Büscherheide

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Büscherheide

Position von Büscherheide hervorgehoben

Auf der Karte gut zu erkennen: Büscherheide liegt am Westende des Eggetals

Büscherheide ist als Ortsteil von Bad Essen im Landkreis Osnabrück ein kleines Dorf am Westende des Eggetals im Wiehengebirge. Auf einer Höhe von zwischen 133 m ü. NN (im Glanebach-Tal) und 215 m ü. NN (Ackerflächen im Norden) gehört es nicht nur zu den höchstgelegenden Bergdörfern dieses Gebirges – nirgendwo sonst gibt es nördlich des Wiehengebirgshauptkammes überhaupt landwirtschaftliche Flächen über der "magischen" 200-m-Höhenlinie. Als Faustformel merken sich die Bewohner, dass Büscherheide so hoch liegt wie der Limberg, also 190 m ü. NN.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Räumliche Lage
3 Politische und administrative Zugehörigkeit
4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Büscherheide gehörte bis zur Gebietsreform im Jahre 1977 als kreisangehörige Gemeinde zum ehemaligen Landkreis Wittlage. B. war im Landkreis Wittlage die mit Abstand kleinste Gemeinde.

[Bearbeiten] Räumliche Lage

Büscherheide von Süden aus betrachtet. Der Nordhang im Vordergrund ist Ende März noch tief verschneit.

Büscherheide unterteilt sich in räumlich getrennte Siedlungen: Alt-Büscherheide im Zentrum, die Neubausiedlung Büscherheider Ring im Westen und die Bauernschaft Wildenberg ganz im Süden der Freifläche. Im Süden der weiteren Dorfflur liegt im Wiehengebirge mit dem Grünen See der größte natürliche See mit dem ihn speisenden höchsten Wasserfall des Wiehengebirges östlich der Hunte.

Büscherheide entwässert einerseits nach Osten über das Eggetal und den Mühlenbach in die Große Aue, andererseits über den Glanebach in die Hunte nach Westen. Die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebieten dieser beiden Flusssysteme verläuft relativ mittig von Nordwesten nach Südosten, genau durch Alt-Büscherheide und teilt das Gebiet hydrologisch in zwei beinahe gleich große Teile.

Die Landwirtschaft ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftszweig in dieser Streusiedlung. Bei den Höfen handelt es sich überwiegend um Einzelhöfe; lediglich in Alt-Büscherheide ist eine gewisse Ballung der Hofstellen gegeben. Daneben hat der Verkauf von Weihnachtsbäumen/Tannengrün eine gewisse Bedeutung.

[Bearbeiten] Politische und administrative Zugehörigkeit

Die Orts-, Kreis- und Landesgrenze. So mancher Büscherheider empfindet dieses als Provokation

Das Haus links der Straße gehört noch zu Büscherheide, damit zu Niedersachsen, rechts der Straße ist Nordrhein-Westfalen.

Büscherheide mit seinen 127 wahlberechtigten Einwohnern, die sich auf einer Fläche von - den umgebenden Wald nicht mitberechnet - rund 110 ha verteilen, bildet einen eigenen Wahlbezirk (Nr. 0005) und einen separaten Grundbuchbezirk (Nr. 4429).

Trotz der naturräumlichen Trennung durch den westlich mehrere Kilometer breiten Waldgürtel gehört das Dorf politisch zur Gemeinde Bad Essen und zum Landkreis Osnabrück (Niedersachsen), obgleich Börninghausen, der östlich angrenzende Hauptort des Eggetals, das von der Bewohnerschaft durchweg favorisierte Unterzentrum bildet. Das mehrheitliche Ansinnen der Büscherheider, die Angliederung an Nordrhein-Westfalen zu erreichen, ist bisher ohne Erfolg geblieben. Letztmalig gab es die Chance Anfang der 1990er-Jahre, als in Deutschland zahlreiche Landesgrenzen den Bedürfnissen der Menschen angepasst wurden. So erhielt z. B. am 30. Juni 1993 Niedersachsen das Amt Neuhaus von Mecklenburg-Vorpommern aufgrund des Wunsches der Bevölkerung zurück. Bei der Lösung der "Büscherheide-Frage" blieb die Landesregierung in Hannover unnachgiebig. Es hat den Anschein, als ob die meisten Büscherheider diesbezüglich mittlerweile resigniert haben. Teilweise zeigen in einzelnen Gärten gehisste Niedersachsenfahnen ein im Erwachen befindliches Zugehörigkeitsgefühl zu dem einst so ungeliebten Land im Norden.

Büscherheide ist also auf regionaler Ebene eine funktionale Exklave wie das Kleinwalsertal auf nationaler Ebene. Trotz dieser politischen Zugehörigkeit wurden Tatsachen, nicht letztlich von den Bürgern geschaffen. So gehört postalisch das Dorf zu Preußisch Oldendorf, die Menschen gehen in Börninghausen zur Kirche und die Kinder auch dort zur Schule und auch die Müllabfuhr wird von Pr. Oldendorf koordiniert. Selbst für den Brandschutz ist die Freiwillige Feuerwehr im westfälischen Börninghausen seit einem Amtshilfeersuchen der eigentlich zuständigen Gemeinde Bad Essen zuständig. Viele Büscherheider sind seit Langem selbst auch Mitglied der Löschgruppe Börninghausen.

Wohl auch aufgrund der peripheren Lage sind viele Unternehmen mittlerweile geschlossen, wie z. B. eine Gastwirtschaft, eine Spinnerei und die Pam-Tankstelle oder in die östliche Nachbarschaft abgewandert, wie ein großes Sprudelwasser-Unternehmen, dessen Lkw-Kolonnen, wie sich die Älteren erinnern, einst durch das Dorf brausten und Leben und Kapital nach Büscherheide brachten.

Jüngst avancierte die vertrackte Situation im Rahmen des Nichtraucherschutzgesetzes auf die Tagesordung, da für die nur wenige Meter ostwärts der Grenze liegenden einzige Gaststätte des Ortes das strengere und eher eingeführte niedersächsische Recht verbindlich ist.