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Thankmar – Wikipedia

Thankmar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den Liudolfinger Thankmar; für den gleichnamigen Grafen in Astfala siehe Tammo (Astfala)

Thankmar (* 900/906, † 28. Juli 938 auf der Eresburg) aus der Familie der Liudolfinger war der einzige Sohn des deutschen Königs Heinrich I. und dessen erster Ehefrau Hatheburg, die aus der Familie der Grafen von Merseburg stammte.

Thankmar, dem von seinem Vater das mütterliche Erbe vorenthalten worden war, erhob sich gegen den neuen König, Otto I., seinen Halbbruder, als dieser den Grafen Gero mit der Markgrafschaft an der Saale und der mittleren Elbe betraute, die Thankmar für sich erwartet hatte. Er verbündete sich mit dem Grafen Wichmann aus der Familie der Billunger, einem Schwager seiner Stiefmutter, dem die Markgrafschaft an der unteren Elbe nicht zugesprochen worden war, sowie dem konradinischen Herzog Eberhard von Franken, dem Bruder des verstorbenen Königs Konrad I..

Thankmar brachte die Burg Belecke bei Warstein in seine Gewalt, wo sich sein Halbbruder Heinrich verschanzt hatte, den er dem Frankenherzog auslieferte. Da aber beim Kampf um Belecke Gebhard, der Neffe des Schwabenherzogs Hermann I. gefallen war, stellte sich Hermann I. nun hinter König Otto I. und spaltete damit das Lager der Konradiner.

Wichmann söhnte sich wenig später mit Otto aus, Thankmar ergab sich am 28. Juli 938 auf der Eresburg dem Markgrafen Hermann Billung und wurde von den Männern des Markgrafen in der Burgkapelle erschlagen. Eberhard von Franken, der nun isoliert war, unterwarf sich daraufhin ebenfalls dem König, wurde verbannt, kurze Zeit danach aber begnadigt und wieder in seine Ämter eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beteiligte und Motive am Aufstand Thankmars

[Bearbeiten] Wichmann Billung

Otto I. hatte 936 über die Benennung eines neuen Heerführers zum Grenzschutz an der unteren Elbe zu entscheiden. Er entschied sich für Herrmann Billung. Darüber war dessen Bruder, Wichmann erbost. Schließlich waren er und sein Bruder lange am Hofe Ottos gewesen, der über sie auch den Vormund hatte. Wichmann entfernt sich mit der Entschuldigung, er sei krank, aus dem Heer, das sich gerade auf einem Slavenfeldzug befand. Er ist der erste, der vom König abfällt. Wichmann wird von Widukind als ein mächtiger und tapferer Mann beschrieben, Kriegserfahren und intelligent.

[Bearbeiten] Thankmar (Temma, Tanno )

Thankmar war etwa sieben bis zwölf Jahre älter als Otto I. Er war Sohn von Heinrich und seiner ersten Frau Hatheburg, die Tochter des Merseburger Grafen Erwin, die der König nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch wegen der Besitztümer heiratet. Das Merseburger Gebiet liegt mit den reichen Gütern im Hassegau (Hochseegau) und dem Zentrum der Hochseeburg an den Mansfelder Seen und im Friesenland zwischen Harz, Saale und Unstrut. Das Problem dabei war, dass Hatheburg bereits auf dem Weg war, Nonne zu werden bzw. bereits war. Dagegen protestierte der Bischof von Halberstadt. Heinrich wehrte sich zunächst erfolgreich gegen den Bischof, nahm aber dessen Argumentation auf, als er sich in die schöne, reiche und hochadlige Mathilde, eine Nachkommin Widukinds verliebt hatte und einen Trennungsgrund benötigte. Nach drei Jahren Ehe schickte er Hatheburg zurück ins Kloster. Ihr Erbe behielt er dagegen.

Auch wenn die Verbindung später annulliert wurde, konnte Thankmar sich nach sächsischem Recht (Sachsenspiegel) als vollbürtig betrachten. Deshalb standen ihm wenigstens der Besitz seiner Mutter zu, wenn nicht auch nach dem Prinzip der Universalsukzession Teile des väterlichen Reiches. Das Testament Heinrich I. ist zwar nicht eindeutig bezüglich der Thronfolge, schließt Thankmar jedoch relativ klar davon aus, da er mit Teilen des mütterlichen Besitzes beziehungsweise anderwertig abgefunden wurde. Nun starb Graf Siegfried von Merseburg im Jahre 937. Die Grafschaft war Teil des Gebietes, dass Hatheburg in die Ehe gebracht hat, und Thankmar erhob Anspruch darauf, da er auch mit dem Grafen verwandt war. Otto aber gab es an Gero, einen anderen Verwandten Siegfrieds aus der Sippe der Merseburger Grafen, was Thankmar verärgerte.

[Bearbeiten] Eberhard von Franken

Eberhard von Franken hatte von seinem Vasallen Bruning aus dem Stamm der Sachsen die Huldigung verlangt, die dieser aus Stolz mit der Begründung verweigerte, als Sachse habe er nur noch dem König zu dienen. Eberhard begann mit Bruning eine Fehde, brannte die Burg Helmern (nahe dem fränkischen Herzogtum) nieder und tötete alle Bewohner. Der König war über diese Selbstjustiz erzürnt, verurteilte Eberhard zur Abgabe von Pferden im Wert von 100 Pfund und seine Heerführer zur schimpflichen Strafe des Hundetragens. Mit dieser Strafe wollte Otto das Recht des Adels auf Fehde und Selbstjustiz aus beleidigter Ehre eindämmen, womit er allerdings in Widerspruch zur damaligen Rechtsauffassung seiner adligen Umgebung stand, weshalb Eberhard diese Strafe nicht einsah und sich gedemütigt, also zu Widerstand herausgefordert fühlte, um seine Ehre wiederherzustellen. Eberhard gehört zu der Familie der Konradiner und ist der jüngere Bruder Konrads I. Er war zur damaligen Zeit eine wichtige Persönlichkeit, galt als Königsmacher und hatte großen Einfluss. Durch seinen Thronverzicht war Heinrich I. an die Macht gekommen. Otto wollte Eberhard wohl in die Schranken weisen. Auch wenn die Tat im Sinne des Königs gewesen sein mag, so handelte Eberhard doch als autonome Zwischengewalt. Durch die Strafe bekräftigt Otto die Zentralgewalt des Königs.

[Bearbeiten] Otto I.

Diese Art der Vergabepolitik ist typisch für Otto I. Sein Herrschaftsstil unterscheidet sich stark von dem seine Vaters. Heinrich I. hatte sich unter Gleichen hervorgearbeitet, war „primus inter pares“. Bei der Vergabe von Ämtern und Lehen spielten Schwurfreundschaften eine große Rolle. Fürsten waren „amici“ (Widukind I, 26, 27, 30) Otto hingegen hatte ein anderes Herrschaftsbewusstsein. Er stand dem Adel vor.

[Bearbeiten] Verlauf

Diese Vorfälle führten zu großer Unzufriedenheit innerhalb der sächsischen Großen. Sie waren mit der Personalpolitik des Königs unzufrieden. Thankmar nahm Kontakt mit Eberhard und Wichmann auf. Thankmar belagert die Festung Belecke (an der Möhne), in der sich Heinrich aufhält. Er wird von ihnen verschleppt. Da aber beim Kampf um Belecke Gebhard, der Neffe des Schwabenherzogs Hermann I. gefallen war, stellte sich Hermann I. nun hinter König Otto I. und spaltete damit das Lager der Konradiner.

Das nächste Ziel ist Eresburg, das Thankmars Stützpunkt werden wird. Hier trennt sich Eberhard von Thankmar und nimmt Heinrich mit. Er geht nach Laer. Der Wettiner Dedi stirbt bei der Belagerung Eberhards vor den Toren. Dies ist der Grund für Wichmann, von den Verschwörern abzufallen und zum König zurückzukehren. Der König ist über das Geschehen nicht erfreut und zieht laut Widukind unwillig im Juli 938 nach Eresburg. Als Thankmar seinen Bruder mit dem Heer sieht, zieht er sich bestürzt in die Festung zurück. Die Besatzer sehen das Heer und öffnen am 28. Juli 938 die Tore. Thankmar flüchtet in die Kirche. Die Männer Heinrichs folgen ihm. Er steht vor dem Altar und legt seine Waffen und seine goldene Halskette dort nieder, was ein Zeichen für den Verzicht auf alle Ansprüche darstellt. Thiatbold, einer der Angreifer, verletzt ihn, was Thankmar ihm zurückgibt (er stirbt in Raserei). Ein Vasall namens Maincia tötet ihn durch das Fenster mit einem Speer und raubt die Kette und die Waffen. Als Otto dies hört, ist er bestürzt und trauert bitterlich um Thankmar. Dessen Getreue allerdings bestraft er mit dem Tod.

Eberhard ist nun isoliert. Er wirft sich zu Heinrichs Füßen und bittet um Verzeihung. Heinrich vergibt ihm unter der Bedingung, wie es nach Widukind heißt, dass er ihm die Königskrone auf schändliche Weise beschaffen werde. Heinrich legt bei Otto ein Wort für Eberhard ein; dieser wurde für einen Monat auf die Burg Hildesheim verbannt und schnell rehabilitiert. Diesen Schwur löst er im Aufstand Heinrichs gegen Otto I. ein.

[Bearbeiten] Quellen

Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey, in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, übersetzt von Albert Bauer, Reinhold Rau (Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 1971, S.1-183.

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerd Althoff/ Hagen Keller: Heinrich I und Otto der Große. Neubeginn und Karolingisches Erbe, Göttingen 1984, S.104-140, ISBN 3-7881-0122-9.
  • Johannes Fried: Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024, Berlin 1994 (Propyläen Geschichte, Band 1) S.488-498, ISBN 3-549-05811-X.
  • Johannes Laudage: Otto der Große (912– 973). Eine Biographie, Regensburg 2001 S.110–112, ISBN 3-7917-1750-2.
  • Johannes Laudage: Hausrecht und Thronfolge. Überlegung zur Königserhebung Otto des Großen und zu den Aufständen Thankmars, Heinrichs und Liudolfs, in: Historisches Jahrbuch 112 (1993) S.23-71.
  • Bernd Schneidmüller: Otto der Grosse (936-973), in: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hg.), Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919-1519), München 2003, S.35-61, ISBN 3-406-50958-4.
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