Agde
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Agde | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Languedoc-Roussillon | |
Département | Hérault | |
Arrondissement | Béziers | |
Kanton | Agde | |
Geographische Lage | 43° 19′ N, 3° 29′ OKoordinaten: 43° 19′ N, 3° 29′ O | |
Höhe | 5 m (0 m–110 m) |
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Fläche | 50,81 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 23.988 Einwohner 472 Einw./km² |
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Postleitzahl | 34300 | |
INSEE-Code | 34003 | |
IGN-Nummer | 35196 | |
Website |
Agde [agd] ist eine Stadt mit rund 20 000 Einwohnern am Fluss Hérault im gleichnamigen Département in der Region Languedoc-Roussillon in Südfrankreich. Die tragenden Wirtschaftszweige sind der Tourismus und die Landwirtschaft. Agde verfügt über einen eigenen Bahnhof, der an der TGV-Strecke Nîmes-Perpignan liegt.
Seit langem ist Agde ein beliebtes Ziel für Urlauber, vornehmlich aus Frankreich, den deutschsprachigen Ländern, den Niederlanden und Großbritannien, die zum Segeln, Baden und FKK kommen. Agde hat eine der größten FKK-Siedlungen Europas.
Die Stadt besteht aus vier Ortsteilen: Agde, Le Grau d'Agde, Le Cap d'Agde und La Tamarissière. Agde ist der alte Teil mit dem mittelalterlichen Kern. Zur Zeit der Etablierung Agdes als Handelsplatz, zirka 500 Jahre vor Christus, lag die Stadt am Meer. Durch die Verlandung liegt der Ort Agde heute aber einige Kilometer landeinwärts. In den 1960er Jahren wurde dann südlich von Agde, durch stadtplanerisch vorangetriebenen Wohnungsbau, Cap d’Agde, der Ortsteil am Meer, aus dem Boden gestampft, mitsamt dem Naturistenviertel, Ferienhäusern, Yachthafen und dem (angeblich) ersten Wasserpark Europas, Aqualand.
Die Einwohner von Agde heißen Agathois. Die ansässige mediterrane französische Bevölkerung ergänzt haben zahlreiche Spanier, die in der Zeit des spanischen Bürgerkriegs nach Südfrankreich geflohen sind, sowie nach dem Zweiten Weltkrieg Bürger aus den Maghreb-Staaten.
Von kulturellem Interesse sind in Agde das Meeresarchäologiemuseum Musée de l’Ephèbe (im Ortsteil Cap d’Agde) und das jeden August ausgetragene Fischerstechen auf dem Hérault. Gleichfalls findet jedes Jahr am letzten Wochenende im Juni der Regionalmarkt Journées du Terroir statt.
Das Stadtgebiet von Agde wird vom Canal du Midi durchquert, der hier seine einzige Schleuse mit rundem Schleusenbecken hat. Sie verfügt auch über drei Schleusentore, da von hier ein Stichkanal zum Mittelmeer abzweigt. Der Kanal ist seit 1996 ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Umland ist außerdem der ehemalige Vulkan Mont Saint Loup zu bewandern, auf dem sich eine Funkstation der französischen Marine befindet.
Im 17. Jahrhundert hatte Kardinal Richelieu den Bau eines großen Militärhafens am Kap von Agde geplant. Dieser Plan wurde allerdings nie verwirklicht. Es wurde jedoch das Fort Brescou gebaut, eine Inselfestung einige Kilometer vor der Küste; eine Zeit lang hat sie als Staatsgefängnis und als eine Art Alten- und Irrenanstalt gedient.
1942 bis 1944 war Agde von der Wehrmacht besetzt.