Trieste
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Die Trieste war ein von Auguste Piccard konstruierter Bathyskaph, ein U-Boot, das 1955 in Italien speziell für die Tiefseeforschung gebaut wurde.
Die eigentliche Bathysphere (die Druckkörperkugel) wurde von der Firma Krupp-Maschinenbau in Essen hergestellt. Ein besonderes Sicherheitsmerkmal ist der aus etlichen Stahlkugeln bestehende Teil des Ballasts, der von Elektromagneten gehalten wird. Bei einem Ausfall der Stromversorgung lösen sich die Kugeln sofort und das Boot taucht selbsttätig auf. Als Auftriebskörper dienen rund 110 Tonnen Benzin in einem zylinderförmigen Blechtank.
Bereits am 30. September 1953 führte die Trieste im Tyrrhenischen Meer bei Ponza einen Rekordtauchgang auf 3.050 m durch. Dieser Rekord wurde jedoch 1954 durch den französischen Bathyscaphen FNRS-3 überboten, welcher vor der Küste des Senegal 4.050 m tief tauchte.
Das Boot wurde 1958 von der US-Marine übernommen und war an mehreren Suchaktionen nach verschollenen Schiffen und U-Booten beteiligt, unter anderem an der Suche nach dem verlorenen Atom-U-Boot USS Thresher (SSN-593).
Am 23. Januar 1960 war die Trieste das erste U-Boot, das im Marianengraben mit ca. 10.910 m Tiefe eine der tiefsten Stellen des Weltmeeres erreichte und anschließend wieder auftauchte. Die Besatzung manövrierte die Trieste bis nur 4 m über den Meeresboden, was wohl als Sicherheitsabstand diente; die 10.910 m Meerestiefe ist der bis heute ungeschlagene Tauchrekord eines U-Boots. Nach der Tauchfahrt erhielt dieses Meerestief die Bezeichnung Triestetief. Insassen waren der Schweizer Jacques Piccard und der Amerikaner Don Walsh.
In verschiedenen Nachschlagewerken wird fälschlich eine Tiefe von über 11.000 Meter angegeben. Die Differenz ist auf die fehlerhafte Kalibrierung des Tiefenmessgerätes zurückzuführen, die im Süßwasser durchgeführt wurde.
Später, nach der Außerdienststellung des Bootes, wurde der Druckkörper weiter verwendet und in den Nachfolger Trieste II eingepasst.