Shmuel N. Eisenstadt
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Shmuel Noah Eisenstadt (* 10. September 1923 in Warschau) ist ein israelischer Soziologe.
Eisenstadt emigrierte zunächst in die USA. Er wurde 1959 an der Lehrstuhl für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem berufen. Seit 1990 ist er emeritiert. Er erhielt zahlreiche Gastprofessuren, u. a. an der University of Chicago, der Harvard University, der Universität Zürich, der Universität Wien, der Universität Bern, der Stanford University, der Universität Heidelberg. Ihm wurden zahlreiche Preise zuerkannt, u. a. der Balzan-Preis, der Max-Planck-Forschungspreis sowie der Holberg-Preis. Er ist Mitglied vieler Akademien, u. a. der American Academy of Arts and Science.
In der Soziologie wurde er zunächst als Jugendsoziologe bekannt (From Generation to Generation), worin sich auch eine gedankliche Nähe zu Talcott Parsons dartat. Jedoch: „Eisenstadts Forschungen haben maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis der Moderne aus jener eurozentrischen Deutung heraus zu lösen, die das im Westen entwickelte kulturelle Programm als natürliches Entwicklungsmodell aller Gesellschaften sah. [...] Das europäische Modell ist nur eines: das zeitlich früheste. Es vermittelt den Impuls. Aber die gesellschaftlichen Reaktionen - sei es in den USA, Kanada, Japan oder im südostasiatischen Raum - erfolgten mit ganz unterschiedlichen kulturellen Reagenzien.“ (Frankfurter Rundschau, 22. März 2000)
[Bearbeiten] Wichtige Veröffentlichungen
- The Political System of Empires (1963)
- Modernization, Protest, and Change (1966)
- Tradition, Wandel und Modernität (1979)
- Revolution and the Transformation of Societies (1978)
- European Civilization in a Comparative Perspective (1987)
- Die Transformation der israelischen Gesellschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1987
- Japanese Civilization - A Comparative View (1996)
- Kulturen der Achsenzeit (Hrsg.), fünf Bände (1987 und 1992)
- Die Antinomien der Moderne. Die jakobinischen Grundzüge der Moderne und des Fundamentalismus. Heterodoxien, Utopismus und Jakobinismus in der Konstitution fundamentalistischer Bewegungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998, ISBN 978-3-518-28788-0
- Paradoxien der Demokratie - Die politische Theorie auf der Suche nach dem Politischen, Humanities Online 2005, ISBN 978-3-934157-41-5
- Die Vielfalt der Moderne
- Theorie und Moderne. Soziologische Essays, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006, ISBN 978-3-531-14565-5
- Die großen Revolutionen und die Kulturen der Moderne, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006, ISBN 978-3-531-14993-6
- 'Multiple Modernities' Der Streit um die Gegenwart, 2007
[Bearbeiten] Einführung
- Matthias Koenig: „Shmuel Noah Eisenstadt“. In: Stephan Moebius/Dirk Quadflieg (Hrsg.), Kultur. Theorien der Gegenwart. Überblicksband zu aktuellen Kulturtheorien. 2006, Wiesbaden: VS - Verlag für Sozialwissenschaften, 750 S., ISBN 3-531-14519-3.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Shmuel N. Eisenstadt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Englischer Essay im Marburger Forum über Gesellschaftliche Voraussetzungen für Genozid
Personendaten | |
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NAME | Eisenstadt, Shmuel Noah |
ALTERNATIVNAMEN | Eisenstadt, Samuel N. |
KURZBESCHREIBUNG | Soziologe |
GEBURTSDATUM | 10. September 1923 |
GEBURTSORT | Warschau |