Villa Patumbah

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Villa Patumbah, Ansicht vom Park

Gartenpavillon

Die Villa Patumbah an der Zollikerstrasse 128 in Zürich wurde 1883 bis 1885 von den Architekten Alfred Chiodera und Theophil Tschudy für Karl Fürchtegott Grob erbaut, der als Teilhaber einer Tabakplantage auf Sumatra zu enormem Reichtum gekommen war. Die Villa im üppig-kolonialistischen Stil ist ein Hauptzeuge des Historismus in Zürich und steht unter Denkmalschutz. Patumbah bedeutet auf malaiisch ersehntes Land.

Für den Aussenbau wählten die Architekten die Formen der italienischen Renaissance mit üppigen, teils plastischen, teils gemalten polychromen Fassadendekorationen. Die Innenräume wurden in Anlehnung an aussereuropäische Stile gestaltet.

Das Ökonomiegebäude neben der Villa wurde 1884 von den gleichen Architekten in Sichtbackstein und Elementen des Schweizer Holzbaustils erbaut. Der Gartenpavillon von 1883 entstand nach Plänen des Architekturbüros Hirzel & Koch.

Der 1890/1891 angelegte 13000 m² grosse Park ist ein bedeutendes Werk des Gartenarchitekten Evariste Mertens. Ein Schmuckgarten nahe der Villa, weite Freiflächen und ein grosser Nutzgarten waren durch ein geschwungenes Wegnetz miteinander verbunden.

Nach dem Tod Karl Grobs schenkten seine Töchter die Villa und den Park dem Diakoniewerk Neumünster. Die Villa wurde als Altersheim genutzt und 1929 der nördliche Teil des Parks abgetrennt und verkauft.

Die Stadt Zürich erwarb 1977 die Villa und den südlichen Teil des Parks, der seit 1985 geschützt und nach den historischen Plänen wieder hergerichtet wurde.

Um die Erhaltung des Parkes wird seit Jahren gerungen, da sich die 1929 abgetrennte nördliche Parkhälfte in der Bauzone befindet. 2005 liegen Pläne für einen Hamam und 35 Wohnungen vor, die die weitgehende Zerstörung dieses Gartenteils bewirken werden: die gesamte, eigentlich erhaltenswerte Gehölzrandbepflanzung aus der Entstehungszeit würde der Überbauung zum Opfer fallen. Der Verein Pro-Patumbah-Park setzt sich zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur (SGGK) mit einer Volksinitiative für die integrale Erhaltung des Parks ein.