Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne
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Der Wahlkreis 12 Bramfeld-Farmsen-Berne ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Wandsbek. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem vier Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]
Wahlkreis 12 Bramfeld-Farmsen-Berne | |
---|---|
Land | Deutschland |
Bundesland | Hamburg |
Bezirk | Wandsbek |
Parlament | Hamburgische Bürgerschaft |
Wahlkreisnummer | 12 |
Einwohner | 102.979 |
Wahlberechtigte | 76.753 |
Abgeordnete | |
|
Der Wahlkreis umfasst die Stadtteile Farmsen-Berne, Bramfeld und Steilshoop.[1] Er liegt im Nordosten Hamburgs. Benachbarte Wahlkreise sind Alstertal-Walddörfer im Norden, Rahlstedt im Osten, Wandsbek und Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg im Süden und Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn im Westen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Strukturdaten
Im Wahlkreis leben etwa 103.000 Menschen, davon sind knapp 77.000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2008 mit 60,4 Prozent, 2004 mit 64,8 Prozent und 2001 mit 69,8 Prozent unter der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.
Die Bevölkerungsdichte im Wahlkreis beträgt 4950 Einwohner/km² und liegt damit über dem Hamburger Durchschnitt von 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 16,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 20,5 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil bewegt sich mit 10,6 Prozent unter dem Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 11,4 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.
In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Leistungsempfängern nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), eine höhere Arbeitslosenquote und einen erhöhten Anteil von Sozialwohnungen aus. 20,7 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 35,1 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 70,2 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 50,3 Prozent über dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 8,8 Prozent und lag damit über der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 6,6 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 gut jeder Siebte Hartz-IV-Leistungen (13,3 Prozent) gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.
Die Kriminalitätsrate liegt im Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne unter dem Hamburger Durchschnitt. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 98 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte vier (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 48 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).
[Bearbeiten] Wahlen
[Bearbeiten] Bürgerschaftswahl 2008
Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne fünf Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und ein Einzelbewerber an. Insgesamt bewarben sich 36 Kandidaten um ein Mandat.[2]
- CDU (4 Kandidaten)
- SPD (8 Kandidaten)
- GAL (7 Kandidaten)
- FDP (8 Kandidaten)
- Die Linke (8 Kandidaten)
- Harry Schaub (Einzelbewerber)
76.753 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 60,4 Prozent und bei den Wahlkreislisten 60,3 Prozent. 1,1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 3,6 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 45.873 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 217.852.
Gewählte Abgeordnete:
- Thomas Kreuzmann (CDU)
- Olaf Böttger (CDU)
- Ingo Egloff (SPD)
- Carola Thimm (SPD)
Partei | Landesliste in Prozent |
Wahlkreisliste Parteistimmen[3] in Prozent |
Landesliste | Wahlkreisliste Parteistimmen |
Wahlkreisliste Listenstimmen |
Wahlkreisliste Persönlichkeitsstimmen |
---|---|---|---|---|---|---|
CDU | 43,0 | 39,3 | 19.725 | 85.719 | 59.426 | 26.293 |
SPD | 36,4 | 37,2 | 16.687 | 80.972 | 42.293 | 38.679 |
GAL | 6,2 | 8,8 | 2.854 | 19.071 | 9.422 | 9.649 |
FDP | 4,2 | 5,5 | 1.930 | 11.907 | 5.995 | 5.912 |
Die Linke | 7,1 | 8,5 | 3.273 | 18.477 | 10.056 | 8.421 |
Harry Schaub | 0,8 | 1.706 | 448 | 1.258 |
Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 2,7 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.
[Bearbeiten] Wahl der Bezirksversammlung 2008
Zur Wahl der Bezirksversammlung Wandsbek traten im Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 54 Kandidaten an.[2]
- CDU (8 Kandidaten)
- SPD (17 Kandidaten)
- GAL (7 Kandidaten)
- FDP (10 Kandidaten)
- Die Linke (11 Kandidaten)
- HeimatHamburg (1 Kandidat)
Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 79.087 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 59 Prozent. 4,1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 219.413 gültige Stimmen abgegeben.
Partei | Sitze | Wahlkreisliste Parteistimmen[3] in Prozent |
Wahlkreisliste Parteistimmen |
Wahlkreisliste Listenstimmen |
Wahlkreisliste Persönlichkeitsstimmen |
---|---|---|---|---|---|
CDU | 3 | 39,2 | 85.973 | 57.778 | 28.195 |
SPD | 3 | 36,3 | 79.712 | 42.970 | 36.742 |
GAL | 1 | 9,8 | 21.544 | 11.531 | 10.013 |
FDP | 0 | 5,4 | 11.675 | 5.787 | 5.888 |
Die Linke | 1 | 8,3 | 18.151 | 9.933 | 8.218 |
HeimatHamburg | 0 | 1,1 | 2.358 | 1.624 | 734 |
[Bearbeiten] Bürgerschaftswahlen 1966–2008
Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.
Partei | 1966 | 1970 | 1974 | 1978 | 6/1982 | 12/1982 | 1986 | 1987 | 1991 | 1993 | 1997 | 2001 | 2004 | 2008 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
CDU | 25,0 | 28,5 | 35,9 | 32,8 | 39,1 | 34,0 | 39,4 | 37,6 | 31,3 | 21,4 | 27,2 | 23,6 | 46,5 | 43,0 |
SPD | 65,7 | 60,6 | 49,2 | 57,2 | 48,4 | 58,1 | 47,5 | 51,4 | 55,3 | 47,5 | 42,4 | 41,0 | 34,8 | 36,4 |
FDP | 5,4 | 6,0 | 11,4 | 4,5 | 4,8 | 2,1 | 3,9 | 5,3 | 4,2 | 3,2 | 2,7 | 4,0 | 2,8 | 4,2 |
GAL | 6,3 | 5,2 | 8,0 | 4,8 | 5,1 | 10,3 | 9,6 | 5,2 | 7,6 | 6,2 | ||||
REP | 1,4 | 4,9 | 1,9 | 0,1 | ||||||||||
DVU | 3,5 | 7,0 | 1,1 | 1,5 | ||||||||||
STATT | 5,4 | 3,8 | 0,5 | |||||||||||
Schill/Offensive D | 22,5 | 0,2 | ||||||||||||
Pro DM/Schill | 0,2 | 4,3 | ||||||||||||
Die Linke | 7,1 |
[Bearbeiten] Belege
- Strukturdaten
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB).
- Wahlen
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. (Stand: 1. Januar 2008).
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 12 Bramfeld – Farmsen-Berne. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,3 KB).
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 12 Bramfeld - Farmsen - Berne. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 9 KB).
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 12 Bramfeld - Farmsen - Berne. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 38,5 KB).
- Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 660, 672–673 (PDF; 200 KB).
- Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 700–701 (PDF; 296 KB).
- Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007 (Stand: 31. Dezember 2007.).
- ↑ a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 3, 5, 33–35, 95–97 (PDF; 1,58 MB).
- ↑ a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
- ↑ § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.
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