Vasenol
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Vasenol, auch Vasenoloform, ist eine kosmetische Substanz, über die das Merk'sche Warenlexikon von 1920 schreibt:
"ein Gemisch von Vaseline und Paraffinöl mit etwas Zetylalkohol oder einem anderen hohen Fettalkohol, findet wegen seines großen Wasserbindungsvermögens als Salbengrundlage Verwendung."
Vasenol ist außerdem ein eingetragener Markenname für Wund- und Hautpflegemittel. Populär wurden der Vasenol Körper- und Fußpuder schon in den Zwanziger Jahren, sowie Pflegemittel der Kinderhygiene, die so bekannt waren wie heute Penaten.
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[Bearbeiten] Das Vasenolwerk in Leipzig
Die Vasenolwerke Dr. Arthur Köpp A.G., später K.G., wurden ursprünglich in Leipzig gegen Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und befanden sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Familienbesitz. Gründer war Kommerzienrat Dr. Arthur Köpp. Der Firmensitz befand sich in der Hillerstraße 4. Die Produkte der Vasenolwerke umfassten Körper-, Wund- und Fußpuder, Wund- und Heilpuder für Kinder, Vasenolpaste und -hautcremes und Wunddesinfektionsmittel.
[Bearbeiten] Enteignung
Der letzte Firmeninhaber Dr. Heinrich Köpp, Sohn des Firmengründers, wurde am 17. August 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht, einschließlich seines Rittergutes in Röcknitz an der Mulde (seit 1917 im Familienbesitz), enteignet. Verschiedene Produktionslinien waren zuvor während des Krieges nach Röcknitz ausgelagert worden. Der Betrieb galt als kriegswichtig, da er auch den Puder für die Wehrmacht und die Waffen-SS lieferte. 1946 wurde das Werk zum Volkseigener Betrieb, dem VEB Vasenolwerke Leipzig umgewidmet. Dr. Heinrich Köpp ging daraufhin in den Westen nach Oberndorf am Neckar, in die damalige französische Besatzungszone. Dort wurde die Marke Vasenol ebenfalls weiter hergestellt, im Laufe der Zeit mehrfach verkauft, schließlich ging sie auf die Unilever AG über.
[Bearbeiten] Das Vasenol-Kinderheim
1926 wurde auf der GeSoLei (Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen Düsseldorf), der größten Wirtschaftsmesse der Weimarer Republik, das Vasenol-Kinderheim, ein Mustersäuglingsheim „zur Vermittlung grundlegender Gedanken zur modernen Kinderpflege unter organisatorischer Leitung des Vaterländischen Frauenvereins Düsseldorf“[1], durch den Architekten Carl Ackermann (nach anderen Quellen Eduard Lyonel Wehner) errichtet. Die Leitung des Heimes übernahm Erna Eckstein-Schlossmann, die Frau des jüdischen Direktors der Kinderklinik Düsseldorf bis 1935, Albert Eckstein.
[Bearbeiten] Publikationen
Verschiedene Gesundheitshygienische und Sportmedizinische Publikationen erscheinen in den späten Zwanziger Jahren als firmeneigene Schriften der Dr. Arthur Köpp AG. In den Fünfziger Jahren gab es eine medizinische Schriftenreihe in Leipzig „Literaturdienst Vasenol“ mit 17 Ausgaben.
[Bearbeiten] Literatur
- Eine Firmenschrift befindet sich im Deutschen Museum die aber noch nicht eingesehen werden konnte, daher konnte auch das Gründungsdatum noch nicht ermittelt werden.
- Ein Besuch des Vasenol-Kinderheims auf der "Gesolei". Düsseldorf 1926.
- Arthur Köpp: Merkblatt für Mütter und Pflegemütter. Vasenol-Werke Dr. Arthur Köpp, Leipzig 1936.
- Wie erhalte ich mir einen jungen Körper? Werbeschrift. Vasenol-Werke, Leipzig 1952.
- Gustav Ranft: Merkblatt für Mütter und Pflegemütter. VEB Vasenol-Werk, Leipzig 1950, 1958.
- Unser Baby. Ein Ratgeber f. junge Mütter. Pflege u. Wartg, Ernährg, Baby's Entwicklg. Vasenol-Werke K.G., Oberndorf/Neckar 1963.