10. Panzerdivision (Bundeswehr)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
10. Panzerdivision | |
---|---|
Verbandsabzeichen |
|
Aufstellung | 1. Oktober 1959 |
Land | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Division der Stabilisierungskräfte |
Unterstellte Truppenteile |
Stabskompanie Heeresmusikkorps 10 |
Stärke | ~ 11000 Mann |
Unterstellung | Heeresführungskommando |
Sitz des Stabes | Sigmaringen |
Spitzname | Löwendivision |
Motto | zuverlässig – beweglich – schnell |
Marsch | Fridericus-Rex-Grenadiermarsch |
Kommandeur | |
Kommandeur | GenMaj Markus Bentler |
Die 10. Panzerdivision ist ein Großverband des Heeres der deutschen Bundeswehr mit einer Stärke von etwa 11.000 Mann und ist auch als Löwendivision bekannt. Ihr Stab ist in Sigmaringen. Die unterstellten Truppen sind in Bayern und Baden-Württemberg. Die Division wird zurzeit von Generalmajor Markus Bentler kommandiert. Sie ist in die Befehlsstrukturen des Eurokorps eingebunden und untersteht truppendienstlich dem Heeresführungskommando. Sie ist als eine Division der Stabilisierungskräfte klassifiziert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Auftrag
Im Mittelpunkt des Divisionsauftrages steht die Erhaltung der Einsatzbereitschaft der ihr unterstellten Reaktionskräfte sowie die Erhaltung der Aufwuchsfähigkeit der ihr unterstellten Verstärkungskräfte und nicht aktiven Verbände. Bei der Ausbildung steht die Befähigung zum Einsatz der verbundenen Kräfte im multinationalen Rahmen als Kernaufgabe im Mittelpunkt. Die Befähigung zum Gefecht der Verbundenen Waffen in Operationen hoher Intensität und gegen militärisch organisierte Gegner tritt dagegen etwas in den Hintergrund. Die Division ist als Teil der Stabilisierungskräfte klassifiziert. Der Verband wird daher vorwiegend Kräfte für friedenserhaltende und friedensstabilisierende Einsätze im multinationalen stellen. Die Division ist also vorwiegend zu streitkräftegemeinsamen Operationen von niedriger über mittlere bis hoher Intensität und längerer Dauer im multinationalen Umfeld befähigt. In ihrer Rolle als Leitdivision ist der Verband verantwortlich für die Personalaufstellung, Ausbildung und Nachbereitung der Einsatzkontingente.
[Bearbeiten] Verbandsabzeichen und Motto
Das Verbandsabzeichen zeigt seit 1962 einen schwarzen Löwen (staufischer Löwe auf gelben Grund). Der „Löwe“ ist ein Symbolbild der Kraft, Ausdauer und Heimatverbundenheit der 10. Panzerdivision, die seit 2001 die einzige mechanisierte Heeresdivision in Bayern und Baden-Württemberg ist. Der Löwe wird so ähnlich auch im Wappen Baden-Württembergs abgebildet. Außerdem wird das Edelweiß oft im Zusammenhang mit dieser Division gezeigt, da dies das Traditionszeichen der deutschen Gebirgstruppe seit dem Jahre 1915 ist, die sich in Teilen in der 10. Panzerdivision seit der Eingliederung der 1. Gebirgsdivision wieder findet. Die Soldaten der Division tragen daher teilweise auch die traditionelle Mütze der Gebirgsjäger anstatt des Baretts. Der Wahlspruch stammt vom ehemaligen Divisionskommandeur, General Johann Adolf Graf von Kielmansegg, und lautet: „zuverlässig – beweglich – schnell“.
[Bearbeiten] Gliederung
Zur Zeit ist die Division folgendermaßen gegliedert:
Verband | Standort |
Stabskompanie 10. Panzerdivision | Sigmaringen |
Heeresmusikkorps 10 | Ulm |
Gebirgsjägerbrigade 23 | Bad Reichenhall |
Panzerbrigade 12 | Amberg |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Die Division im Kalten Krieg
Die Division wurde am 01. Oktober 1959 offiziell in Sigmaringen als 10. Panzergrenadierdivision in Dienst gestellt. Zunächst wurden der Division die Panzergrenadierbrigade 29 Pfullendorf und Panzerbrigade 30 Ellwangen unterstellt.
1960 wurden die neu aufgestellten Artillerieregiment 10 (Pfullendorf) und die Panzerbrigade 36 (Tauberbischofsheim) der Division eingegliedert. 1962 wurde die Division der Nato assigniert (in die NATO-Kommandostruktur als einsatzfähiger Verband eingebunden). Die Panzerbrigade 28 wurde 1964 in Neuburg an der Donau neu aufgestellt und der Division unterstellt. Die Brigade wurde später nach Donauwörth verlegt. 1970 wurde die Panzergrenadierbrigade 28 zum Heimatschutzkommando 18 umgegliedert und schied aus der Division aus. Die Division selbst wurde in 10. Panzerdivision umbenannt. 1975 wurde das Panzerregiment 200 (bisher II. Korps) in die neue Panzerbrigade 28 umgegliedert und der Division unterstellt. 1981 wurde die Panzerbrigade 30 zur Panzergrenadierbrigade 30 umgegliedert.
[Bearbeiten] Die Division nach 1990
1992 wurde die Division als ein Verband der Krisenreaktionskräfte kategorisiert und in das Eurokorps in Straßburg eingebunden. 1993 wurden die Panzerbrigaden 28 und 29 aufgelöst und das gemischte Flugabwehrregiment 2 in Fuldatal als neuer Verband der Divisionstruppen aufgestellt. Außerdem wurden im selben Jahr die Pionierbrigade 50 Bogen und das Artillerieregiment 12 Tauberbischofsheim unterstellt. Das Führungsunterstützungsregiment 50 Sigmaringen wurde u. a. aus Teilen der bisherigen Stabskompanie 10. Panzerdivision, dem Fernmeldebataillon 10 der Division und den Heeresmusikkorps 9 (Stuttgart), 10 (Ulm) und 12 (Tauberbischofsheim) neu gebildet. 1994 fusionierte die Division mit dem bisherigen Wehrbereichskommando V zum WBK V/10. PzDiv. Die Panzerbrigade 12 (Amberg), bisher Teil der 4. Panzergrenadierdivision in Regensburg, wurde ihr unterstellt. 1997 stellte die Division Kräfte für die Einsätze auf dem Balkan. Die 10. Panzerdivision stellte auch 1992/1993 (und auch 2005) als Leitdivision die Masse der Soldaten für die Auslandseinsätze auf dem Balkan und in Afghanistan. 2001 wurden die 10. Panzerdivision und das Wehrbereichskommando V wieder defusioniert (die ehemaligen Wehrbereichskommandos V und VI wurden das neue Wehrbereichskommado IV (München). Die Panzerbrigade 12 wechselte zur 13. Panzergrenadierdivision (Leipzig). 2001 wurde die Division zunächst durch die Übernahme von Verbänden der ehemaligen 1. Gebirgsdivision (außer Dienst gestellt am 30. Juni 2001) auf circa 32.000 Soldaten vergrößert und erreichte erst 2004 die Zielpersonalstärke von rund 13.000 Soldaten. 2002 wurde die Pionierbrigade 50 in Bogen zum Sanitätskommando IV umgegliedert, dem Sanitätsführungskommando unterstellt und verließ damit die Division. 2004 wurden die 1. bis 3. Kompanie des Führungsunterstützungsregiments 50 in Sigmaringen und Pfullendorf außer Dienst gestellt, aus Teilen der 1. Kompanie die Stabskompanie 10. Panzerdivision wieder neu aufgestellt. Ebenfalls wurde der der Division das Fernmeldebataillon 10 wieder direkt unterstellt. 2006 wurde der deutsche Anteil der Deutsch-Französischen Brigade truppendienstlich dem Heeresführungskommando direkt unterstellt. Bisher war dies Aufgabe die 10. Panzerdivision. 2006 wechselte die Panzerbrigade 12 aus Amberg erneut zur "Zehnten". Am 1. Oktober 2007 wurde das Fernemeldebataillon 10 erneut aufgelöst. Die Panzergrenadierbrigade 30 wurde zum 31. März 2008 aufgelöst.
[Bearbeiten] Liste der bisherigen Divisionskommandeure
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|
19 | Generalmajor Markus Bentler | 9. Mai 2006 | --- |
18 | Generalmajor Manfred Engelhardt | 31. März 2004 | 9. Mai 2006 |
17 | Generalmajor Jan Oerding | 9. März 2001 | 31. März 2004 |
16 | Generalmajor Karl-Heinz Lather | 20. März 1998 | 9. März 2001 |
15 | Generalmajor Rüdiger Drews | 27. September 1994 | 20. März 1998 |
14 | Generalmajor Joachim Spiering | 19. März 1993 | 27. September 1994 |
13 | Generalmajor Manfred Gerber | 26. März 1990 | 19. März 1993 |
12 | Generalmajor Hannsjörn Boes | 25. März 1988 | 26. März 1990 |
11 | Generalmajor Horst Albrecht | 27. September 1983 | 25. März 1988 |
10 | Generalmajor Werner Lange | 1. Oktober 1980 | 27. September 1983 |
9 | Generalmajor Eberhard Hackensellner | 29. September 1977 | 1. Oktober 1980 |
8 | Generalmajor Günther Kießling | 13. Januar 1976 | 29. September 1977 |
7 | Generalmajor Jürgen Brandt | 24. Juni 1974 | 13. Januar 1976 |
6 | Generalmajor Rudolf Reichenberger | 1. April 1971 | 24. Juni 1974 |
5 | Generalmajor Siegfried Schulz | 1. Oktober 1968 | 1. April 1971 |
4 | Generalmajor Kurt Gerber | 1. Januar 1965 | 1. Oktober 1968 |
3 | Generalmajor Josef Moll | 11.Juli 1963 | 1. Januar 1965 |
2 | Generalmajor Johann Adolf Graf von Kielmansegg | 21. Oktober 1960 | 11. Juli 1963 |
1 | Generalmajor Leo Hepp | 8. Dezember 1959 | 21. Oktober 1960 |
[Bearbeiten] Verbandsabzeichen und interne Verbandsabzeichen der Dienststellen
[Bearbeiten] Weblinks
1. Panzerdivision/ Division Eingreifkräfte | 2. Panzergrenadierdivision | 3. Panzerdivision | 4. Panzergrenadierdivision | 5. Panzerdivision | 6. Panzergrenadierdivision | 7. Panzerdivision | 1. Gebirgsdivision | 1. Luftlandedivision | 10. Panzerdivision | 11. Panzergrenadierdivision | 12. Panzerdivision | 13. Panzergrenadierdivision | 14. Panzergrenadierdivision | Division Luftbewegliche Operationen | Division Spezielle Operationen
Divisionsäquivalente: Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division | Heerestruppenkommando | Wehrbereichskommandos: I·II·III·IV·V·VI·VII·VIII