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Blumfeld, ein älterer Junggeselle – Wikipedia

Blumfeld, ein älterer Junggeselle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blumfeld, ein älterer Junggeselle ist eine Erzählung von Franz Kafka. Sie wurde 1915 verfasst und postum veröffentlicht. Sie behandelt die skurrilen Schwierigkeiten eines Junggesellen in seinem Privat- und Berufsleben. Kafkas „älterer Junggeselle“ wurde 1990 zum Namensgeber für die Hamburger Band Blumfeld.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zusammenfassung

Blumfeld, ein älterer Junggeselle, steigt eines Abends zu seinem Zimmer im 6. Stock hinauf. Dabei geht ihm der Gedanke an einen Hund als Begleiter durch den Kopf. Wegen der zu erwartenden Unannehmlichkeiten verwirft er diesen Gedanken.

Als er sein Zimmer betritt, erwarten ihn dort zwei kleine Zelluloidbälle, die eigenständig auf und ab springen, auch während Blumfeld seinen weiteren Tätigkeiten nachgeht. Es gelingt ihm nicht, die Bälle zu fangen. Nach einer unruhigen Nacht für Blumfeld kommt am Morgen die Bedienerin, um ihm den Haushalt zu verrichten. Nach ihrem Weggang werden die Bälle wieder besonders aktiv. Als Blumfeld zur Arbeit gehen muss, sperrt er die Bälle in seinem Zimmer ein. Da er sie bei seiner Rückkehr nicht mehr vorfinden möchte, veranlasst er Kinder aus dem Haus, sich die Bälle dort zu holen.

Nun erlebt man Blumfeld in seinem Beruf als Angestellter in einer Wäschefabrik, der Heimarbeiterinnen abfertigt und auszahlt. Nach langen Kämpfen Blumfelds hat man ihm zur Unterstützung zwei Praktikanten zugewiesen. Aber er ist unzufrieden und unglücklich mit den noch sehr kindlichen Helfern. Es kommt zu verschiedenen skurrilen Szenen an der Arbeitsstelle, die Blumfeld schwer unter Kontrolle behält.

[Bearbeiten] Eine Deutung

Das bei Franz Kafka vielfach auftauchende Junggesellenthema - siehe auch Das Unglück des Junggesellen aus Betrachtung oder Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande - spiegelt seine eigene Situation wider mit der Angst vor Bindung und Familie. Gleichzeitig kommt in der vorliegenden Erzählung der Selbsthass über diese Lebenssituation zum Ausdruck. Blumfeld möchte nicht mit dem weiblichen Pendant – der alten Jungfer – gleichgesetzt werden.

Seine Überlegungen zum Thema Hund, sein Umgang mit den Kindern sind umständlich und in seiner spitzfindigen Unbeholfenheit fast quälend für den Leser. Die beiden mysteriösen Bällchen, die in eigentümliche Interaktion zu ihm treten, sind wie ein peinlicher Makel, der sich nur schwer abschütteln lässt. Sollen die hüpfenden Objekte weibliche Brüste assoziieren? Bezeichnend ist, dass zwei kleine, schlaue Mädchen ihn von den Bällchen zu befreien versprechen. Die eigenwilligen Bällchen erinnern auch an das seltsame Wesen Odradek aus Die Sorge des Hausvaters. Abgerundet von dem Bild der hässlichen, unangenehmen Bedienerin, die die privaten Dinge des Blumfeld regelt, zeichnet sich für ihn ein Leben ab, das zwischen armselig, öde und lächerlich angesiedelt ist.

Seine berufliche Existenz ist nicht weniger quälend und erfolglos. Er kommt mit dem Anwachsen seiner Arbeit nicht zurecht, aber auch nicht mit seinen zwei Praktikanten, die man ihm zur Hilfe zugeteilt hat. Hier begegnet man wie im Roman Das Schloss, dem Paar der zwei nutzlosen Helfer, die dort dem Landvermesser das Leben schwer machen. Blumfeld schreibt die Unfähigkeit der Praktikanten ihrer Kindlichkeit zu und fragt sich, ob sie denn nicht sogar noch schulpflichtig sind.

Ebenso wie Blumfeld aber schon in seinem privaten Bereich nicht angemessen mit Kindern umgehen konnte, kann er es auch in seinem Berufsleben nicht. Es kommt zu grotesken Szenen im Kampf um einen Besen, die Praktikanten scheinen sich vor den vermeintlichen Schlägen Blumfelds zu fürchten, was zu deutlichen Slapstick-Elementen führt. Er ist nicht in der Lage, ihnen gegenüber sein Verständnis für ihre Kindlichkeit zum Ausdruck zu bringen und sie gleichzeitig als Vorgesetzter zu führen, wie es angebracht wäre. Aus Blumfelds dargestelltem Verhalten im privaten und beruflichen Umfeld begründet sich sein Junggesellentum, ohne dass ein gestörtes Verhältnis zu Frauen überhaupt thematisiert werden muss.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Paul Raabe: Franz Kafka: Sämtliche Erzählungen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1970, ISBN 3-596-21078-X.
  • Peter-André Alt: Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 2005, ISBN 3-406-53441-4


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