Burg Jesberg
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Burg Jesburg | ||
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Burg Jesberg |
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Entstehungszeit: | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp: | Hügelburg | |
Erhaltungszustand: | Ruine | |
Ständische Stellung: | Grafen | |
Ort: | Jesberg | |
Geographische Lage | 50° 59′ 45″ N, 9° 9′ 3″ OKoordinaten: 50° 59′ 45″ N, 9° 9′ 3″ O | |
Höhe: | 235 m ü. NN | |
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Die Burg Jesburg (auch „Jesburg“ oder „Ruine Jesberg“) in Jesberg ist eine romanische Wehranlage im hessischen Schwalm-Eder-Kreis an der alten Handelsstraße „Fritzlarer Straße“ in Nordhessen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bau und Anfänge
Gegen Ende des 12. oder zu Anfang des 13. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Wehranlage auf dem 235 m über NN hohen Berg über Jesberg begonnen. Am 2. April 1241 verkauften die Brüder Ludwig und Wortwin von Linsingen die Burg und das Gericht „Lenswideshusen“, später als „Jagsperg“ oder „Jagesburg“ bezeichnet, an den Mainzer Erzbischof Siegfried III., erhielten sie jedoch als Mainzer Lehen zurück. Die Burg lag an der alten Fritzlarer Straße, einer der ältesten Handelsstraßen Hessens, die die Wetterau mit dem Raum Fritzlar/Gudensberg verband, und wurde - neben Fritzlar, Naumburg und dem Heiligenberg bei Felsberg - ein Hauptstützpunkt Mainzer Macht in Niederhessen. Die Burg war in den folgenden zwei Jahrhunderten wiederholt verpfändet; Pfandinhaber und Burgmannen waren u. a. Mitglieder der Ministerialen-Familien „von Falkenberg“, „von Linsingen“, „von Gilsa“ und „von Grifte“.
[Bearbeiten] Mainz gegen Hessen
Um 1350 wurde die Burg schwer beschädigt; die genauen Gründe sind nicht bekannt, dürften aber in Streitigkeiten zwischen Mainz und den Landgrafen von Hessen zu finden sein. Von 1425 bis 1426 wurde die Burgbefestigung unter Anleitung des Fritzlarer Ministerialen Happel Katzmann fast ganz (mit Ausnahme des romanischen Bergfrieds) erneuert, erheblich erweitert und durch das Ausheben eines Wallgrabens verstärkt. 1427 war die Burg in den letztlich entscheidenden Krieg zwischen Landgraf Ludwig I. von Hessen und Erzbischof Konrad von Mainz verwickelt, als die mainzischen Truppen unter Gottfried von Leiningen nach ihrer Niederlage am 23. Juli 1427 bei Großenenglis zunächst nach Jesberg flohen, ehe sie dann bei Fulda am 10. August ein letztes Mal geschlagen wurden.
[Bearbeiten] Hessischer Bruderkrieg
Im hessischen Bruderkrieg 1469 zwischen den Landgrafen Ludwig II. von Hessen-Kassel und Heinrich dem Reichen von Hessen-Marburg stand Kurmainz auf der Seite Heinrichs. Die Burg Jesberg wurde von dem mainzischen Burgmannen von Linsingen verteidigt, wurde aber nach langer Belagerung und Beschießung durch 500 von Ludwig angeworbene böhmische Landsknechte und 300 Berittene, die auch Borken und Schwarzenborn niederbrannten, erstürmt und fast völlig zerstört. Die Verteidiger sollen allesamt ihr Leben verloren haben. Erst 1524 wurde die Burg wieder aufgebaut.
[Bearbeiten] Verfall und Bewahrung
1586 wurden Burg und Gericht endgültig hessisch. Damit verlor die Burg ihren strategischen Wert und verfiel. Steine von Burgmauern und Mauertürmen fanden Verwendung als Baumaterial von Jesberger Bürgerhäusern. 1721 starb der hessische Zweig der Familie „von Linsingen“ aus und die Burg und das Lehen fielen an die Landgrafschaft Hessen zurück.
Um 1820 erwarb der Kaufmann Appell die Burgreste und bewahrte die Anlage vor der völligen Zerstörung.
Die Gemeinde Jesberg erwarb 1964 die Ruine und das Schlossberggelände. Von 1980 bis 1987 wurde die Burgruine mit Bergfried und den erhalten geblieben Teilen von Palas, Kellern und Ringmauern restauriert. Ein Rundwanderweg, ein Parkplatz, ein Musikpavillon, Sanitäranlagen, eine Turmtreppe und eine Aussichtplattform wurden angelegt. Der Bergfried ist in den Monaten April bis Oktober täglich von 9 bis 20 Uhr frei zugänglich.
Unweit der Burganlage liegt der sog. Prinzessingarten.
[Bearbeiten] Literatur
- Grieben Reiseführer Oberhessen, Kurhessen, Waldeck. Band 230, Verlag Karl Thiemig AG, München 1981, S. 134
- Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 195
- Karl E. Demandt: Geschichte des Landes Hessen. Johannes Stauda Verlag, Kassel 1980, S. 23 u. 323
- Tafeln an der Burg Jesberg in Jesberg
[Bearbeiten] Weblinks
- Burg Jesberg bei burgenwelt.de
- http://www.gemeinde-jesberg.de