortigen Hellkopf (466 m ü. NN) ist.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgeschichte und Bau

Auf dem Schlossberg unterhielten bereits die Römer ein Kastell. Die Chatten legten dann im 5. Jahrhundert eine Wallburg gegen die Hermunduren an. Das 2 km südöstlich der Burg liegende Dorf „Richenbach“ selbst ist 1089 erstmals urkundlich erwähnt worden.

Um 750 bis 1219 war der befestigte Berg wahrscheinlich im Besitz eines Zweiges der Grafen Gozmar, die in der Mitte des 11. Jahrhunderts dort eine Burg anlegten und sich ab 1089 Grafen von Reichenbach nannten (siehe auch Stammliste der Grafen von Reichenbach). Die Vorfahren dieses Geschlechts sollen bereits zur Zeit der fränkischen Eroberung des Gebiets, unter Pippin, als Grafen auf der Vorgängerburg eingesetzt worden sein. Die erste gesicherte Beurkundung bezieht sich allerdings auf Graf Gozmar II. von Reichenbach, der von 1117 bis 1139 Hochvogt von Fulda war. Mitglieder der Familie Reichenbach bzw. später Ziegenhain hatten dieses Amt bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts inne.

Die Grafen gründeten im 11. Jahrhundert das Nonnenkloster Reichenbach, das jedoch nicht lange existierte. Auf einem Fürstentag in Nordhausen im August 1207 schenkten Graf Heinrich III. von Reichenbach und die Vertreter aller anderen Zweige des Geschlechts Reichenbach-Ziegenhain-Wegebach die Klosteranlage und den gesamten dazu gehörigen Besitz gemeinsam dem Deutschen Orden, der damit seine erste Niederlassung in Deutschland erwarb.

[Bearbeiten] Streitobjekt zwischen Thüringen, Mainz und Hessen

Die Heirat 1185 von Friedrich, einem Sohn des Landgrafen Ludwig II. von Thüringen, mit der Erbtochter Luitgard (auch Lukardis genannt) des Grafen Gozmar III. von Ziegenhain-Reichenbach bedeutete eine wesentliche Ausdehnung des thüringischen Machteinflusses in Hessen und brachte die Burg Reichenbach in den Besitz von Thüringen. Erzbischof Konrad I. von Mainz kaufte 1189/90 die Hälfte der Burg.

Da die Burg im hessisch-thüringischen Grenzraum lag, war sie aus strategischen Gründen wiederholt Ziel von Auseinandersetzungen. Um 1220 eroberte nach Erbstreitigkeiten Landgraf Ludwig III. von Thüringen nach längerer Belagerung die Burg. 1225 belagerte Konrad von Thüringen, Bruder des Landgrafen und Graf von Hessen, die Burg. 1233 kam sie dann vertragsmäßig in seinen Besitz. 1249, im Thüringisch-Hessischen Erbfolgekrieg, eroberten die Truppen von Sophie von Brabant die Burg für ihren Sohn Heinrich, den späteren ersten Landgrafen von Hessen.

[Bearbeiten] Hessisches Jagdschloss und Amt

Die Burg blieb danach hessisch, wurde jedoch mehrfach verpfändet und wieder eingelöst -- so zunächst von Sophie von Brabant an Thilo von Elben und Eckhard von Kappel, dann 1330 und 1350 an den Deutschen Orden, und schließlich 1403 noch einmal an die Herren von Hanstein. Zumindest seit 1315 is das landgräflich-hessische Amt Reichenbach beurkundet. In dieser Zeit wurde die Burg von den Landgrafen als Jagdschloss genutzt.

1376 bis 1380 nutzte Landgraf Hermann III. von Hessen die Burg im Sternerkrieg gegen die Koalition des Erzbischofs Adolf I. von Mainz, des Abts von Fulda, des Herzogs Otto von Braunschweig-Göttingen und des Landgrafen Balthasar von Thüringen.

Am 4. November 1471 verstarb Landgraf Ludwig II. von Hessen unerwartet plötzlich auf der Burg, vermutlich durch eine Vergiftung.

[Bearbeiten] Verfall

Bis 1490, als der Sitz des Amtes nach Hessisch Lichtenau verlegt und dort ein landgräflicher Hof angelegt wurde, war die Burg bewohnt; danach wurden die Gebäude bis 1540 als Zehntscheune genutzt. Landgraf Phlipp war der letzte Fürst der noch einmal auf der Burg weilte. Um 1550 wurde sie auf Befehl Kaiser Karls V. nach dem Schmalkaldischen Krieg zerstört. Allerdings sind die beiden Türme noch 1697 als unversehrt erwähnt. Im 17. Jahrhundert bildete Daniel Meisner die Burg Reichenbach im "Politischen Schatzkästlein" ab. Danach begann der Verfall, beschleunigt durch die Bewohner benachbarter Dörfer, denen die Ruine als Steinbruch diente. Am 12. Dezember 1820 stürzte der Südostturm ein.

[Bearbeiten] Sanierung und heutige Nutzung

Der Bergfried wurde 1899 bis 1901 als Aussichtsturm ausgebaut und am 21. Juli 1901 als solcher eingeweiht, mit Bewirtschaftung an Sonn- und Feiertagen. 1934/35 wurde der Bergfried noch einmal saniert und die Zinnen wurden zugemauert. Der Archäologe Gottfried Ganßauge grub die Burg aus. 1948 wurden schwere Schäden am Mauerwerk entdeckt und 1955/56 große Frostschäden. Der Turm musste gesperrt werden, wurde aber am 26. Oktober 1958 wieder eröffnet. Am 9. Mai 1966 wurde der "Burgverein Reichenbach" gegründet, der sich seither um den Erhalt der Anlage bemüht. 1977 bis 1980 wurde der Turm wiederum instandgesetzt. Am 22. Juni 1986 erfolgte die Wiedereröffnung des Bergfrieds anlässlich des Reichenbacher Heimatfestes. Am 15. Juni 1988 wurde ein großes Burgfest anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Burgvereins gefeiert. Am 8. August 2004 wurde die neue Außentreppe eingeweiht.

[Bearbeiten] Anlage

Neben dem Bergfried, der als Aussichtsturm dient, sind heutzutage noch Reste der Schildmauer sowie ein kleiner und großer Halsgraben erhalten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag Melsungen, 1971, S. 481
  • Karl E. Demandt: Geschichte des Landes Hessen. Johannes Stauda Verlag Kassel, 1980, S. 175, 204 f., 319
  • Friedhelm Häring, Hans J. Klein (Hersg.): Hessen - Vom Edersee zur Bergstraße. DuMont Buchverlag Köln, 8. Auflage, 1988, S. 61
  • Martin Röhling, Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain, Niddaer Geschichtsblätter Nr. 9, Hg. Niddaer Heimatmuseum e.V., Nidda 2005 ISBN 3-9803915-9-0

[Bearbeiten] Siehe auch


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -