Ariadne
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Ariadne ist ein weiblicher Vorname und eine Person aus der griechischen Mythologie. Orthodoxer Namenstag ist der 18. September.
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[Bearbeiten] Herkunft des Namens

„Ariadne“ (griech. „Heiligste“) war eine Fruchtbarkeitsgöttin auf Kreta. Verehrt wurde sie außerdem auf Naxos, Delos, Zypern und in Athen. Die Römer nannten sie „Libera“.
Nach der griechischen Mythologie war Ariadne die Tochter von Minos, dem König von Kreta. Minos hatte Athen unterworfen, nachdem sein Sohn dort ermordet worden war. Die Athener wurden dazu verpflichtet, alle neun Jahre vierzehn Kinder als Menschenopfer für den Minotauros nach Kreta zu schicken. In einem Jahr schloss sich der Königssohn Theseus freiwillig dieser Gruppe an. Auf Kreta betörte er Ariadne, und sie schenkte ihm ein magisches Schwert und ein Knäuel Wolle. Als die Opfer in das berühmte Labyrinth des Daidalos getrieben wurden, wo der Minotauros hauste, rollte er das Knäuel ab. Mit dem Schwert erschlug er den Stiergott und fand mit seinen Gefährten am Ariadnefaden wieder heraus.
Auf der Rückfahrt nahm er Ariadne wie versprochen als seine Verlobte mit, ließ die Schlafende aber auf Befehl des Dionysos auf der Insel Naxos zurück. Dort wurde die Verlassene und Klagende von Dionysos erwählt. Bei Amathos wurde Ariadne später als Geliebte des Dionysos göttlich verehrt. Ariadne war aber immer auch in Theseus verliebt und weinte, als dieser starb. Dionysos holte ihn aber aus dem Hades zu sich.
[Bearbeiten] Künstlerische Darstellungen

Ariadne wurde in Literatur, Bildender Kunst und Musik vielmals zum Thema genommen (z.B. im Triumph des Bacchus). So gibt es bildliche Darstellungen beispielsweise von:
- Tizian: Bacchus und Ariadne
- Tintoretto: Ariadne
- Carracci Ariadne
- Sebastiano Ricci: Bacchus und Ariadne
- John Vanderlyn: Die schlafende Ariadne auf Naxos
- Giorgio de Chirico: Die erwachende Ariadne
- Maurice Denis: Bacchus and Ariadne
- Johann Heinrich Dannecker: Ariadne auf dem Panther
- Lovis Corinth: Ariadne auf Naxos
- Hans Makart: Der Triumph der Ariadne
Der Ariadne-Stoff wurde erstmals von Claudio Monteverdi als Oper "Arianna" komponiert, von der sich nur das Lamento d'Arianna erhalten hat. Weitere Opernvertonungen stammen von Georg Friedrich Händel (Arianna in Creta) sowie Richard Strauss (Ariadne auf Naxos).
[Bearbeiten] Literatur
- Blisniewski, Thomas: „Zur Wollust einladend“ – Johann Heinrich Danneckers Ariadne auf dem Panther. In: ARTig. Die Zeitschrift für Kunstinteressierte. 5.2004, S. 9-20
- Walther, Lutz (Hrsg.): Antike Mythen und ihre Rezeption. Ein Lexikon. Reclam 2003
- Köhn, Silke: Ariadne auf Naxos - Rezeption und Motivgeschichte von der Antike bis 1600. (Diss. Berlin 1996) München 1999
- Nagel, Yvan: Johann Heinrich Dannecker: Ariadne auf dem Panther. Zur Lage der Frau um 1800. Frankfurt am Main 1993
- Kemp, Ellen: Ariadne auf dem Panther. Ausst.-Kat. Frankfurt Liebieghaus. Frankfurt am Main 1979
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Siehe auch
- Ariane (Rakete)
- Ariadne (Asteroid)
- KFNB - Ariadne