Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach
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Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Bahn | |
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u.a. heutige Strecke Duisburg–Mönchengladbach
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Kursbuchstrecke: | 425 (DU–MG) 485 (VIE–MG) |
Streckennummer: | 2332 (DU-Homberg–DU-Trompet) 2 [1] (DU-Trompet–KR-Uerdingen) 2520 (KR-Uerdingen–MG) |
Streckenlänge: | 42 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Verlauf | |
Die Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach ist eine historisch bedeutsame, heute aber zum Teil stillgelegte Eisenbahnstrecke in Deutschland. Die Strecke wurde von der Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft (RCG) erbaut, die 1847 eine entsprechende Konzession erhalten hatte.
Der größere Teil der Strecke bildet heute zusammen mit dem westlichen Teil der Ruhrgebietsstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) als Bahnstrecke von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach Hbf eine der wichtigsten Eisenbahnverbindungen des linken Niederrheins.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Bahnstrecke Ruhrort–Crefeld−Kreis Gladbach sollte ein Verkehrsweg sein, um die im Ruhrgebiet geförderte Kohle zu den Verbrauchern am linken Niederrhein bringen zu können. Die RCG schloss daher einen Vertrag mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), der zu diesem Zeitpunkt einzigen Bahngesellschaft, die bereits im nördlichen Ruhrgebiet tätig war. Diese baute eine in Oberhausen von ihrer Stammstrecke ausgehende Stichstrecke nach Ruhrort, die 14. Oktober 1848 fertig gestellt wurde.
Die RCG begann den Bau ihrer Strecke genau auf der gegenüberliegenden Seite des Rheines, in Homberg am linken Niederrhein, heute im Stadtgebiet von Duisburg gelegen. Die Verbindung zu dem am rechten Rheinufer befindlichen Bahnhof Ruhrort stellte dann ab dem 12. November 1852 das Trajekt Ruhrort–Homberg her, mit Hilfe dessen Personen- und Güterwagen den Strom überqueren konnten.
Am 15. Oktober 1849 wurde bereits die Strecke von Homberg über Trompet, Kaldenhausen, Uerdingen und Crefeld bis Viersen eröffnet. Auf den Tag genau zwei Jahre später am 15. Oktober 1851 erfolgte die Fertigstellung des letzten Streckenteils nach Gladbach (dem heutigen Mönchengladbach). Dort hatte sie ab 1853 Anschluss an die Bahnstrecken nach Aachen und nach Düsseldorf der Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft (AND).
Noch bevor sie ihre Strecke vollendet hatte, wurde die RCG am 1. April 1850 zusammen mit der AND in staatliche Verwaltung übergeführt und der „Königlichen Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft“ unterstellt. Diese wurde dann am 1. Januar 1866 von der (ebenfalls staatlich verwalteten) Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) übernommen, die wiederum 1882 Teil der Preußischen Staatseisenbahnen wurde.
[Bearbeiten] Teilstilllegung
Nachdem die RhE ihre ursprüngliche Trajektanstalt durch die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke ersetzt hatte, lief diese dem Trajekt Ruhrort–Homberg schnell den Rang ab. In Folge dessen verlor auch der Streckenabschnitt von Duisburg-Homberg nach Hohenbudberg zunehmend an Bedeutung.
Die Trajektanstalt Ruhrort–Homberg wurde am 19. Mai 1907 stillgelegt, die Bahnstrecke zwischen Homberg und Trompet im zweiten Weltkrieg beschädigt und nicht wieder in Betrieb genommen. Heute besteht nur noch Werksverkehr von Trompet zu den Anschlussstellen der Firma Sachtleben Chemie.
Die im Zuge der Niederrheinstrecke geschaffene Verbindung von Rheinhausen nach Trompet (und weiter über Moers nach Kleve) erwies sich als die wirtschaftlichere, zumal der südwestlich gelegene Rangierbahnhof Hohenbudberg durch eine zusätzliche Gleisverbindung direkt angefahren werden konnte. Zwischen Trompet und Uerdingen wurde der Personenverkehr schließlich am 30. September 1961 eingestellt, der Güterverkehr folgte nur einen Tag später am 1. Oktober 1961. Alle Gleisanlagen – sofern nicht auf der Niederrheinstrecke oder der neuen Hauptstrecke von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach genutzt – wurden komplett demontiert und sind heutzutage selbst auf Luftaufnahmen nur noch zu erahnen. Der ehemalige Bahnhof Kaldenhausen wurde bereits am 25. Mai 1961 stillgelegt und in Folge komplett abgetragen.
[Bearbeiten] Heutige Situation
Auch wenn der erste Streckenabschnitt von Homberg bis Hohenbudberg nicht mehr existiert, so ist der größere Teil der Strecke heute allerdings immer noch in Betrieb. Er ist mit dem westlichen Teil der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft sowie deren Stichstrecke zum Bahnhof Duisburg (RhE) – heute Teil des Duisburger Hauptbahnhofs – zu einer regional sehr bedeutsamen Strecke zusammengewachsen.
Die Hauptstrecke von Duisburg Hbf über Duisburg-Hochfeld Süd und Hohenbudberg (ab hier über die historische Trasse) nach Mönchengladbach Hbf ist heute durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.
Dringend benötigte, aber nicht durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen verhindern bislang eine intensivere Nutzung der Strecke, so fahren zwischen Duisburg Hauptbahnhof und Rheinhausen gerade einmal vier Züge pro Stunde, davon einer Richtung Moers und Xanten, siehe Niederrheinstrecke.
Des weiteren kreuzen die Züge dieser Strecke mit denen der Linksniederrheinischen Strecke niveaugleich in den Gleisvorfeldern des Krefelder Hauptbahnhofs, gleiches gilt für die Züge von der Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf im Gleisvorfeld des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs.
[Bearbeiten] Zugangebot
Die heutige Hauptstrecke wird stündlich durch den Regional-Express Rhein-Haard-Express (RE 2) bedient, der Mönchengladbach und den linken Niederrhein mit dem westlichen und zentralen Ruhrgebiet bis Münster verbindet.
Nur unwesentlich langsamer ist die Regionalbahn Rhein-Niers-Bahn (RB 33), die zweimal stündlich die Strecke im Wechsel mit unterschiedlichen Zugläufen befährt, zum einen von Aachen über Mönchengladbach nach Duisburg, zum anderen von Mönchengladbach über Duisburg weiter nach Wesel.
[Bearbeiten] Tarif
Die gesamte Strecke liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Für Fahrten innerhalb des VRR kommt ausschließlich der Verbundtarif zur Anwendung, für Fahrten über die Verbundgrenzen hinaus existieren Anschlusstickets (auch nach Venlo), sowie der NRW-Tarif.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft
- Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME)
- Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nummerierung laut Quelle aber strittig, vgl.
Dumjahn, H-W „Deutsche Reichsbahn, Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken“; Verlag Dumjahn; Mainz 1984,; ISBN 3-921426-29-4 - ↑ Beschreibung der Betriebsstelle KH
- ↑ Beschreibung der Betriebsstelle .HBH
- ↑ Beschreibung der Betriebsstelle KKRU
- ↑ Beschreibung der Betriebsstelle KKRX
[Bearbeiten] Quellen
- NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2332: Duisburg-Homberg–Duisburg-Trompet
- Beschreibung ehem. Strecke 2: Duisburg-Trompet–Krefeld-Uerdingen (Streckennummer laut Quelle)
- Beschreibung der Strecke 2520: Krefeld-Uerdingen–Mönchengladbach Hbf
Im heutigen Kontext zu sehende Strecken der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft:
- Beschreibung der Strecke 2312: Duisburg Hbf–Duisburg-Hochfeld Süd
- Beschreibung der Strecke 2505: Duisburg-Hochfeld Süd–Krefeld-Uerdingen–Krefeld-Oppum
- Beschreibung der Strecke 2504: Rheinhausen–Krefeld-Uerdingen–Abzweig Lohbruch