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Torcello – Wikipedia

Torcello

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blick auf Torcello
Blick auf Torcello

Torcello ist eine Insel in der laguna morta, dem nördlichen Teil der Lagune von Venedig, in dem die Gezeiten nicht mehr bemerkbar sind.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Nach früherer Auffassung wurde Torcello im 7. Jahrhundert besiedelt, aber in der Nähe von Torcello wurde der Fußboden einer römischen Villa zwei Meter unter dem Wasserspiegel entdeckt.[1] Deshalb geht man davon aus, dass Torcello schon im 1. Jahrhundert besiedelt worden ist.

Torcello war von 638 bis 1689 Sitz des Bischofs von Altino und gewann schnell an Bedeutung als Zentrum von Politik und Handel. Im 10. Jahrhundert hatte es 10.000 - 20.000 Einwohner und war größer und reicher als Venedig. Nach dem 12. Jahrhundert war diese Blütezeit beendet und der Ort sank zur Bedeutungslosigkeit herab. Die Lagune um Torcello versumpfte, Malariaepedemien drohten. Die Einwohner verließen die Insel nach Venedig oder Murano und nahmen alles mit, was sich als Baustoff verwerten ließ, so dass die Stadt fast komplett abgetragen wurde. Heute leben nur noch 14 Einwohner auf Torcello.

Von den einstmals prächtigen Bauten auf Torcello blieb nur wenig erhalten. Die ursprünglich zwölf Pfarren und sechzehn Klöster sind der Vergessenheit anheimgefallen und bloß mehr Geschichte. Vom Verbliebenen ist die Kathedrale Santa Maria Assunta, die auf das Jahr 639 zurückgeht, mit ihren reichen byzantinischen Mosaiken hervorzuheben. Weiters sind die Kirche Santa Fosca aus dem 11. Jahrhundert und zwei Palazzi des 14. Jahrhunderts zu erwähnen. Letztere beherbergen ein kleines Museum. Der sogenannte Thron des Attila, ein aus einem Stück Stein gehauener Sitz, ist ein beliebtes Fotomotiv, hat aber mit dem legendären Hunnenkönig nichts zu tun. Höchstwahrscheinlich war dies einst der 'Thronsesssel' des Bürgermeisters (podestà) oder des Bischofs. Heute ist Torcello bei betuchten Feinschmeckern aus aller Welt, vor allem wegen der Locanda Cipriani, ein beliebtes Ziel.

[Bearbeiten] Santa Fosca

Chiesa S. Fosca
Chiesa S. Fosca

Die Kirche Santa Fosca verdankt ihre Entstehung einem Märtyrergrab. Die Reliquien der Märtyrerin Santa Fosca wurden nach der Überlieferung vor 1011 von der Oase Sabrata in Libyen nach Torcello gebracht. Die Kirche ist ein im 11. Jahrhundert errichteter Zentralbau mit einem in ein Achteck eingeschriebenen griechischen Kreuz und enthält damit ein typisches Gestaltungsmerkmal der byzantinischen Bauweise des 11. Jahrhunderts. Ein Arkadengang mit gestelzten Bögen, Säulen und behauenen Kapitellen umgibt die Kirche an fünf der acht Außenwände. An den anderen Außenseiten der Kirche befindet sich die fünfeckige Apsis, die von halbrunden Nebenapsiden flankiert wird. Santa Fosca ist durch einen Säulengang aus dem 16. Jahrhundert mit Santa Maria Assunta verbunden. Ursprünglich war geplant, die Kirche mit einer gemauerten Kuppel zu überwölben, aber nach dem Einsturz von Gewölben ähnlicher Bauten entschied man sich für eine Holzkuppel mit Dachziegeln.

1811 beschloss die französische Regierung die Zerstörung von Santa Fosca, aber der Beschluss wurde nicht ausgeführt.

[Bearbeiten] Santa Maria Assunta

Ihre Bedeutung verdankt die Insel der Basilika mit dem Namen Santa Maria Assunta. Assunta bedeutet die zum Himmel auffahrende Maria und Santa Maria Assunta heißen eine ganze Reihe von Kirchen in Italien. Diese hier wurde im Jahr 1008 geweiht.

Die Kirche besitzt eine Altarschranke, eine sog. Ikonostasis aus dem 15. Jh. Durch eine solche Ikonostasis wurde in der griechisch-orthodoxen Kirche des Mittelalters der Bereich des Allerheiligsten um den Altar herum vom Gemeinderaum abgetrennt. Ursprünglich gab es in den byzantinisch beeinflussten Kirchen an dieser Stelle eine halbhohe Brüstung nach Art der altchristlichen Chorschranken.

Basilica di S. Maria Assunta
Basilica di S. Maria Assunta

Seit dem 14. Jh. entwickelte sich daraus - besonders in der russischen Kirche - eine vollständige Trennwand, die mit Bildern bedeckt wurde und in die eine oder mehrere Türen eingelassen waren, also den Altarbereich völlig den Blicken der Gläubigen entzog. Hier haben wir eine spätere Version, der man nur noch entfernt den früheren Wandcharakter ansehen kann. Vor der Ikonostasis sehen Sie noch links die Kanzel aus dem 12. Jh. auf Säulen stehen, von der aus den Gemeindemitgliedern außerhalb des Sanktuariums die christliche Botschaft verkündet wurde. Aus der früheren Bilderwand wurde dann später der sog. Templon, ein Bilderfries, der die offene Konstruktion der Ikonostasis nach oben abschloss. Dargestellt sind Maria und die 12 Apostel: von links nach rechts Andreas und seinen Bruder Petrus mit dem Schlüssel und dem Buch, daneben die zentrale Figur Maria mit dem Kind– einer sog. Madonna Hodegetria - auf Mosaikgoldgrund geschmückt. Hier sieht man noch, dass in der Apsis im frühen Mittelalter nicht der Altar stand, sondern der Bischofsthron, der über mehrere Stufen erreicht wurde, also deutlich erhöht stand. In der christlichen Kirchenmalerei unterscheiden sich die Bilder der Apsis erheblich vom Rest der Kirchenausstattung. Die Apsisdarstellungen haben als Umgebung des Altares häufig visionäre Themen und erlauben einen ausschnitthaften Blick in die himmlischen Sphären.

 Engelskopf von Santa Maria Assunta im Louvre
Engelskopf von Santa Maria Assunta im Louvre
Madonna Hodegetria
Madonna Hodegetria

Die Mosaiken der Kirche sind ihr wertvollster Bestandteil. Ihre Datierung ist allerdings umstritten und ihr Erhaltungszustand unterschiedlich. Diese Madonna stammt wahrscheinlich aus dem 12. oder beginnenden 13. Jh.

Der sehr gut erhaltene Apostelfries unter der Madonna wird auf das 12./13. Jh. datiert. Seine Qualität steht auf dem gleichen Niveau wie die Mosaiken von San Marco. Hier haben sich die Mosaizisten besonders um eine individuelle und detailgenaue Darstellung der Gesichter bemüht und um eine Betonung der Gewandfalten. Nicht zu übersehen ist aber die Tendenz der byzantinisch-orientierten Kunst zu abstrakt-geometrischen Mustern, hier vor allem bei der Gestaltung des Gewandes im unteren Teil des Körpers.

Die beiden Seitenschiffe der Kirche haben jeweils eine eigene Apsis mit eigenem Apsismosaik. Die rechte Seitenkapelle besitzt in der Wölbung vor der Apsis das älteste Mosaik der Kirche. Es stammt noch von dem Vorgängerbau der jetzigen Basilika, und zwar aus dem 7. Jh.: vier Engel tragen ein bekränztes Medaillon mit dem Lamm Gottes.

Die Mosaiken der eigentlichen Apsis stammen aus dem 12. Jh.: in der Mitte Christus im Gestus des segnenden Erlösers auf dem Thron zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel. Darunter die vier Kirchengelehrten Gregor, Hieronymus, Augustinus und Ambrosius. Hier haben wir übrigens auch eine Gegenüberstellung der beiden Zahlen Drei und Vier, oben die „geistliche“ Dreier-Konstellation, unten die „weltliche“ Vierergruppe.

Zwei der ältesten sich noch in der Kirche befindenden Kunstwerke sind ein Weihwasserbecken und die sog. „Pfauentafel“, beide aus dem 11. Jahrhundert. Die Pfauentafel ist ein Marmorrelief mit zwei Pfauen, die aus einer Schale picken. Diese Vogel-Symbolik bezieht sich auf die Erneuerung des Lebens und die Wiederauferstehung Christi. Der Pfau steht in der mittelalterlichen Symbolsprache für die Auferstehung, da er nach Plinius im Herbst alle Federn verliert und im Frühling neue bekommt und sein Fleisch -nach der Lehre des Augustinus - unverweslich ist.

Jüngstes Gericht
Jüngstes Gericht

Auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich der Eingang zur Kirche befindet, bedeckt ein weiteres riesiges Mosaik mit dem Thema des Jüngsten Gerichtes in fünf übereinander liegenden Zonen die gesamte Wand, das aber in seinen unteren zwei Zonen im 19. Jahrhundert schlecht restauriert worden ist. Es wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hier angebracht. Das Thema des Jüngsten Gerichtes wurde in den mittelalterlichen Kirchen üblicherweise an der Westseite, der Seite an der die Sonne untergeht, angebracht. Der Gläubige wurde dadurch beim Verlassen der Kirche an das in der Apokalypse des Johannes vorhergesagte Gericht am Ende der geschichtlichen Welt gemahnt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Torcello. Basilika Santa Maria Assunta mit dem Glockenturm und Kirche Santa Fosca. Associazione sant' Appollonia. ISBN 88-8428-016-8

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Torcello – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Kölner Stadt-Anzeiger vom 4. April 1991, S. 48.

Koordinaten: 45° 29' 48" N, 12° 24' 59" O


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