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Todtmoos – Wikipedia

Todtmoos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Todtmoos
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Todtmoos hervorgehoben
Koordinaten: 47° 44′ N, 8° 0′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 820 m ü. NN
Fläche: 28,09 km²
Einwohner: 2052 (31. Dez. 2006)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79682
Vorwahl: 07674
Kfz-Kennzeichen: WT
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 108
Adresse der Gemeindeverwaltung: St.-Blasier-Straße 2
79682 Todtmoos
Webpräsenz:
Bürgermeister: Herbert Kiefer

Todtmoos ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Todtmoos liegt im Süden des Hochschwarzwaldes im oberen Wehratal. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 700 m über Normalnull im Wehratal bis zum 1263 m hohen Hochkopf.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Todtnau im Landkreis Lörrach und Bernau, im Osten an Ibach, im Süden an Herrischried und im Westen an den Ortsteil Gersbach (Südschwarzwald) der Stadt Schopfheim und Häg-Ehrsberg, beide im Landkreis Lörrach.

[Bearbeiten] Gliederung

Die Gemeinde Todtmoos besteht aus den 13 Ortsteilen Au, Berghütte, Glashütte, Schwarzenbach, Lehen, Höfle, Mättle, Strick, Weg, Vordertodtmoos, Hintertodtmoos, Rütte und Prestenberg.

[Bearbeiten] Klima

Der heilklimatische Kurort Todtmoos ist eingebettet ins steile und waldreiche Wehratal. Das milde Reizklima der Mittelgebirgslage zeichnet sich durch lange Sonnenscheindauer, Luftreinheit, Nebelarmut, winterliche Temperaturumkehr gegenüber dem Rheintal (Inversionswetterlage) und angenehme Frische an Hochsommertagen aus.

[Bearbeiten] Geschichte

  • 1255 Leutpriester Dietrich von Rickenbach errichtet eine Kapelle auf dem Schönbühl (legendäre Überlieferung)
  • 1267 Todtmoos wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt
  • 1268 Auf dem Standort der ersten Kapelle wird eine Kirche erbaut, die zugleich zur Pfarrkirche erhoben wird
  • 1275 Todtmoos geht an die Habsburger über
  • 1300 Erweiterung der Kirche
  • 1319 Die Kirchengemeinde Todtmoos (außer Au und Glashütte) geht an das Benediktinerkloster St. Blasien
  • 1439 1000 Basler pilgern nach Todtmoos
  • 1627 Die Kirche brennt nieder Bau einer neuen Kirche mit gewölbtem Chor und zwei Seitenschiffen
  • 1662 Das bisher zur badischen Markgrafschaft gehörende Schwarzenbach geht in den Besitz des Klosters St. Blasien über
  • 1678 Herzog Karl V. von Lothringen zieht mit der kaiserlichen Armee durch Todtmoos
  • 1733 Das heutige katholische Pfarrhaus wird als Sommerresidenz für die Äbte in St. Blasien erbaut
  • 1778 Todtmoos erhält das Marktrecht
  • 1787 Der heutige Ortsteil Glashütte wird von Herrischried nach Todtmoos umgepfarrt
  • 1806 Todtmoos geht von Vorderösterreich (Habsburg) an das Großherzogtum Baden
  • 1852 Fertigstellung und Übergabe der 1847 begonnenen Wehratalstraße
  • 1897 Eröffnung des neuen Kurhauses „Luisenbad“; zunehmende Bedeutung für Todtmoos als Kurort
  • 1901 Bau des Sanatoriums Wehrawald
  • 1902 Der heutige Ortsteil Au wird von Herrischried nach Todtmoos umgepfarrt
  • 1903 Bauliche Fertigstellung des heutigen Rathauses
  • 1905 Errichtung des Forstamtes
  • 1908 Erstellung einer elektrischen Leitung durch die Kraftabsatzgenossenschaft Waldelektra
  • 1925 Einweihung des Hochkopfturmes
  • 1927 Erweiterung der Wallfahrtskirche
  • 1935 Die Stabhaltereien in den Außenortsteilen werden aufgelöst; Todtmoos wird Gesamtgemeinde
  • 1948 Erste Operation an einem Tuberkulose-Kranken in Deutschland im Sanatorium Wehrawald durch den Schweizer Arzt Dr. Good
  • 1953 Bau von Wasserleitung und Kanalisation in Vordertodtmoos
  • 1955 Erdrutsch bei dem „Schwarzen Felsen“; Bau eines Freischwimmbades
  • 1956 Einweihung Neubau Evang. Kirche „Zum guten Hirten“
  • 1958 Wegfall der Todtmooser Skischanze durch den Neubau der L 148 und damit wesentliche Verkehrsberuhigung des Hauptortes
  • 1960 Einweihung des neuen Schulhauses auf der Jägermatt
  • 1961 Bau einer großen Zentralkläranlage für Vordertodtmoos
  • 1968 700-Jahr-Feier der Todtmooser Pfarrei
  • 1973 Verwaltungsreform in Baden-Württemberg; Umgliederung von Todtmoos vom Landkreis Säckingen in den Landkreis Waldshut
  • 1975 Todtmoos wird Mitglied im Verwaltungsverband St. Blasien; dadurch Erhalt der Selbständigkeit, Austragung des 1. Schlittenhunderennens
  • 1976 Feierlicher Spatenstich durch den Wirtschaftsminister des Landes BaWü Dr. Rudolf Eberle – Bau: Kurhaus, Wehratalhalle
  • 1977 Umgliederung von Gersbach-Au nach Todtmoos
  • 1978 Feierliche Einweihung der Wehratalhalle mit Kurhaus, Turnhalle und Feuerwehrhaus
  • 1980 Bestätigung Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg; Größtes Schlittenhunderennen – Aufnahme in das „Guinness-Buch der Rekorde“
  • 1981 30-jähriges Jubiläum der Existential-Psychologischen Bildungs- und Begegnungsstätte Rütte von Prof. Dr. Graf Dürckheim
  • 1983 Fertigstellung neuer Kurpark; Umstellung Klinik Wehrawald auf Kuren der Allgemeinmedizin; Einweihung Busbahnhof
  • 1985 1. Schlittenhunde-Europameisterschaft
  • 1986 Grundlegende Sanierung des Freibades
  • 1991 Einweihung „Heimethus“ mit Museum
  • 1994 1. Schlittenhunde-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden; Neubau Kindergarten
  • 1999 Einweihung der Hackschnitzelheizung mit Nahwärmeversorgung von Wehratalhalle und zwei Schulgebäuden Hochwassersicherer Ausbau der Wehra im Verlauf der Murgtalstraße
  • 2000 Eröffnung des Schaubergwerks „Hoffnungsstollen“; Einweihung der sanierten und erweiterten Grund- und Hauptschule
  • 2003 Schlittenhunde-WM mit der Nachbargemeinde Bernau; Einweihung der neuen Zentralkläranlage Vordertodtmoos
  • 2005 Grundlegende Modernisierung „Alter Kurpark“
  • 2006 Einweihung des neuen Rehazentrums Todtmoos, Klinik Wehrawald der Rentenversicherung Bund
  • 2006 Fertigstellung des grundlegend umgebauten Rathauses

[Bearbeiten] Religionen

Seit 1987 befindet sich in Todtmoos ein Kloster der Pauliner.

In Todtmoos gibt es eine katholische und eine für den Süden Deutschlands übliche, kleine evangelische Gemeinde. Die katholische Kirche gehört zu den imposanten Bauwerken der Gemeinde und ist ein Anziehungspunkt vieler Wallfahrer. [siehe auch Bauwerke]

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 12 Mitglieder an.

FW 7 Sitze
CDU 5 Sitze

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eingangsgebäude des Hoffnungstollens
Eingangsgebäude des Hoffnungstollens
Wallfahrtskirche unserer lieben Frau zu Todtmoos
Wallfahrtskirche unserer lieben Frau zu Todtmoos

[Bearbeiten] Museen

Das Heimatmuseum: Heimethues ist in einem 250 Jahre alten Schindel gedeckten Gebäude untergebracht. Gezeigt werden neben landwirtschaftlichem Gerät und Objekten des gewerblichen Schaffens, auch Erinnerungsstücke an den Kurbetrieb und die Wallfahrten.

Seit dem Jahr 2000 ist der „Hoffnungsstollen“, die ehemalige Magnetkies- und Nickelgrube im Ortsteil Mättle als Schaubergwerk für Besucher geöffnet.

[Bearbeiten] Musik

In Todtmoos gibt es verschiedene Musikvereinigungen:

das Akkordeonorchester, ein Gugge-Ensemble, der Musikverein, die Trachtenkapelle

[Bearbeiten] Bauwerke

Das imposanteste Bauwerk des Ortes ist die barocke Wallfahrtskirche, zu der bis heute zahlreiche Wallfahrer nach Todtmoos kommen.

[Bearbeiten] Sport

Möglichkeiten Sport zu betreiben gibt es in Todtmoos viele. Neben diversen Vereinen (Tennis, Skiclub, Fußball, …) gibt es auch weitere Angebote an naturgebundenen Freizeitsportarten wie Reiten, Wandern, (Nordic) Walking, Mountain Biking, u. v. m.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Neben Urlaubsmöglichkeiten im Sommer (Wandern, Radwandern, Nordic Walking) und Winter (Skilanglauf, Ski alpin) finden im Januar regelmäßig bekannte Schlittenhunderennen mit internationaler Beteiligung statt.

Jährlich finden im Sommer das Dorf- und das Feuerwehrfest, im Herbst das Lichterfest, bei dem der alte Kurpark von hunderten kleinen Lampions erleuchtet wird, statt.

In der so genannten fünften Jahreszeit im Februar, der Fasnacht (ähnlich dem Fasching oder Karneval), gehören das Narrenbaumstellen, Kinderball und Umzüge zu den regelmäßigen Veranstaltungen.

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

In Todtmoos gibt es diverse, im Südschwarzwald verbreitete Spezialitäten, die teilweise die Nähe zum Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich ahnen lassen:

frische oder geräucherte Schwarzwaldforellen, badische Weine, Fondue, Rösti, Raclette, (handgeschabte) Käsespätzle, Wild, Pfifferlinge, Schwarzwälder Schinken und Speck, Lebkuchen und natürlich die Schwarzwälder Kirschtorte

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Todtmoos ist wirtschaftlich vorweigend auf Tourismus und den Kurbetrieb ausgelegt. Dies spiegelt sich in dem hohen Angebot an Gastronomie, Sommer- wie Wintersportaktivitäten und den Kurparkanlagen wider. Aber aufgrund der waldreichen Lage gibt es auch viele holzgebundene Betriebe wie Sägewerke, Schreinereien, eine Bürstenfabrik und das Forstamt.

[Bearbeiten] Verkehr

Todtmoos ist entweder durch das Wehratal oder über den Hotzenwald bzw. aus dem Wiesental und von St. Blasien aus zu erreichen. Es liegt etwa 35 km nördlich der Schweizer Grenze und etwa je 55 km von Freiburg und Basel entfernt.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

In Todtmoos gab es ein Forstamt.

[Bearbeiten] Bildung

In Todtmoos gibt es die Dr.-Rudolf-Eberle-Schule (Grund- und Hauptschule).

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • 1948: Karl Kaufmann, praktischer Arzt und ehrenamtlich sehr engagiert
  • 1950: Rudolf Jordan, Gastronom und unter anderem im Schwarzwaldverein auf vielfältige Weise engagiert
  • 1978: Karl Schnorr, Geistlicher Rat, der 40 Jahre katholischer Pfarrer in Todtmoos war
  • 1984: Karlfried Graf Dürckheim, Zen-Lehrer, Psychotherapeut, Mitbegründer der Existentialpsychologischen Bildungs- und Begegnungsstätte in Todtmoos-Rütte
  • 2006: Karl-Heinz Tartsch, der sich auf vielfältige Weise um Todtmoos verdient gemacht hat.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Todtmoos – Bilder, Videos und Audiodateien


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