Schwarze Jungfrauen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Daten des Dramas | |
---|---|
Titel: | Schwarze Jungfrauen |
Originaltitel: | Schwarze Jungfrauen |
Originalsprache: | deutsch |
Autor: | Günter Senkel & Feridun Zaimoglu |
Uraufführung: | 17. März 2006 |
Ort der Uraufführung: | Hebbel am Ufer, Berlin |
Schwarze Jungfrauen ist ein Stück von Günter Senkel und Feridun Zaimoglu. Die Uraufführung war am 17. März 2006 im Hebbel am Ufer in Berlin im Rahmen des Migrations-Festivals Beyond Belonging. Es gehörte zu den „meistdiskutierten Theatertexten des Jahres 2006“[1]
Nach Angaben der Autoren beruht der Theatertext auf Interviews, die mit „Neomosleminnen“ geführt worden seien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Das Stück ist monologisch aufgebaut und bietet Einblick in das Leben von 10 zumeist kopftuchtragenden muslimischen Frauen, z.B. „die Bosnierin“, „das Partymädchen“ oder „die Konvertierte“. Dabei wird radikales bis „widerwärtiges“[2] (Zaimoglu) Gedankengut, z.B. Antisemitismus, deutlich, aber auch das verallgemeinernde westliche Bild der kopftuchtragenden Unterdrückten zerschlagen.
[Bearbeiten] Details
Dem Autor zufolge beschäftigt sich das Stück mit einer „Minderheit in der Minderheit in der Minderheit“, womit er darauf hinweist, dass schon die orthodoxen Muslime in Deutschland verhältnismäßig rar gesät sind. Die Ultraorthoxen stellen innerhalb dieser Minderheit eine noch kleinere Gruppe dar.
Iris Alanyali verortet das Stück in der direkten Nachbarschaft der „Vagina-Monologe“ Eve Enslers. Schwarze Jungfrauen in der Inszenierung Neco Celiks war ein Erfolg und wurde unter anderem an die "Stücke-Tage" in Mülheim an der Ruhr, sowie zum aua wir leben in Bern eingeladen. Die Uraufführung war mit Katja Zinsmeister, Nermin Uçar, Pegah Ferydoni, Melek Erenay und Pinar Erincin besetzt. Das Bühnenbild stammte von Mascha Mazur. Ein Stückabdruck befand sich 2006 in Theater heute. In Österreich hatte das Stück 2007 unter der Regie von Lars-Ole Walburg am Burgtheater Premiere.
[Bearbeiten] Kritiken
„...in der Berliner Schaubühne, oder früher in der hippen Baracke des Deutschen Theaters, könnte man damit vermutlich jugendlich jubelnde Säle füllen. Das Stück macht Spaß, kein Kopfweh. Denn es handelt von ziemlich coolen Frauen.“ (Die Welt 2007 über die Premiere)
„Provokantes geben sie zu Protokoll (...) junge Musliminnen. Sie fühlen sich zugehörig zur deutschen Gesellschaft; zugleich bekämpfen sie sie. Gemeinsam ist ihnen: Radikalität.“ (Hörzu 2008 zur Ursendung der Hörspielbearbeitung)
[Bearbeiten] Hörspiel
Leonhard Koppelmann addaptierte das Stück 2007 als Hörspiel und beschränkte sich dabei auf sechs Episoden. Es sprechen unter anderen Maren Eggert, Katharina Schubert, Iris Minich und Anne Weber. Die Ursendung fand am 2. April 2008 auf NDR Kultur statt, begleitet von einer sich anschließenden Geprächsrunde mit Avi Primor, Katajun Amirpur und Zaimoglu. Eine CD-Veröffentlichung wurde vom NDR angekündigt.
[Bearbeiten] Weblinks
- „Die Polemik vergiftet das soziale Klima“, Islamische Zeitung, 6. April 2006, Gespräch mit dem Regisseur Neco Çelik und dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu über ihr Stück „Schwarze Jungfrauen“.
[Bearbeiten] Einzelbelege
- ↑ http://www.ksta.de/html/artikel/1207479051110.shtml
- ↑ Hörspielfassung Ursendung, Geprächsrunde mit Avi Primor, Katajun Amirpur und Zaimoglu ,2. April 2008 , NDR Kultur