Spider (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Spider |
Originaltitel: | Spider |
Produktionsland: | Kanada, UK |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
Länge (PAL-DVD): | 94 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | David Cronenberg |
Drehbuch: | Patrick McGrath |
Produktion: | Catherine Bailey David Cronenberg Samuel Hadida |
Musik: | Howard Shore |
Kamera: | Peter Suschitzky |
Schnitt: | Ronald Sanders |
Besetzung | |
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Spider ist ein Spielfilm von Regisseur David Cronenberg nach dem gleichnamigen Roman von Patrick McGrath.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Hauptbahnhof einer englischen Großstadt. Ein Zug fährt ein, Menschenmassen verlassen den Bahnhof, am Schluss entsteigt ein überängstlicher Mann diesem Zug. Alles an ihm ist wunderlich: die Kleidung, der kleine Koffer und vor allem sein Verhalten. Er sucht das Haus auf, dessen Adresse er sich auf einem Zettel notiert hat. Die Gegend, in der sich das Haus befindet, ist eintönig und trostlos. Direkt gegenüber dem Haus befindet sich eine Erdgasraffinerie.
Die Hausmutter, die ihm Einlass gewährt, ist ausgesprochen unfreundlich und herrisch. Sie beginnt ihn sofort zu bevormunden. Die Hauseinrichtung ist heruntergekommen, die anderen Gäste des Hauses sind mindestens genauso wunderlich wie der Mann selbst.
Dem Mann wird von der Hausmutter ein Zimmer zugewiesen. Sie mischt sich in seine Privatsphäre ein, und überraschenderweise wehrt er sich selbst kaum. Allein zurückgelassen beginnt er das wenige, was er hat, auszupacken. Von besonderer Bedeutung ist ein kleines Notizheft, das er unter dem Teppich versteckt.
Auf dem Bett beginnt er über seine Vergangenheit nachzudenken. Er sieht sich selbst, wie er als kleiner Junge mit seiner Mutter an einem Tisch sitzt. Der kleine Junge wird von seiner Mutter „Spider“ genannt, was mit seinem besonderen Interesse für Spinnen und dem Nachbau von Spinnennetzen zusammenhängt. Der Junge ist sehr schweigsam und mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem, was ihn unmittelbar umgibt. Von da an beginnt sich der Plot immer mehr zu verwirren. Vergangenheit und Gegenwart, Gedachtes und Wirkliches schieben sich ineinander. Von zentraler Bedeutung bleibt das Gas. Am Schluss des Filmes wird deutlich, dass seine Mutter durch eine Gasvergiftung gestorben ist, die womöglich er selbst provoziert hat. Zu einer wirklichen Auflösung kommt es jedoch nicht.
Ein aufklärendes Moment findet sich in der Mitte des Filmes, als ein Mitbewohner durchdreht und eine Glasscheibe zerschlägt. Der Film gewinnt an dieser Stelle an Farbe, die Gegend, in der sich „Spider“ bewegt, ist nicht mehr so surrealistisch düster, sondern entspricht einer normalen städtischen Umgebung. Es zeigt sich vor allem, dass das Haus, in dem er wohnt, nicht das Haus einer despotischen Alleinherrscherin ist, sondern die geschlossene Abteilung einer Nervenheilanstalt.
[Bearbeiten] Kritiken
- „Wie eine Kafka-Parodie, die komisch wäre, wenn sie nicht so bierernst erzählt würde.“ (Cinema)
- „Einige Tage im Leben eines psychisch gestörten, sich aus der Welt ausgrenzenden Mannes, der immer wieder in seinen Erinnerungen seine Vergangenheit schmerzhaft durchlebt, wobei immer unklarer wird, was die reale Welt und was Erinnerung ist und ob diese Erinnerungen wirklich erinnert werden. Ein düsterer, subtiler Horrorfilm über den Themenkomplex Gedächtnis/Erinnerung, der die Grenzen des Genres sprengt und der Ideenwelt des Existenzialismus verpflichtet ist. Die dichte Inszenierung und der faszinierende Hauptdarsteller imaginieren eine Welt ohne Mitleid, in der der Einzelne dem Verfall ohne Hoffnung auf Freiheit ausgesetzt ist. - Sehenswert.“ (film-dienst)
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Spider war 2002 im Wettbewerb um die Goldene Palme von Cannes vertreten und als „Bester Film“ des Toronto International Film Festivals ausgezeichnet.
- 2003 gewann David Cronenberg einen Genie Award. Für weitere fünf Kategorien gab es Nominierungen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Spider in der Internet Movie Database (englisch)
- Kritiken zu Spider auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Eintrag bei filmz
- „Spinnennetz im Kopf“-EVOLVER-Review
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