Ziergarten
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Unter einem Ziergarten versteht man einen Garten, der im Gegensatz zum so genannten Nutzgarten vorrangig nicht dem Anbau und der Verwertung von Nutzpflanzen dient. In einem Ziergarten werden Pflanzen lediglich aufgrund gestalterischer und ästhetischer Aspekte in unterschiedlichen Kombinationen verwendet.
Neben der Funktion als Stätte der Erholung des Menschen kann er auch der Repräsentation oder der künstlerischen Selbstverwirklichung dienen. In der Malerei, der Literatur und im Film sind Ziergärten bzw. Gärten allgemein ein beliebtes Sujet.
[Bearbeiten] Gestaltung eines Ziergartens
Vom Haus ausgehend ist meist eine Terrasse der architektonische Übergang vom Wohn- zum Gartenbereich. Diese kann durch eine Pergola mit großvolumiger Reben- oder Prachtwindenbepflanzung umraumt werden. Gepflasterte oder bekieste Wege erschließen den Gesamtbereich des Grundstücks. Gehölze, kleinere Bäume oder Stauden dienen als Sicht- bzw. Windschutz.
Sowohl im Sinne des Artenreichtums wie der Ästhetik empfiehlt sich die abwechslungsreiche Bepflanzung mit verschiedenen Gattungen, wie z.B. Ahorne, Flieder, Haselnuss, Kornelkirsche oder Vogelbeere, die schließlich auch in Größe und Form variieren. Wechselnde Blühzeitpunkte setzen divergierende Farbakzente, was auch bei der übrigen Bepflanzung mit ein- und mehrjährigen Blumen und Stauden wiederholt wird.
Im Sinne des Artenreichtums sollte auf die in den vergangenen Jahrzehnten sehr beliebte, aus China stammende Forsythie verzichtet werden. Als typischer Frühblüher setzt sie zwar bereits sehr früh im Frühjahr die ersten gelben Tupfen im noch kargen Garten. Allerdings ist sie für die heimische Tierwelt absolut unattraktiv, da sie von keinem einzigen Falter oder sonstigen Insekt bestäubt wird und somit quasi bis auf ihre kurze Blütezeit nur Inhärenz treibt. Siehe auch: Naturgarten.
Typische Ziergartenpflanzen sind Rhododendren, die in den beschatteten Ecken des Gartens im Frühsommer dank ihres Farbenreichtums besonderen Glanz schenken.
Oft großflächige Rasenflächen sind gleichsam Segen und Fluch in einem Ziergarten, da sich ihre Besitzer gern auf ihnen entspannen, diese Flächen aber gepflegt werden müssen, wofür mancher den Zeitaufwand unterschätzt.
Für den Herbst sind spätblühende Astern oder langblühende Erika farbliche Garanten. Auch der immergrüne Feuerdorn setzt mit seinen orangefarbigen Beeren Farbtupfer.
Im Winter sind es verschiedene immergrüne Gehölze wie der Runzelblättrige Schneeball (Viburnum rhytidophyllum) oder die trockenen Halme von Staudengräsern, die für Abwechslung sorgen.
In diesem Zusammenhang sollte auch der Bambus nicht unerwähnt bleiben. Es gibt die verschiedensten Arten, wobei man sicherlich darauf achten sollte, dass die Pflanzen nicht ungehindert wachsen können. So kann der Bambus z. B. gut in einem alten Speisfass, dessen Boden ausgeschnitten wurde, gepflanzt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Joachim Breschke, Karin Greiner, Helmut Jantra u.a.: Das große Gartenbuch. Das Standardwerk zur Gartenpraxis. München 2004, ISBN 3-80-687354-2
- Ulrich Schmid: Treffpunkt Tiere im Garten - beobachten, bestimmen und anlocken. Franck-Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09589-4
- Reinhard Witt: Wildgärten. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1995, ISBN 3-405-14708-5
- Katharina Adams: Hecken - lebende Gartenzäune. Augustus Verlag, München 2001, ISBN 3-8043-7159-0