Arbeitskraft
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Der Ausdruck Arbeitskraft bezeichnet die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen. Er kann sowohl individuell (als Möglichkeit, tätig zu sein) als auch auf die gesamte Arbeitsleistung einer Person (z.B. als Arbeiter) bezogen werden. Die Arbeitskraft spielt in Form einer Ware eine bedeutende Rolle in der marxistischen Theorie. Die Definition von Arbeit kann dabei ziemlich unterschiedlich sein, wobei die physikalische Arbeit in der Regel nicht gemeint ist.
[Bearbeiten] Individuelle Arbeitskraft
Die individuelle Arbeitskraft hängt unter anderem von den körperlichen und geistigen Fähigkeiten und der Gesundheit ab.
Siehe auch: Erschöpfung, Geschicklichkeit, Intelligenz...
[Bearbeiten] Arbeitskraft einer Person
Die gesamte Arbeitsleistung eines Menschen oder auch der Mensch selber wird auch als Arbeitskraft oder als Arbeiter bezeichnet (es herrscht Bedarf an Arbeitskräften).
[Bearbeiten] Arbeitskraft im Marxismus
In der marxistischen Ökonomie nimmt die Arbeitskraft der Lohnarbeiter unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen Warencharakter an. Der doppeltfreie Lohnarbeiter verkauft seine Arbeitskraft unter Marktbedingungen zum Tauschwert an den Eigentümer der Produktionsmittel (Arbeitgeber) und erhält dafür seinen Lohn.
Für den Arbeiter besteht der Gebrauchswert seiner Arbeitskraft darin, dass er sie gegen Geld zum Tauschwert an den Eigentümer der Produktionsmittel verkaufen kann. Die Höhe des Tauschwertes bzw. Lohnes hängt ab von Angebot und Nachfrage der dafür zu leistenden konkreten Arbeit und deren Quantität in Form messbarer abstrakter Arbeit (Zeitlohn, Stücklohn, Leistungslohn etc.). Bei einem Überangebot konkurrierender Arbeitskräfte sinkt deren Tauschwert, das heißt, die Löhne nähern sich tendentiell dem unteren Grenzwert an, der für den Arbeiter das Existenzminimum sicherstellt. Im Extremfall droht der soziale Absturz in die Lohnsklaverei
Für den Eigentümer der Produktionsmittel besteht der Gebrauchswert der Arbeitskraft darin, dass er sie dem Arbeiter zum Tauschwert bzw. Lohn abkauft und durch sie Güter herstellen lässt, die er mit Profit auf dem Markt absetzen kann. Der Profit entsteht nach Marx dadurch, dass sich der Eigentümer der Produktionsmittel den durch die Arbeit entstehenden Mehrwert aneignet. Bei einem Überangebot konkurrierender Güter muss er die Preise seiner Waren senken. Das schmälert bei unveränderter Produktivität und gleich bleibenden Löhnen die Profitrate, so dass er alle Bemühungen darauf lenkt die Produktivität zu steigern und die Löhne bzw. den Tauschwert der Arbeitskraft zu drücken. Läuft die Profitrate des eingesetzten Kapitals gegen Null, dann wird die Arbeitskraft für den Eigentümer der Produktionsmittel schließlich völlig wertlos. Die Arbeitskraft wird in die Arbeitslosigkeit entlassen und vergrößert das Angebot konkurrierender Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt.