Yardang
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Ein Yardang (oder Jardang, gelegentlich auch Windhöcker) ist eine geomorphologische, tafelförmige Erosionsform in Lockersedimenten (überwiegend in flachgeschichteten lakustrinen Sedimenten).
Sie entstehen aus dem Zusammenwirken von Deflation, Windschliff (Korrasion) und zeitweise einsetzender Wassererosion. Die endgültige Gestalt wird durch Korrasion, also durch Windschliff des stetig aus einer Richtung wehenden Windes geformt; der vom Wind mitgeführte Sand schmirgelt die Strukturen aus dem Untergrund heraus. Initialformen der Yardangbildung sind z.B. Rinnen durch Abflußereignisse, große Trockenrisse, aber auch tektonische Verstellungen und Klüfte. An diesen Störungen kann der Wind seine auf Gassen konzentrierte schleifende Wirkung starten. Es entstehen schichtstufenartige Formungen, welche durch wechselnde Widerstandsfähigkeit der Sedimente bedingt sind.
Bei diesen Prozessen entsteht ein stromlinienförmiger (tropfenförmiger) Körper mit breitem Luv und schmalem Lee.
Prozess der Formenbildung:
Die steile Luv-Seite wird geformt durch Kornimpakt, Aufwind und Gegenströmung. An Rücken und Flanke wird die Luft beschleunigt, an der breitesten Stelle wird die Grenzschicht abgehoben und darunter setzt die Gegenströmung ein, im Lee bilden sich Wirbel, wenn die Strömungen aufeinandertreffen. Diese erodieren den Yardang von hinten. Ist die Stromlinieform erreicht wirkt auf den Yardang fast nur noch Deflation, da die Grenzschicht nicht mehr abgehoben wird.
Das Verhältnis von Länge zu Breite ca. 4:1. Yardangs treten in Größenordnungen vom Zentimeterbereich bis mehrere Zehnermeter (teilweise sogar noch größer) auf.
Vorkommen: Es sind z.B. große Yardangfelder im Iran ( diese heißen Shar Lut = Wüstenstädte) oder besonders ausgeprägte Yardangs in der Sahara zwischen Hoggar, Air und Adrar des Iforas zu finden.
Der Forschungsreisende Sven Hedin hat Yardangs erstmals 1903 benannt und beschrieben, als er die chinesische Wüste Lop Nor durchquerte. Das Wort Yardang leitete er aus dem uigurischen Wort Yar ab, das mit steiler Sandwall (engl.: ridge or steep bank) übersetzt werden kann.
Auch auf dem Mars gibt es am Olympus Mons, dem höchsten Berg des Sonnensystems, Yardangs.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Besler, H.: Geomorpholgie der ariden Gebiete. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 1992.
- Halimov, M.: Eight yardang types in central Asia. In: Zeitschrift für Geomorphologie. NF 33, 1989, Seiten: 205-217.
- Leser, H. (Hrsg): Wörterbuch Allgemeine Geographie. 13. völlig überarbeitete Auflage. München & Braunschweig. 2005.
[Bearbeiten] Weblinks
- Yardangs on Mars. In: NASA SSE Multimedia Gallery. (Stand: ).
- Andrew S. Goudie: Mega-Yardangs: A Global Analysis
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Form(en) und Größe(n) dieser Strukturen, Zusammensetzung des Materials, Entstehung, Fundorte, geologische Voraussetzungen
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