Tragtier
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Tragtiere (auch Packtiere oder Saumtiere) werden heute zumeist nur noch in unwegsamen Gegenden zum Tragen von Lasten verwendet und sind nicht mit Reittieren zu verwechseln.
Im Frühneolithikum entstanden mit der Ausbeutung tierischen Potentials durch Domestikationen erweiterte logistische Möglichkeiten. Wann Tragtiere erstmals eingesetzt wurden lässt sich nicht feststellen, da frühe Funde von Packeinrichtungen wie dem Sagma (altgriech. Packsattel) fehlen. Ungeklärt bleibt, ob man den Lasten bis 15 kg tragenden Hund schon frühzeitig als Packtier einsetzte. Allerdings ist anzunehmen, dass die Menschen bald dazu übergingen, nicht nur das Fleisch der großen Haustiere zu essen, sondern sich auch die Tragkraft von Rindern, Schafen und Ziegen nutzbar zu machen. Mit dem Rind wurde spätestens im 9. Jt. v. Chr. ein Arbeitstier domestiziert, das Gewichte bis 100 kg trug. Durch spätere Domestikationen kamen Dromedar (150 kg; 50 km/Tag), Elch, Esel (90 kg; 25 km/Tag), Gaur, Lama, Pferd, Rentier, Trampeltier (250 kg; 35 km/Tag) sowie Yak und Zebu hinzu, die in unwegsamen Gegenden heute noch als Trag–, Reit– bzw. Zugtier im Einsatz sind. Diese Tierarten waren zunächst Jagdbeute, in domestizierter Form blieben sie zuerst Fleischtier. Dort, wo die Beispiele einer fortgeschrittenen Nutzung noch fehlten, wurden sie auf jeden Fall Pack–, später auch Zugtier. Soweit sie dazu verwendbar waren, wurden sie letztlich Reittier.
In früheren Zeiten wurden auch Elefanten als Tragtiere genutzt.