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Tannhäuser (Dichter) – Wikipedia

Tannhäuser (Dichter)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Tannhäuser (Codex Manesse, um 1300)
Der Tannhäuser (Codex Manesse, um 1300)

Tannhäuser, mittelhochdeutsch Tanhûser († nach 1265), war ein deutscher Minnesänger und Spruchdichter. Seine Lebensdaten sind unbekannt; historisch datierbare Hinweise in seiner Lyrik weisen auf die Jahre zwischen 1245 und 1265.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Über seine Biographie ist wenig bekannt. Es gibt einen historischen Burgsitz Tannhausen bei Neumarkt in der Oberpfalz, eine Verbindung kann jedoch nicht bewiesen werden. Dass der Minnesänger aber von dem alten Adel der „von und zu Thannhausen“ abstammt, deren Stammsitz noch immer das Dorf Tannhausen nahe Ellwangen/Dinkelsbühl/Nördlingen ist, kann mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden. Tannhäuser war ein fahrender Berufsdichter. Eine Zeit lang wirkte er am Hof Herzog Friedrichs des Streitbaren von Österreich (Leich I). Die Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse) bildet ihn in Deutschordenstracht ab. Eine Teilnahme am Fünften Kreuzzug ist möglich.

[Bearbeiten] Wirken

Tannhäuser war Vertreter der Leich-Dichtung (Lieder-Dichtung). Seine Dichtungen waren Minne- und Tanzlieder für Adel und Volk.

Einige seiner Texte nehmen parodistisch die ernste Minnedichtung auf den Arm, sind stark in der Selbstironie und enthalten burschikose Strophen, die an Studentenlieder erinnern. Seine Lieder handeln von Abenteuer, Sagen und Helden, sind durchsetzt mit gelehrtem Unsinn und tollen Fremdwörtern.

Überlieferte Werke von Tannhäuser sind 6 Tanz-Leichs und 36 Strophen. Diese findet man in der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse). Darin nimmt sein sogenanntes Bußlied eine Sonderstellung gegenüber der erotischen Thematik der restlichen Sammlung ein. Es ist hier nur in der Jenaer Liederhandschrift (mit Melodie) notiert.

[Bearbeiten] Die Tannhäuser-Sage

Das ernste Bußlied mit der Hinwendung zu geistlichen Werten (Kreuzzug) ist vielleicht Ausgangspunkt für die Tannhäuser-Sage (Aufenthalt im Venusberg, Bußfahrt nach Rom) geworden, für die erste Zeugnisse seit etwa 1430 vorliegen. In den Tannhäuser-Balladen seit 1450 bildete sich parallel zu anderen Dichtersagen (Bremberger-, Möringer-Ballade) diese Legende literarisch aus. Sie erzählt von dem Ritter Tannhäuser, der sich vom Venusberg zum Papst (Urban IV., 1261-1264) nach Rom begibt, um dort für sein sündiges Treiben mit Frau Venus Vergebung zu erhalten. Dieser weist ihn jedoch ab: Ebenso wenig wie der Stab in seiner, des Papstes Hand, zu grünen beginne, so wenig könne Tannhäuser auf Gottes Gnade hoffen. Der Ritter kehrt in den Venusberg zurück; die Boten des Papstes, dessen Stab zu grünen begonnen hatte, erreichen ihn nicht mehr. 1515 in Nürnberg erstmals gedruckt, entfaltete die Ballade große Wirkung. Vor allem nach ihrer Aufnahme in die Gedichtsammlung 'Des Knaben Wunderhorn' (1805-1808) erzählten die Dichter der Romantik die Legende in vielen Fassungen neu (Ludwig Tieck Der getreue Eckart und der Tannhäuser 1799; Heinrich Heine 1837). Der Mythos um sein Leben lieferte schließlich Richard Wagner den Grundstoff für seine romantische Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (Uraufführung 1845).

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Textausgaben

  • Helmut Lomnitzer und Ulrich Müller (Hrsg.): Tannhäuser: die lyrischen Gedichte der Handschriften C und J; Abbildungen und Materialien zur gesamten Überlieferung der Texte und ihrer Wirkungsgeschichte und zu den Melodien. Göppingen: Kümmerle, 1973 (= Litterae; Band 13), ISBN 3-87452-111-7
  • Johannes Siebert: Der Dichter Tannhäuser: Leben, Gedichte, Sage. Halle/Saale: Niemeyer, 1934
  • John Wesley Thomas: Tannhäuser, poet and legend: with texts and translations of his works. Chapel Hill 1974 (= University of North Carolina studies in the Germanic languages and literatures; Band 77), ISBN 0-8078-8077-9
  • Burghart Wachinger (Hrsg.): Deutsche Lyrik des Spätmittelalters. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker-Verlag, 2006 (= Bibliothek des Mittelalters 22, Bibliothek deutscher Klassiker 191), S. 172–217 u. 717–737.
  • Ralf-Henning Steinmetz [u.a.] (Hrsg.): Die Dichtungen des Tannhäusers - Kommentierte Kieler Online-Edition. Kiel: Germanistisches Seminar, 2006 (PDF-Dokumente).

[Bearbeiten] Forschungsliteratur

  • Johann Schrenk: Tannhäusers Heimat. Bd. 1 der Reihe „Auf den Spuren der Dichter und Denker durch Franken“. Gunzenhausen 2003, ISBN 3-924270-38-4
  • Dietz-Rüdiger Moser: Die Tannhäuser-Legende. Eine Studie über Intentionalität und Rezeption katechetischer Volkserzählungen zum Buß-Sakrament. Fabula: Supplement-Serie, Reihe B. Untersuchungen; 4. Berlin 1977, ISBN 3-11-005957-6 Besprechung
  • Burghart Wachinger: Tannhäuser. In: Verfasserlexikon, Band 9, 2. Auflage Berlin [u.a.] 1995, Spalte 600-610
  • Burghart Wachinger: Vom Tannhäuser zur Tannhäuser-Ballade. In: Zeitschrift für deutsches Altertum. 125, 1996, Seite 125-141

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Tannhäuser – Bilder, Videos und Audiodateien


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