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St. Ulrich (Memmingen) – Wikipedia

St. Ulrich (Memmingen)

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Die Kirche St. Ulrich in Memmingen
Die Kirche St. Ulrich in Memmingen

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Ulrich im Stadtteil Amendingen der oberschwäbischen Stadt Memmingen ist eine barocke Kirche des 18. Jahrhunderts. Das Patrozinium ist der 4. Juli (St. Ulrich).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Baugeschichte

Die Quellen zur Baugeschichte des heutigen Kirchenbaues sind dürftig. Sicher ist, dass 1740 der Generalvisitator der Kaurtause Buxheim, welche das Kirchenpatronat innehatte, die Finanzen der Gemeinde für einen Neubau überprüfte. 1750 wurde der Entschluss für einen Neubau dann endgültig gefasst. Der erst 1655 vollendete Vorgängerbau musste hierfür abgerissen werden. Das Grundstück, auf dem die Kirche steht, ließ keine West-Ost-Ausrichtung der Kirche zu, wodurch eine Nord-Süd-Ausrichtung für den Neubau gewählt wurde. Damit ist St. Ulrich eine der wenigen Kirchen der Welt, welche von der üblichen West-Ost-Ausrichtung abweichen.

[Bearbeiten] Abriss und Neubau

Für den Neubau wurden die Substruktionen und die Fundamente des Vorgängerbaus am östlichen Abhang genutzt, ebenso die des unteren mittelalterlichen Turmgeschosse. Am 24. März 1752 wurde der Abriss des Vorgängerbaus durch den Generalvikar genehmigt. Die Kosten hierfür trug die Kartause Buxheim. Am 11. April 1752 erfolgte die Grundsteinlegung der heutigen Kirche durch Weihbischof Franz Xaver Adelmann von Adelmannsfelden. Die Kirche, welche nun in der folgenden Zeit entstand, geht weit über die üblichen Größen einer schwäbischen Dorfkirche hinaus. Hier ist auch zu sehen, dass es hier nicht nur um einen Neubau einer Dorfkirche ging, sondern um ein Prestigeprojekt der katholischen Kirche in Schwaben. Der Architekt und Stukkateur des Kirchenbaus ist vermutlich Jakob Jehle aus Oberhausen gewesen. Er orientierte sich bei der Innenraumgestaltung vermutlich an der Buxheimer Pfarrkirche, welche von den Gebrüdern Zimmermann ausgestaltet wurde. Die drei Altäre (Hoch-, Marien- und Josefsaltar) sowie die Kanzel wurden neu angeschafft. Diese sind unter dem Einfluss von Gabriel Weiß d. Ä. aus Bad Wurzach und seinem gleichnamigen Sohn entstanden. Die Bildhauer und Schnitzer stammen vermutlich aus dem Umkreis des aus Füssen kommenden Anton Sturm und dem aus Oberschwaben stammenden Dominikus Hermengild Herbergers. Der Freskomaler wurde nicht überliefert. Erstmals saniert wurde die Kirche im 19. Jahrhundert. 1922 wurden die Raumschale und die Fresken instand gesetzt. Das große, bei der ersten Sanierung übermalte Deckenfresko wurde von Josef Albrecht ersetzt. Die ebenfalls 1922 erneuerten Glocken wurden 1941 als Kriegsgut eingezogen. 1949 wurden vier neue Glocken gegossen. Die Altäre, die Kanzel sowie die Figuren erhielten gleichzeitig eine neue Fassung. Die 1882 entstandene Orgel wurde 1953 durch eine neue Orgel der Firma Hindelang aus Ebenhofen ersetzt. Die letzte Restaurierung fand 1989–1997 statt. Hierbei wurde der komplette Kirchenbau saniert, der Chor mit einem neuen Altar von Jörg Maxzin bestückt. Die Orgel wurde durch ein Werk der Firma Sandtner aus Dillingen ersetzt.

[Bearbeiten] Ausstattung

Blick von der ersten Empore auf das Hauptschiff und in den Hochchor
Blick von der ersten Empore auf das Hauptschiff und in den Hochchor

Die Ausstattung der Kirche ist hochwertig und als prächtig zu bezeichnen. Die Namen der Künstler sind meist nicht überliefert. Teilweise ist es auch möglich durch Arbeiten der näheren und weiteren Umgebung die Kunstwerke einzelnen Künstlern oder deren Umfeld zuzuordnen.

[Bearbeiten] Hochaltar

Der Hochaltar
Der Hochaltar

Der Hochaltar ist zweisäulig und mit Figuren bestückt. Er ist zu Ehren des Hl. Ulirch und wurde vermutlich von Gabriel Weiß d.Ä. entworfen und zur Weihe 1754 aufgestellt. Das Bild zeigt eine Fürbitte des Hl. Ulrich vor der heiligen Dreifaltigkeit, die Menschen zu seinen Füßen vor den einfallenden Ungarn zu erretten. Es bezieht sich dabei auf die Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955. Im unteren Drittel des Bildes flehen die Menschen – jeglichen Standes – den Hl. Ulrich an. Im rechten Hintergrund tobt die Schlacht. Der Hl. Ulrich kniet auf einer Wolkenbank und bittet für die Menschen. Ein kleiner Engel, ein sogenannter Putto, trägt als Zeichen seines Amtes den Abtstab. Ein anderer Putto kommt mit dem Kreuz, welches die Menschen der Sage nach damals rettete, zum Hl. Ulrich geflogen. Am unteren rechten Bildrand halten mehrere kleine Putti das Zeichen des Hl. Ulrich, den Fisch in ihren Händen. Die oberste Ebene des Bildes wird von der heiligen Dreifaltigkeit dominiert. Auf der rechten Seite Gott als Gottvater, auf der linken Seite Jesus. Über Ihnen ist der Heilige Geist in Form einer Taube zu sehen. Die aufwendigst geschnitzten Rahmen des Hochaltargemäldes sind mit Rokokoornamenten geschmückt. Ebenso auch die beiden seitlichen, durchbrochenen Dekorationen werden dem Umfeld des Bildhauers Anton Sturm zugeschrieben. Die Seitenfiguren des Hochaltares zeigen den Hl. Narzissus und die Augsburger Diözesanpatronin, die Hl. Afra. Durch diese Darstellungen soll die Enge Beziehung zur Bischofsstadt Augsburg hergestellt werden. Der Aufbau über dem Bild zeigt zwei große Engel und kleinere Putti, welche das flammende Herz Christi, welches in einem von geflügelten Puttoköpfen durchsetzten Strahlenkranz gebettet ist.

[Bearbeiten] Seitenaltäre

Die Seitenaltäre sind einfache Altaraufbauten mit einer Einbuchtung für Statuen und einem Auszugsbild. Der linke Altar ist der Hl. Maria Mutter Gottes, der rechte dem Hl. Josef geweiht.

[Bearbeiten] Marienaltar

Der Marienaltar besitzt in der geschnitzten, mit Puttoköpfen geschmückten Ausbuchtung eine wertvolle, hochwertig geschnitzte spätgotische Madonna aus der Werkstatt des Künstlers Ivo Strigel. Sie wurde um 1512 geschaffen. Diese zeigt die Jungfrau mit dem Jesuskind auf dem Arm, welches den Königsapfel in der linken Hand hält. Unter der Statue ist eine Statue der Hl. Maria, welche den vom Kreuz genommenen Jesus auf ihren Knien hat und sich über ihn beugt. Auch diese Figur wird der Werkstadt Strigels zugeschrieben und ist von großen künstlerischen Feinheiten gezeichnet. Das Auszugsbild über den Statuen zeigt die Rosenkranzspende. Die Jungfrau übergibt dem Hl. Dominikus und der Hl. Katharina von Siena einen Rosenkranz. Der Künstler ist unbekannt.

[Bearbeiten] Josephaltar

Der Altar zu ehren des Hl. Joseph zeigt in der geschnitzten, mit Puttoköpfen verzierten Ausbuchtung eine Statue des Heiligen mit einer Lilie in der Hand. Diese Statue stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Künstler der Statue ist unbekannt. Unter der Statue ist eine kleine Einbuchtung in welcher ein Silberkreuz Steht. Ebenso unbekannt ist der Künstler des Auszugsbildes. Es zeigt den Hl. Sebastien, welcher von Pfeilen durchbohrt, an einem Baum gefesselt dargestellt wird. In den Pestzeiten wurde er von den Verzweifelten um Hilfe angerufen. Ebenfalls soll es in Amendingen eine Sebastiansbruderschaft gegeben haben. Auch dies erklärt die große Verehrung des Heiligen.

[Bearbeiten] Kanzel

Die Kanzel hat als Bekrönung anstatt des üblichen Engels mit der Posaune einen Christus in Gestalt des guten Hirten mit einem Lamm auf den Schultern. Sie wird dem Umfeld des Künstlers Dominikus Hermengild Herbergers zugeschrieben. Die Kanzel selbst ist mit Putten und Rocaille geschmückt. Im Inneren hat sie an der Decke eine silberne Taube mit Strahlen um ihren Körper. Sie soll den Heiligen Geist verkörpern. Als Abschluss ist am Dach der Kuppel ein geschnitzter Saum mit Kordeln zu sehen. Der Zugang zur Kanzel ist nur über den Kirchturm möglich. Zu diesem befindet sich ein Zugang im inneren der Kirche rechts unterhalb der Kanzel. Heute wird die Kanzel nicht mehr benutzt.

[Bearbeiten] Sonstige Ausstattung

Die um 1500 geschaffene Hl. Ottilie
Die um 1500 geschaffene Hl. Ottilie

Ein Kreuzgang aus Ölbildern ist rings um das Langhaus an den Wänden angebracht. Über den Bildern befindet sich jeweils ein kleines goldenes Kreuz. Die Bilder werden Konrad Huber aus Weißenhorn zugeschrieben. Er in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert. Das Laiengestühl sowie ein Teil des Chorgestühls ist aus der Zeit der Erbauung der Kirche erhalten geblieben. Es ist einfacher Gestalt, mit Rocailleschnitzereien verziert. Es befinden sich auch einige Ölgemälde im Langhaus sowie dem Chorraum. Eines davon zeigt den Erzengel Michael als Besieger des gestürzten Engels Luzifer. Daneben befinden sich noch Bilder des Hl. Franz von Assisi, der Hl. Bonaventura sowie der Hl. Katharina von Siena. Alle Gemälde stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Ebenfalls finden sich im Kirchenraum verschiedene, hochwertige Skulpturen an den Wänden. Ignaz Waibel schaffte um 1700 die Skulptur des guten Hirten im Chor. Ihm gegenüber ist der Hl. Nepomuk abgebildet. Diese Figur stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im rückwärtigen Teil des Langhauses ist eine Figur der Hl. Ottilie. Diese um 1500 entstandene Skulptur stand früher in der kleinen gotischen Ottilienkapelle am Ortsrand. Ihr gegenüber steht der Hl. Antonius von Padua.

Auf der rechten Seite des Langhauses ist eine geschnitzte Kreuzigungsszene mit Maria und Veronika zu sehen. Diese Szene beherrscht diese Seite des Langhauses und ist um 1730 entstanden. Wo sie vor 1944, als sie in die Kirche kam, hing und der Künstler ist unbekannt. Des Weiteren gelten als Meisterwerke der Taufstein mit glockenförmigen Becken aus dem 17. Jahrhundert mit der Bekrönung mit einer kleinen Christus-Johannes-Gruppe aus dem späten 18. Jahrhundert. Das handgeschmiedete Gitter an der Brüstung des Oratoriums im Chor und die zwölf mit Blattranken verzierten Apostelleuchter zählen ebenfalls zu Kunstwerken höchsten Ranges.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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