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Torfkahn aus dem Teufelsmoor – Wikipedia

Torfkahn aus dem Teufelsmoor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Torfkahn aus dem Teufelsmoor ist ein Lastkahn aus dem Teufelsmoor bei Bremen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Um 1720 begann die staatliche Moorkolonisation im Teufelsmoor. Jürgen Christian Findorff legte im Auftrage des englisch hannoverschen Königs Georg II. 1751 systematisch Dörfer und Gräben an. Vorherige Versuche der Kolonisation benutzten teilweise bereits die Wasserwege der Hamme, Wörpe und Wümme. Angelegte Wege waren kaum mit Fuhrwerken befahrbar oder nur als "gesandete" Wege angelegt. Besonders Findorff förderte den Ausbau von Entwässerungskanälen, teilweise auch als Grenzlinien zu den einzelnen Grundstücken und führte sie in schiffbaren Kanälen zusammen. Ebenso verpflichtete er die Moorbauern, die Kanäle zu pflegen und zu unterhalten. Die Bauern, aber auch einige kleine Werften, bauten Torfkähne und nutzten die Kanäle als Verkehrsnetz.

Die Torfkähne aus dem Teufelsmoor werden nach „Hunt“ unterschieden. Am häufigsten sind die 1/2 Hunt-Kähne, die etwa 10 Meter lang und 2 Meter breit sind. Daneben gibt es noch den 1/4 Hunt und den Hunt. Charakteristisch für den Torfkahn ist das braun gefärbte Luggersegel, das etwa 12 m² groß ist und am 6 Meter hohen Mast hängt. Des Weiteren hat es auch größere Kähne (bis 400 t) Last in den breiteren Gewässern, besonders der Hamme bis Melchers Hütte, gegeben. Dazu zählen die sogenannten Eichenfahrer (Bremer Schiffe mit geeichter Ladekapazität), kurze Zeit gab es auch holländische Schuten. Die Holländer sollten das Monopol der Bremer Eichenfahrer unterlaufen. Eine dieser Schuten und auch ein typischer Torfkahn befinden sich im Musseum für Torfschifffahrt und Torfabbau in der Museumsanlage in Osterholz-Scharmbeck.

Der wichtigste Erwerb für die Bauern war der Verkauf von Torf, der bis ins 20. Jahrhundert wichtiges Heizmaterial war. Im nahegelegenen Bremen fanden sie reichlich Abnehmer dafür. So wurde der Torf auf den Kanälen bis in die verschiedenen Torfhäfen wie Walle, Gröpelingen, Vegesack und dem teilweise heute wieder instandgesetzten Torfhafen in Bremen-Findorff gesegelt (frühere Länge bis 1,8 km heute ca. noch 600 m Kailänge). In den ersten Jahren wurde der Transport von den Sammelstellen (z.B. besagter Stelle bei Melchers Hütte) durch die größeren Schiffe der Eichenfahrer durchgeführt. Als der Gewinn für die Moorbauern durch die Zwischenhändler und deren Handelspraxis immer geringer wurde, lohnte auch der direkte Transport nach Bremen. Bremen war von Worpswede mit dem Torfkahn in ca. 3 bis 4 Tagen durch die damals unbegradigte Hamme erreichbar. Später wurde die sogenannte Semkenfahrt "gestochen", die durch Abkürzen des bisherigen Weges durch Hamme, Lesum und Wümme die Fahrt auf 1 bis 2 Tage reduzierte. Bei ungünstige Winden aus Westen wurde der beladene Kahn nach Bremen meistens getreidelt (gezogen), gestakt oder gewriggt (eine achtförmige Bewegung mit einem langen "Stechpaddel"), meist erst auf der Rücktour konnte bei Westwind das braune Segel eingesetzt werden. Seitenschwerter verhindern die Drift und ermöglichen eine kursgenaue Fahrt. Die Kurven konnten meist ebenfalls mit dieser Segelart befahren werden.

Heute führen die historischen Nachbauten für Gäste die Fahrweise vor. Durch den inzwischen erfolgten, damals in der stark vernässten Naturlandschaft nicht vorhanden Uferbewuchs ist die Segelmöglichkeit stark eingeschränkt. Ebenso sind zusätzliche Brückenbauwerke vorhanden (Straße Osterholz-Worpswede, Fußgängerbrücke bei Melchers Hütte), die die historische Schifffahrt behindern. Die Masten sind auch wegen bereits früher vorhandener Brückenbauwerke legbar, bei einem Gewicht von 50 bis 60 kg ist dies eine mühsame Arbeit, da auch bei dem Luggersegel der Baum heruntergelassen und das Segeltuch eingeholt werden muss. Die kleinen Kanäle, die bis an die Hofstellen heranführten (Es gibt Scheunentore, die direkt am Kanal liegen) wurden mit dem "Stechpaddel" gestakt. Dazu war die Blattkante mit Stahl, teils auch mit einer Stahlspitze verstärkt.

Die genaue Zahl von Kähnen zur Blütezeit der Torfschifffahrt ist in der einschlägigen Literatur nur ungefähr abzuschätzen. Augenzeugen berichten aber noch aus der Nachkriegszeit von vollen Torfkahnhäfen, von denen die meisten nicht mehr existieren. Auch die Kanäle wurden mit den Modernisierungen der 1960er und 1970er Jahre zugunsten von Straßen zugeschüttet oder zumindest erheblich im Querschnitt verkleinert, so dass nur noch Wasserabzugsgräben übrig blieben. Trotz der heute noch reichlich befahrbaren Strecken sind sie doch nur noch ein kleines Abbild der alten Verbindungen. Eine Wiederbelebung wie in Teilen der Niederlande ist schon aus Naturschutzgründen kaum möglich, auch wenn Interessengruppen von Zeit zu Zeit die Wiederbenutzung des Hamme-Oste-Kanals fordern.

[Bearbeiten] Filmdokument

Im 1931 entstandenen Teufelsmoor-Film von Helmut Oestmann wird die Fahrt eines Torfkahns vom Teufelsmoor bis nach Bremen gezeigt.

[Bearbeiten] Nachbauten

Die heute ca. 20 existierenden Nachbauten der Torfkähne, die hauptsächlich für Ausflugsfahrten auf den Kanälen des Teufelsmoores eingesetzt werden, bieten Platz für etwa 18 Personen und werden zusätzlich von einem Motor angetrieben. Derzeitige Liegeplätze sind u.a. Worpswede, Teufelmoorschleuse, Viehspecken, Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und der Torfhafen in Bremen-Findorff. Verschiedene Anbieter fahren auf der Wümme und in Bremen. Meist handelt es sich um kommerzielle Anbieter. Die Torfschiffer selbst betreiben diese Fahrten fast ausschließlich in ihrer Freizeit und in ihrem Bestreben, dem Besucher ihre Heimat und deren Geschichte näherzubringen. Einige von ihnen tragen sogar die Kleidung der Torfschiffer vor 200 Jahren, die sie durch intensive Nachforschungen ermittelt haben.

Der Torfkahn und das Teufelsmoor mit seinen Lichtspielen eignet sich besonders als Motiv für die vielen Künstler aus Worpswede.

Vergleiche auch: Steinhuder Torfkahn

[Bearbeiten] Weblinks


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