ADtranz DE-AC33C
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ADtranz DE-AC33C „Blue Tiger“ | |
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Nummerierung: | 250 001 - 250 011 |
Anzahl: | 11, 1 Prototyp und 10 in Serie |
Hersteller: | ADtranz (250 001), Bombardier |
Baujahr(e): | 1996, 2002–2003 |
Achsformel: | Co'Co' |
Spurweite: | 1435 mm |
Länge über Puffer: | 23.410 mm |
Dienstmasse: | 126,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 21 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Installierte Leistung: | 2.460 kW |
Anfahrzugkraft: | 517 kN |
Leistungskennziffer: | 19,5 kW/t |
Motorentyp: | General Electric GE 7FDL12 |
Leistungsübertragung: | dieselelektrisch |
Anzahl der Fahrmotoren: | General Electric GEB 15A4 |
Lokbremse: | dynamische Bremse und computergesteuerte Druckluftbremse |
Zugsicherung: | Sifa |
Die DE-AC33C ist eine dieselelektrische Lokomotive für den schweren Güterverkehr. Sie wurde Ende 1990 von ADtranz in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Konzern General Electric entwickelt. Bei der Deutschen Bahn AG wurden die Loks unter der Baureihe 250 geführt. Unter der Bezeichnung „Blue Tiger“ erfolgt die Vermarktung der Baureihe.
Die Lok entspringt der ursprünglich als Plattform gedachten Blue-Tiger-Lokfamilie. Nachdem zwei weitere Lokomotiven auf der Basis der Technik des Prototypen für Bahnen im asiatischen Raum gebaut wurden, folgte allerdings Anfang 2005 die Ankündigung Bombardiers, nur noch größere Bestellungen der Lok zu fertigen und zugunsten einer eigenen Entwicklung auf Basis der Traxx-Familie von einer weiteren aktiven Bewerbung abzusehen. Daher ist die Zukunft dieser Baureihe ungewiss. Insgesamt wurden ein Demonstrator (Prototyp), 10 Lokomotiven für den deutschen Markt, 30 Lokomotiven für Pakistan und 20 Lokomotiven für Malaysia gebaut.
Die Lokomotive erhielt Ende 2004 die Zulassung zum Befahren von Steilstrecken in Deutschland.
[Bearbeiten] Konstruktion
Die Lokomotive besitzt einen mittelschnell laufenden GE 12-Zylinder Dieselmotor mit 2.460 KW und Drehstromtechnik von General Electric. Diese Komponenten stammen aus anderen erfolgreichen Lokkonstruktionen der amerikanischen Firma. Von Adtranz wurden die Henschel Flexifloat Drehgestelle und die mechanische Konstruktion der Lok in die Partnerschaft eingebracht. Jeder Radsatz der Lok ist mit einem luftgekühlten IGBT-Wechselrichter ausgestattet, des Weiteren besitzt sie ein computergesteuertes Diagnosesystem.
[Bearbeiten] Einsatz
Der einst blau-grau mit Tigermotiv lackierte Prototyp wurde Anfangs von der BASF, später von der Mindener Kreisbahn eingesetzt und schließlich an die Osthannoversche Eisenbahn verkauft. Als die Frist der Lok und damit auch die spezielle Zulassung als Prototypfahrzeug auslief wurden umfangreiche Modifikationen notwendig um die Maschine weiterhin einsetzen zu können. Neben einer Verstärkung der Fahrzeugfront durch aufgeschweißte Stahlbalken erhielt die Lok auch ein Umlaufgitter an den Seiten, was die Lok optisch doch sehr zum Nachteil veränderte.
Lokomotiven dieses Typs werden ausschließlich von privaten Eisenbahnunternehmen eingesetzt, wie z.B. der Osthannoversche Eisenbahnen AG oder auch von der ITL Dresden. Zuvor waren ein Großteil der Lokomotiven in einem Mietpool des Herstellers Bombardier organisiert, nachdem der erste Großbesteller, die KEG, mit Hinweis auf die sich verzögernde Zulassung vom Kauf zurückgetreten ist. Aufsehen erregte eine im Januar 2005 stattfindende Testreihe der Deutsche-Bahn-Tochter DB AutoZug, die ihre Autozüge einige Tage von einer Lokomotive der Baureihe 250 ziehen ließ.
Die Loks sind wie folgt aufgeteilt:
- Osthannoversche Eisenbahnen AG
- 330090 (250 008) rot
- 330091 (250 009) blau mit LTH-Schriftzug
- 330092 (250 005) rot
- 330093 (250 003) rot
- 330094 (250 001) rot (modifizierter Prototyp)
- Havelländische Eisenbahn AG
- V330.1 (250 002) silber/orange (ehemals silber/blau mit blauem Tigermuster)
- V330.2 (250 010) silber/orange (ehemals silber/blau)
- V330.3 (250 011) silber/orange
- ITL Eisenbahngesellschaft mbH
- 250 006 blau
- 250 007 blau
- Mindener Kreisbahnen GmbH
- V20 (250 004) silber mit rotem Streifen