Stichlinge
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Stichlinge | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gasterosteidae | ||||||||||||
Die Stichlinge (Gasterosteidae) sind eine Familie der Fische, die in fast der gesamten nördlichen Hemisphäre verbreitet ist.
Die gewandten Schwimmer kommen im Süßwasser und küstennahen Brack- und Meerwasser vor. Den Namen verdanken sie einer Reihe von drei bis sechzehn Einzelstacheln vor ihrer Rückenflosse. Es handelt sich dabei um umgewandelte Flossenstrahlen. Die vorderen Strahlen der Bauchflossen sind ebenfalls zu Stacheln umgebildet. Alle Stacheln können dauerhaft und ohne weiteren Kraftaufwand aufgerichtet getragen werden, da sie in Scharnieren einrasten.
Stichlinge haben keine Schuppen, ihre Haut ist entweder nackt oder mehr oder weniger vollständig mit Knochenplatten beschildert. Die meisten Arten bleiben relativ klein und erreichen Größen von vier bis acht Zentimeter, lediglich der Seestichling hebt sich mit einer Länge von bis zu 20 Zentimeter davon ab.
Alle Stichlinge bauen zur Laichzeit aus mit einem Nierensekret verbundenem Pflanzenmaterial Nester und zeigen ein ausgeprägtes, zum Teil sehr komplexes, Brutpflegeverhalten. Der Bau des Nestes und die Fürsorge für den Nachwuchs obliegt den männlichen Tieren („Vaterfamilie“). Sie verteidigen das Brutrevier gegen innerartliche Konkurrenten und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch gegen artfremde Bedrohungen. Häufig verpaaren sich männliche Stichlinge mit mehr als einem Weibchen und diese sind in der Lage in einer Brutsaison mehrere Male abzulaichen.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Kleintieren. Stichlinge stellen ihrerseits eine nicht unbedeutende Nahrungsquelle für Raubfische (wie zum Beispiel Hechte) und fischfressende Vögel (zum Beispiel Graureiher) dar. Zudem sind Stichlinge häufig als einzige Fische in der Lage, Kleingewässer in der menschlichen Kulturlandschaft, wie begradigte Bäche oder Meliorationsgräben, zu besiedeln.
Ihre wirtschaftliche Bedeutung ist gering, gegessen wurden Stichlinge in Europa nur zu Notzeiten. Zeitweise und regional begrenzt wurden sie aber zur Herstellung von Fischmehl, als Tierfutter oder zur Düngerherstellung verwendet. Allerdings kann insbesondere der zur Massenvermehrung neigende Dreistachlige Stichling als Laichräuber und Nahrungskonkurrent für Nutzfische in der Fischereiwirtschaft auffallen.
[Bearbeiten] Arten
- Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
- Schwarzgefleckter Stichling (Gasterosteus wheatlandi)
- Neunstachliger Stichling (Pungitius pungitius)
- Südlicher Neunstachliger Stichling (Pungitius platygaster)
- Griechischer Neunstachliger Stichling (Pungitius hellenicus)
- Nordamerikanischer Bachstichling (Culaea inconstans)
- Vierstachliger Stichling (Apeltes quadracus)
- Seestichling (Spinachia spinachia)
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Joachim Paepke: Die Stichlinge: Gasterosteidae, Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-492-9
- Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt, Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89350-991-7
- Urania Tierreich - Fische Lurche Kriechtiere, Urania Verlag Leipzig/Jena/Berlin, 1967
[Bearbeiten] Weblinks
- Stichlinge bei Fishbase (en.)