Wenings
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Kreis: | Wetteraukreis | |
Stadt: | Gedern | |
Geografische Lage: | 50° 23' 07" N, 09° 11' 49" O Koordinaten: 50° 23' 07" N, 09° 11' 49" O | |
Höhe: | 340 m ü. NN | |
Einwohner: | 1300 | |
Postleitzahl: | 63688 | |
Vorwahl: | 06045 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB | |
Politik | ||
Ortsvorsteher: | Hans-Joachim Flach |
Die Stadt Wenings ist heute ein Stadtteil von Gedern im Wetteraukreis in Deutschland. Der 1.300 Einwohner zählende Ort liegt am Südhang des Vogelsbergs im Tal der Bleiche auf etwa 340 m ü. NN.
[Bearbeiten] Geschichte
In einem Besitzverzeichnis der Johanniter zu Nidda wird Wenings 1187 erstmals urkundlich erwähnt, der Anlass ist eine Stiftung des Grafen Berthold.
Wenings gehört zunächst den Herren von Büdingen. Nachdem diese im Mannesstamm ausgestorben sind, fällt der Ort an die Grafen von Isenburg. Durch die hohen Vorkommen an Eisen wächst Wenings im Mittelalter zu einem beachtlichen Dorf. Zum Schutz der Siedlung wird schon früh ein bepflanzter Wall und ein hundert Schritte breiter und dichter Hain angelegt, in dem sich bis zum 16. Jahrhundert Wölfe befunden haben sollen.
Den guten Beziehungen Luthers von Isenburg und Büdingen (1286–1340) zu Kaiser Ludwig dem Bayern ist es zu verdanken, dass dem immer noch kleinen Dorf Wenings am 29. Mai 1336 Stadtrechte verliehen werden (Urkunde im Wortlaut). Hierdurch erhält Wenings auch das Recht, eine Befestigungsanlage zu errichten. Bis zur Fertigstellung der Ummauerung mit seinen fünf Wehrtürmen wird es jedoch weitere 100 Jahre dauern. Die befestigte Stadt bietet hernach nicht nur der eigenen, zwischenzeitlich auf 400 Bürger angewachsenen Bevölkerung Schutz, sondern dient auch in Kriegszeiten als Rückzugsort für die Menschen der umliegenden Dörfer.
Als 1596 Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg und Büdingen die Stadtrechte aberkennt, widersetzen sich die Einwohner von Wenings. Es kommt zur sogenannten „Rebellion der Stadt Wenings gegen ihre Landesherrschaft“. Die heftigen Auseinandersetzung der Einwohner mit den Landesherren in Büdingen („die Weningser, sie huldigen nicht!“) enden 1603 mit einem Vergleich vor dem Reichskammergericht in Speyer. Wenings erhält hierdurch seine Privilegien zurück.
Von dem im 18. Jahrhundert gebauten Schloss Moritzstein – nach seinem Erbauer, Graf Moritz von Isenburg Birstein – steht heute nur noch das Burgmannenhaus. 1816 fällt die Stadt an Hessen-Darmstadt. Zwischen 1852 und 1972 gehört Wenings zum Landkreis Büdingen. Mit der Gebietsreform von 1972 verliert Wenings endgültig seine Eigenständigkeit und wird Stadtteil von Gedern.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Noch kurz vor Verlust der Eigenständigkeit verschwistert sich Wenings im Juli 1970 mit der französischen Stadt Nucourt.