Uskoken
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Mit Uskoken (vom slawischen Wort uskočiti abgeleitet, deutsch: „einspringen“) bezeichnete man einen militärisch organisierten Verband von Hajduken, der aus katholischen Flüchtlingen bestand, die aus den osmanisch besetzten Gebieten Kroatiens, der Herzegowina und Bosniens stammten. Die Uskoken verließen wegen der osmanischen Eroberungen Anfang des 16. Jahrhunderts ihr Heimatland. Die Geschichte der Uskoken lässt sich bis zu den Kämpfen herzegowinischer Klans wie etwa der Drobnjaks gegen die Vorherrschaft der Osmanen zurück verfolgen. Später entwickelten sich daraus die in diese Gebiete einfallenden („einspringenden“) Uskoken. Es gelang ihnen, den herzegowinischen Gebieten eine gewisse Autonomie vom osmanischen Reich zu sichern.
Die meisten Uskoken sammelten sich in Dalmatien auf den Besitzungen des kroatischen Befehlshabers Petar Kružić in Klis und Umgebung.
Als 1537 die Osmanen Klis eroberten, zogen die Uskoken nach Senj. Von dort führten sie einen erbitterten Kampf sowohl gegen die Osmanen als auch gegen die Republik Venedig, besonders an der Küste von Zadar. Oberhalb der Stadt Senj befindet sich die gut erhaltene Uskoken-Burg Nehajgrad.
In Senj begannen die Uskoken mit Duldung Österreichs damit, venezianische Schiffe zu überfallen. Der Republik Venedig gelang es nicht, die Uskoken unter ihre Kontrolle zu bringen.
Dies gab 1612 die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik Venedig, in dessen Verlauf die Uskoken Senj verlassen mussten. Ihre Schiffe wurden verbrannt, und sie zogen 1617 in das Gebiet von Karlovac und an die Kupa, wo schon seit 1524 ein Teil der Uskoken im Žumberak-Gebirge wohnte. Im fortwährenden Kampf mit den Osmanen bildete sich später aus den Uskoken der Kern der Militärgrenzer, die in den osmanisch-österreichischen Kriegen von 1683 bis 1699 und von 1788 bis 1791 den Osmanen Widerstand geleistet haben.