Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
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Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) ist ein bedeutender Verbandsdienstleister und bietet das größte Branchennetzwerk der Investitionsgüterindustrie in Europa.
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[Bearbeiten] Profil
Der VDMA vertritt 3.000 vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen der Investitionsgüterindustrie und ist damit einer der mitgliederstärksten und bedeutendsten Industrieverbände in Europa.
Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine Schlüsseltechnologie und der Motor für das durch steigende Arbeitsproduktivität entstehende Wirtschaftswachstum. Mit einem Umsatz im Jahr 2005 von rund 151 Mrd. Euro und annähernd 864.000 Beschäftigten gehört der Maschinen- und Anlagenbau zu den größten Branchen und wichtigsten Arbeitgebern in Deutschland.
Die Produkte und Dienstleistungen des Maschinen- und Anlagenbaus genießen weltweit hohes Ansehen. Rund zwei Drittel der deutschen Produktion gehen in den Export. In 21 von 31 Teilbranchen des Maschinenbaus ist Deutschland Weltmarktführer (2005).
Im VDMA bildet sich die gesamte Prozesskette ab - von der Komponente bis zur Anlage, vom Systemlieferanten über den Systemintegrator bis zum Dienstleister. Der VDMA spiegelt die vielfältigen Kunden-Lieferanten-Beziehungen entlang der Wertschöpfungskette wider und ermöglicht den Unternehmen eine branchenspezifische wie übergreifende Zusammenarbeit.
[Bearbeiten] Interessenvertretung
Der VDMA gibt den Positionen seiner Mitglieder national wie international eine Stimme. Aktuelle Kernthemen der Interessenvertretung sind:
- Arbeitsmarktpolitik/Tarifpolitik/Deregulierung
- Bildungspolitik/Nachwuchswerbung
- Steuerpolitik
- Forschungspolitik/Technikpolitik
- Unternehmensfinanzierung
- Handelspolitik
- Umwelt- und Energiepolitik
- Messe/Messepolitik
[Bearbeiten] Dienstleistungen
Für die Qualität der VDMA-Dienstleistungen steht ein Netzwerk von weit über 20.000 Entscheidungsträgern und Spezialisten aus 3.000 Mitgliedsunternehmen sowie von 400 engagierten Fachleuten des VDMA und seiner Servicegesellschaften.
Das Spektrum der Themen ist breit und orientiert sich an den Bedürfnissen der Mitgliedsunternehmen.
Die Hauptthemenfelder sind:
- Markt, Statistik und Konjunktur
- Auslandsgeschäfte und Export
- Recht, Steuern und Tarif
- Management und Informationssysteme
- Werbung und Kundendienst
- E-Business und Branchenportale
- Forschung und technische Regelwerke
- Bildung und Nachwuchswerbung
- Technik und Umwelt.
Versicherungsdienstleistungen, zielgruppenspezifische Verlagsprodukte und Seminarangebote runden das VDMA-Profil ab.
[Bearbeiten] VDMA Netzwerk
Einander kennen, Erfahrungen austauschen, zusammenarbeiten – es gibt viele Themen, die Wettbewerber, Kunden, Lieferanten oder Kooperationspartner miteinander diskutieren und gemeinsam voranbringen. Der VDMA bietet allen Mitgliedern dafür die optimale Plattform. Im VDMA treffen sich die Geschäftsführungen und Vorstände, die Fachverantwortlichen und Spezialisten aus der Investitionsgüterindustrie.
[Bearbeiten] Kooperationen
Der VDMA arbeitet u.a. mit dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) zusammen. Die beiden BDI-Mitgliedsverbände haben vom 21. bis 22. September 2006 das 2. Gemeinschaftsforum mit dem Titel "Weg von den Dateninseln hin zum intelligenten Datenpool" veranstaltet, bei dem erstmals auch die DIN Organisation als Mitveranstalter aufgetreten ist. Thema des Forums war das gemeinsame Ziel, die elektronischen Klassifikationen EClass und ETIM im Produktdatenmanagement zur weiteren Nutzung in elektronischen Verzeichnissen wie beispielsweise dem BMEcat zu harmonisieren.
[Bearbeiten] Ingenieurberuf
Die Ingenieurquote im deutschen Maschinen- und Anlagenbau (der Investitionsgüterindustrie) beträgt seit einigen Jahren ca. 16 Prozent. Die Investitionsgüterindustrie ist damit der größte Ingenieurarbeitgeber Deutschlands. Ohne hervorragend ausgebildete Facharbeiter und Ingenieure ist es nicht möglich, diese innovativen Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Der VDMA informiert seit Ende der 90er Jahre regelmäßig mit den bekannten Think-Ing.-Veranstaltungen über die Berufschancen für Ingenieure. Gemeinsam mit anderen Verbänden finden beispielsweise an Hochschulen und auf Messen gezielte Veranstaltungen zum Ingenieurberuf statt.
[Bearbeiten] Geschichte des VDMA
Im Jahr 1890 wurde in Düsseldorf mit der Gründung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Maschinenbauanstalten der Grundstein für den VDMA gelegt. Ein Auszug aus der Chronik des VDMA markiert die wesentlichen Meilensteine.
- 2000 - Gründung des Fachverbandes Industrial Communication
- 1999 - Gründung des Fachverbandes Software (Software und IT für die Investitionsgüterindustrie)
- 1998 - Gründung der VFI (VDMA Gesellschaft zur Förderung und Innovation GmbH)
- 1998 - Aufbau des VDMA-Hauptstadtbüros in Berlin
- 1995 - Gründung der FGMA (Fachbetriebsgemeinschaft Maschinenbau e.V.)
- 1992 - Gründung der Impuls-Stiftung
- 1991 - Gründung des VDMA-Landesverbandes Nord-Ost in Berlin
- 1990 - Gründung des VDMA-Landesverbandes Sachsen-Thüringen in Dresden
- 1984 - Verbindungsbüro in Tokio wird aufgebaut
- 1980 - Namensänderung in „Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau"
- 1979 - Gründung des Fachinformationszentrums Technik
- 1972 - Gründung des Deutschen Maschinenbau-Instituts (DMI), heute: Maschinenbau-Institut GmbH (MBI)
- 1972 - Gründung der DOMA (Dokumentation Maschinenbau e.V.)
- 1972 - Aufbau des VDMA-Verbindungsbüros in Brüssel (seit 1999 VDMA European Office)
- 1968 - Gründung des FKM (Forschungskuratorium Maschinenbau e.V.)
- 1966 - VDMA-Zentrale in Frankfurt-Niederrad
- 1954 - Gründung von Orgalime (Europe Liaison Group of the European Mechanical, Electrical, Electronic and Metalworking Industries) unter Beteiligung des VDMA in Brüssel
- 1951 - Gründung des Maschinenbau-Verlags GmbH, heute VDMA-Verlag
- 1951 - Gründung der GzF (Gesellschaft zur Förderung des Maschinen- und Anlagenbaus mbH)
- 1950 - Aufbau des Verbindungsbüros Bonn
- 1949 - Wiedergründung des VDMA in Königstein im Taunus
- 1947 - Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Deutscher Maschinenbau-Anstalten (AVDMA)
- 1946 - Gründung des Vereins Bayerischer Maschinenbau-Anstalten (VBMA), der Wirtschaftsvereinigung der Maschinenbau-Anstalten in Groß-Hessen (WVMH) und des Wirtschaftsverbands Maschinenbau in Berlin
- 1945 Gründung der Wirtschaftsvereinigung Maschinenbau (WVMA)
- 1934 - Gesetz zum „Organischen Aufbau der deutschen Wirtschaft" und Verordnung über die „Einrichtung der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau" treten in Kraft
- 1926 - Gründung der VSMA (Versicherungsstelle des Maschinen- und Anlagenbaus GmbH)
- 1918 - Umzug von Düsseldorf nach Berlin ist beendet
- 1916 - Eintritt des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V) in den VdMA
- 1910 - Beschluss der Hauptversammlung: Mitgliedschaft für Fachverbände und Bildung eines Engeren Vorstandes
- 1899 - Auf Beschluss der Hauptversammlung wird auf Arbeitgeberfunktionen verzichtet
- 1892 - Gründung des Vereins deutscher Maschinenbau-Anstalten (VdMA)
- 1890 - Gründung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Maschinenbauanstalten in Düsseldorf