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Todesengel von Lainz – Wikipedia

Todesengel von Lainz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Todesengel von Lainz wurden Waltraud W. (* 1960), Irene L. (* 1962), Stefanija M. (* 1940) und Maria G. (* 1964) bezeichnet. Sie ermordeten gemeinschaftlich im Krankenhaus Lainz in Wien während der Jahre 1983-1989 eine größere Anzahl an Patienten.

Die Mordserie begann 1983, als Waltraud W. nach eigenen Angaben den Wunsch einer Patientin nach einer tödlichen Morphiumspritze erfüllte. Sie sah in diesem "Gnadenakt" nur eine "Sterbehilfe" ohne besondere Schuld, wobei auch dieses Verbrechen mit von 5 bis 10 Jahren Haft zu bestrafen gewesen wäre. Dieser Darstellung von "Morden aus Mitleid" und "gnadenvoller Erlösung" widerspricht das kaltblütige Auftreten der vier Frauen, besonders von W. und L..

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anzeige

Im Februar 1989 hörte ein Arzt zufällig, wie sich die vier Pflegerinnen im Kaffeehaus über begangene Morde amüsierten, die Opfer beleidigten und die Auswahl weiterer Opfer eruierten. Er erstattete Anzeige. Zunächst wurden die drei Diplom-Krankenschwestern und die Hilfsschwester Maria G. nur beurlaubt, nach einer Untersuchung im Krankenhaus jedoch am 7. April 1989 verhaftet. Zahlreiche verstorbene Patienten wurden zur erneuten Untersuchung der Todesursachen exhumiert und obduziert, dabei wurde eine ungewöhnliche Häufung von Wasser in der Lunge festgestellt. Da dies bei Patienten mit schwachem Allgemeinzustand häufiger vorkommt, konnte kein zwingender Tatverdacht der Tötung abgeleitet werden. Eine tödliche Überdosis an Insulin bei einem anderen Patienten führte schließlich zu den Haftbefehlen.

[Bearbeiten] Die Verbrechen

Die Opfer wurden entweder mit Insulinspritzen oder Rohypnol vergiftet, andere ertränkt. Diese "Mundpflege", so die zynische Eigenbezeichnung, lief nach folgenden Schema ab: Eine Schwester hielt den Kopf fest und die Nase zu, die andere fixierte die Zunge und tröpfelte Wasser ein, bis das Opfer erstickt war. Dabei sollen sich die Opfer heftig gewehrt haben.

[Bearbeiten] Täterinnen im Prozess

  • Waltraud W.

Sie habe Patienten, die "ohnehin schon tot waren" "nur erlöst". Gleich im ersten Verhör gestand sie 49 Tötungen, nach ihren Angaben "nur Sterbehilfe", später widerrief sie und gestand 10 Delikte, das Gericht hielt 32 Morde für erwiesen, erkannte keinerlei Milderungsgrund und verurteilte W. zu lebenslanger Freiheitsstrafe.

  • Irene L.

Sie bezeichnete sich nur als Gehilfin von W., diese habe alle angestiftet. Sie gab exemplarisch Auskunft über den Zynismus von W. So würden die Patienten "Schwierigkeiten machen", "auf die Nerven gehen" oder "eine Fahrkarte ins Jenseits bekommen". Sie glaubte, dass W. "mehr als hundert" Menschen umgebracht habe. Trotz zahlreicher Indizien wurde L. von den meisten Verdächtigungen freigesprochen, erhielt dennoch für 5 nachgewiesene Morde lebenslang.

  • Stefanija M.

Die gebürtige Jugoslawin bezichtigte W. und L. als Haupttäterinnen, sie selbst habe "nur aus Mitleid gemordet". Sie war den Mordvorwürfen gegenüber geständig (keine Ausreden in Richtung Sterbehilfe) und nannte auch einige Opfer, an die sich W. nicht mehr erinnern konnte. Auch M. gab über die Kaltblütigkeit von W. Auskunft und erläuterte, dass sie alle sich nie um eine Vertuschung bemühten, weil ohnehin niemand kontrolliert hatte. Da das Gericht nur eine Mittäterschaft vermutete , kam sie für 4 Morde zu der relativ milden Strafe von 20 Jahren Haft, obwohl sie in einem Fall als Alleintäterin in Frage kam.

  • Maria G.

Sie war die jüngste und nur eine unerfahrene Hilfsschwester, wurde aber verbotener Weise mit medizinischen Aufgaben bedacht. Sie wollte sich einige Male den Aufforderungen zu Töten widersetzt haben, gab dann aber doch den Drängen ihrer Kolleginnen nach und ermordete 2 Menschen. G. bekam 15 Jahre Haft, wovon sie 12 Jahre absitzen musste. Die übrigen Schwestern befinden sich bis heute im Gefängnis.

[Bearbeiten] Begünstigendes Umfeld

Alle 4 Täterinnen haben gemein, dass sie sich unbekümmert und leichtfertig, ohne Angst vor Verfolgungen verhielten, weder den erhöhten Medikamentenverbrauch noch sonstige verdächtige Vorgänge wurden hinterfragt. Ungeniert offene Gespräche über vergangene und zukünftige Taten sollen unter den Täterinnen an der Tagesordnung gewesen sein. Gerüchte über einen "Todestrakt" kamen auf, auf Grund der gehäuften Todesfälle könnten weit über hundert Patienten Opfer gewesen sein, dieser Häufung ging aber niemand nach. Eingeschüchterte Patienten verweigerten gegenüber den Ermittlern jegliche Auskunft, selbst nach der Verhaftung. Vor allem die Teilnahmslosigkeit des übrigen Personals, das nichts mitbekommen haben wollte, empörte die Öffentlichkeit. Der damalige Bürgermeister Helmut Zilk zog einen Vergleich mit Medizinern in Auschwitz und entließ den angeblich untätigen Stationsarzt Franz Xaver P. Die 4 "Todesengel" wollten mindestens noch eine Schwester zu Morden anstiften, diese weigerte sich laut eigener Zeugenaussage zweimal, erstattete jedoch keine Anzeige. Mitwisserschaften weiterer Personen konnten im Gerichtsverfahren nicht konkretisiert werden.

[Bearbeiten] Die Folgen

Der Fall ging 1989 um die ganze Welt, viele Krankenschwestern berichteten über Beschimpfungen und Drohanrufe. Vor allem wurde heftig diskutiert, warum auch Hilfsschwestern trotz Verbots systematisch Injektionen verabreichen mussten (selbst gegen deren Willen) und warum dafür niemand zur Verantwortung gezogen werde. Das Krankenhaus Lainz wurde in Krankenhaus Hietzing, die angeschlossenen Pflegestationen in Geriatriezentrum Am Wienerwald umbenannt, wo es später zu weiteren systembedingten Pflegeskandalen kam.

[Bearbeiten] Quellen

Katherine Ramsfeld: Angels of Death -- The Female Nurses

[Bearbeiten] Weblinks

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