Untiefen des Rheins
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Der Rhein weist in seinem Verlauf zahlreiche Untiefen auf, von denen die bekanntesten in der folgenden Liste aufgeführt sind.
Im Laufe der Zeit hat sich der Rhein ein sehr enges und kurvenreiches Flussbett durch das Rheinische Schiefergebirge gegraben. So sind Felsen ober- und unterhalb der Wasseroberfläche stehengeblieben, die die Schifffahrt behinderten oder bei niedrigen Wasserständen gefährdeten. Heute sind viele dieser Stellen durch den Rheinausbau beseitigt oder entschärft worden. Die alten Namen, die von Schiffern und Fischern geprägt wurden, gibt es noch immer. Zwischen St.Goar und Oberwesel wird die Schifffahrt mit Hilfe von Lichtsignalen gewahrschaut. Bis 1988 waren auf der Strecke St.Goar bis Bingen die Rheinlotsen tätig.
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[Bearbeiten] Die bekanntentesten Untiefen
- Mühlstein- km 529,2 RU (rechtes Ufer), Felsen
An diesem dicht am Rheinufer liegenden Felsen war früher eine Rheinmühle verankert. Unter einem im Fels eingelassenen eisernen Kreuz liegt das Herz des Geschichtsprofessors Niklas Vogt, ein Lehrer Fürst von Metternichs.
- Fiddel,- km 530,3 rU, Felsen, an ihm war früher die Zollkette zwischen dem Mäuseturm und der Burg Ehrenfels befestigt.
- Binger Loch km 530,6 Fahrrinne, unter der Regierung Friedrich Wilhelm III. wurde die Fahrrinne von 6,50 m auf 65,0 m erweitert. 1832 wurde dort ein Denkmal errichtet.
- Lochsteine km 530,6 Reste der Felsbarriere im Binger Loch.
- Langer Ort Bezeichnet das Ende der schmalen Durchfahrt am Binger Loch.
- Beckersley km 532,2, LU (linkes Ufer) Schieferfelsen, früher im Besitz einer Familie Becker.
- Großer und kleiner Leisten km 532,3 RU Felsen in Stromrichtung verlaufend, in Aßmannshausen.
- Clemensgrund km 533,7 RU, benannt nach der ehemaligen Pfarrkirche Sankt Clemens in Trechtingshausen
- Teufelskader Leyen km 534,9 RU, Felsen,aus dem lat.cataracta = Schleuse, Wasserfall. Teufel eventuell Personenname oder verrufener Ort
- Rösselgrund km 535,5 LU, Untiefe. Mit Rossel oder Rösel bezeichnet man einen Geröllhang, von dem Steine herunterrasseln.
- Heimbacher Loch km 537,0 LU enges Fahrwasser.
- Großer Wacken km 537,2 LU mhd.Wacke, Feldstein aus dem Boden hervorstehend
- Lorcher Kirchenleyen km 540,1 RU bei der Kirche Sankt Martin gelegener Fels
- Kreuzbänke km 541,3 RU Felsbank beim ehemaligen Kloster Fürstenthal.
- Groscheley km 541,6 RU Felsen
- Lorchhausener Grund km 542,2 LU Untiefe und Kribben bei Lorchhausen
- Wirbelley km 542,9 RU Felshang beim Strudel
- Flossenreißer km 543,5 LU Fels, der die Flöße auseinanderreißt
- Wildes Gefähr km 544,5 LU Fahrwasser zwischen Kauber- und Bacharacher Werth, seit 1976 entschärft.
- Rauscheley km 547,3 RU Fels, Bezeichnung für Geröllabhänge am Mittelrhein.
- Wolfsnacker Bänke km 548,2 RU Felsen, vielleicht nach Wolf benannt, der früher hier heimisch war.
- Roßstein km 550,7 RU Felsen, vielleicht abgeleitet von me rosteyne - Flachsröste oder rauer, nackter Stein.
- Die sieben Jungfrauen ,km 550,9 RU Felsen und Sandbank. Die sieben Felsen sind der Sage nach sieben versteinerte Jungfrauen von der Schönburg, die wegen des Schabernacks, den sie mit ihren Freiern getrieben haben, zur Strafe versteinert wurden.
- Hammer Leyen km 550,8 LU Fels mit Hamm wird der Außenbogen einer Flussbiegung bezeichnet.
- Tauber Werth km 551,0 LU Insel Tauf bezeichnet ein seichtes Wasserloch, bei Niedrigwasser kann man zu Fuß auf die Insel gehen.
- Furtsley km 552,1 RU Felsen Furt - seichte Stelle im Wasser.
- Geisenrücken und Heringsnas km 552,0-552,5 Felsen, längs im Fluss verlaufende Felsrippe, erinnert an den Rücken einer Geiß, Heringsnas ist die südliche Spitze.
- Kammereck km 552,9 LU Felsen, zu kamme - Gelände, das zur herrschaftlichen Finanzverwaltung gehört.
- Betteck km 554,0 LU Felsen, Signalstelle
- Vierzehn Nothelfer km 554,0 LU Felsen. Am Bahndamm, kurz vor der Tunneleinfahrt zum Bettecktunnel, befinden sich 14 stilisierte Heiligenhäuschen, der Bereich St. Goar bis Oberwesel war schon immer von den Schiffern gefürchtet.
- Lützelsteine km 554,3 LU Felsen, mhd.lützel-klein, Signalstelle
- Grünsgrund km 555,0 RU Untiefe, Siehe Grien - Kies, Geröll.1976 weitgehend beseitigt.
- Bankeck oder Banksteine km 555,4 LU Felsen, heute Standort der Signalstelle und Lotsenmuseum.
- Kessel und Wirbel km 555,6 LU Felsen
- Schwarzgrund km 555,9 LU Schwemmkegel des Lohbaches
- Eselsgrund km 555,9 RU Untiefe, Ablagerungen des Forstbaches, Mit Esel wird auch ein hölzernes Gestell bezeichnet.
- Am Hottentot km 559,2 LU Felsen. Verballhornung von Hundort direkt am Hundhafen. Hund wird im Rheinischen auch ein starker Tannenbaum genannt.
- Am Nonnenstein km 563,8 LU Untiefe, hier setzten früher die Pilger auf dem Weg nach Kamp-Bornhofen über.
- Am steinernen Mann km 568,1 LU Untiefe, Am Ufer alter Meilenstein.
- Martinsgrund km 569,5 LU Untiefe, benannt nach der schon im Jahr 911 erwähnten Kapelle Sankt Martin.
- Bischofsgrund km 569,3 RU Untiefe Kiesgrund in der Nähe der alten Burg in Kamp.
- Auf der Schottel km 576,5 LU Untiefe, früher langgezogener Kiesrücken. Schotter-Schottel
- Das enge Türchen km 576,5 RU, früheres Fahrwasser für Schiffe mit wenig Tiefgang.
- Braubacher Grund km 580,0 RU, Untiefe, trennt Braubacher- von Niederspayer Fahrwasser.
- Königsstuhlgrund km 581,7 LU, Untiefe auf Höhe des Königsstuhls bei Rhens
- Im Bereich der Loreley gab es früher gefährliche Felsen, die inzwischen aber gespengt wurden. In der Gegend gab früher drei Fanggründe für den Salm. Die Clode bei St.Goar. Clode - Enge Stelle, oder von Personennamen Cloth hergeleitet. Die Longe - lat. longus-lang und die Schappe, km 554,0 RU von mhd. Schopp-Schuppen, Scheune, Gebäude am Ufer. An der Loreley war mit 26 Metern die tiefste Stelle im Rhein.
[Bearbeiten] Häufige Namensbestandteile
- Bank - Sand- oder Kiesbank
- Eck -schafe Flussbiegung oder Felsvorsprung
- Gefähr -Stelle, wo es gefährlich ist. Manchmal auch Gefährt
- Grien -Sandiges Ufer, aus dem Mittelhochdeutschen, teilweise auch Grün
- Grund - Ablagerungen in Bereich von Flussmündungen und Gleitufern
- Leisten - Felsrippe in Flussrichtung
- Ley - Felsen, Schieferfelsen
- Loch - Einschnitt in eine Felsbarriere
- Rücken - Langgestreckte Erhebung
- Wacken - dicker Felsbrocken
- Wirbel - Strudel
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred Halfer: Wasserflurnamen im Rheinengtal, in: Hansenblatt, Nr.52/1999
- Paul Hübner: Der Rhein, Von den Quellen bis zu den Mündungen, 1974.
[Bearbeiten] Weblinks
- [1] Rheinausbau im Bereich Binger Loch
ebenso aus diesem Buch: