Vulkandom
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Ein Vulkandom, auch als Staukuppe oder Quellkuppe bezeichnet, entsteht, wenn zähflüssiges Magma an die Erdoberfläche gelangt und über dem Austrittspunkt der Lava schnell abkühlt. Dabei entsteht ein pfropfenförmiger Vulkandom. Ein solcher Pfropfen, der kurz vor seiner Erstarrung durch vulkanische Gase hochgepresst wurde (Extrusion), wird auch Stoßkuppe oder Lavanadel genannt. Vulkandome sind sehr gefährlich, da sie bei Grundwasserkontakt und durch hohe Gasgehalte sehr explosiv werden können und oft die Krater in Vulkanen verstopfen. Dabei kann sich der Druck im Inneren eines Vulkans explosionsartig entladen.
Typische Gesteine für Vulkandome sind Andesit und Dazit. Meist liegen diese Vulkane in Regionen, in denen eine Kontinentalplatte unter die andere verschoben wird. Dabei werden z. B. Sedimentgesteine aufgeschmolzen und ein gasreiches Magma steigt in der Erdkruste auf. Magmakammern können längere Zeit in oberen Bereichen der Erdkruste verweilen, ohne, daß ein Vulkan aktiv wird. Steigt dann neues, basaltisches Magma in so eine Magmakammer, so gibt es den sogenannten „Magma-Mixing-Effekt“, der die kühlere Schmelze erwärmt und zusammen mit chemischen Umkristallisierungsprozessen dieses Magma aktiviert. Dadurch kann ein enorm hoher Druck entstehen, der ein relativ kühles Magma (ca. 800-980 C) an die Oberfläche presst. Diese Gesteinsmasse wird langsam aufgetürmt und es entsteht ein Lavadom, der relativ instabil ist. Große Felsregionen können abbrechen und sogenannte pyroklastische Ströme erzeugen. Diese Glutströme aus Asche, Staub, Felsbrocken und bis zu 300 C heißen Gasen können alles zerstören, was ihnen in den Weg kommt. Solange ein Vulkan normale, strombolianische Ausbrüche zeigt und seinen Druck ausgleichen kann, ist er relativ gut einzuschätzen. Sobald sich in seinem Krater ein Pfropfen / Dom bildet, steigt die Gefahr einer Katastrophe.
Beispiele für Vulkandome findet man in der Rhön, im Siebengebirge, auf der Vulkanhalbinsel Methana, auf Santorin oder auf der Insel Nisyros, auf der Insel Montserrat und in Indonesien (z. B. der Vulkan Merapi).
Quellkuppen aus dem Tertiär findet man auch in Sachsen:
- der Kahlbusch (Quarz-Porphyr-Quellkuppe) bei Dohna
- der Löbauer Berg / Schafberg bei Löbau