Saverne
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Saverne | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Elsass | |
Département | Bas-Rhin | |
Arrondissement | Saverne (Unterpräfektur) | |
Kanton | Saverne | |
Geographische Lage | 48° 45′ N, 7° 22′ OKoordinaten: 48° 45′ N, 7° 22′ O | |
Höhe | 200 m (177 m–463 m) |
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Fläche | 26,01 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 11.201 Einwohner 431 Einw./km² |
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Postleitzahl | 67700 | |
INSEE-Code | 67437 | |
Website | http://www.mairie-saverne.fr/ |
Saverne (deutsch Zabern) ist eine Stadt in der französischen Region Elsass im Département Bas-Rhin mit 11.201 Einwohnern (1999). Saverne ist Sitz der Unterpräfektur (frz. Sous-préfecture) des Arrondissements Saverne, dieses besteht aus sechs Kantonen, sie ist Hauptort (frz. chef-lieu) des Kantons Saverne. Die Stadt wird vom Flüsschen Zorn und dem parallel dazu verlaufenden Rhein-Marne-Kanal durchquert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Saverne wurde als römische Militärstation „Tres Tabernae“ zur Sicherung der Zaberner Steige, eines Vogesenübergangs, an der Römerstraße Straßburg – Metz errichtet. Seit der Besiedlung durch die Alemannen im 8. Jahrhundert gehörte Saverne zum deutschen Sprachraum. Zur Zeit der Franken gehörte Saverne zum Bistum Metz, gelangte im 12. Jahrhundert jedoch in den Besitz von Straßburg. Im Zeitraum zwischen 1414 und dem Beginn der Französischen Revolution 1789 diente Saverne als Residenz der Straßburger Bischöfe. In der Zwischenzeit war die Stadt mehrfach im Blickpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen. Im 14. bzw. 15. Jahrhundert musste sich Saverne der Engländer und der Armagnaken erwehren. Im Bauernkrieg bezogen die aufständischen Bauern unter ihrem Anführer Erasmus Gerber 1525 dort ihr Hauptquartier. Nachdem sie ihre Waffen niedergelegt hatten, versprach ihnen der Herzog Anton von Lothringen freien Abzug. Landsknechte töteten jedoch gegen den Willen des Herzogs etwa 18.000 Bauern. Auch im Dreißigjährigen Krieg war die Stadt umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer. Im Westfälischen Frieden wurde Saverne erneut dem Straßburger Bischof zugesprochen. Ab 1704 residierten im Schloss die Fürstbischöfe aus dem Hause Rohan.
1877–1890 war Saverne der Standort des Rheinischen Jäger-Bataillons No. 8[1]. 1913 gab es im Deutschen Reich eine Verfassungskrise, weil ein deutscher Offizier in Saverne die elsässische Ortsbevölkerung als „Wackes“ beschimpft hatte, was in der Folge zu Demonstrationen der einheimischen Bevölkerung und einer übertriebenen Gegenreaktion des Militärs führte („Zabern-Affäre“).
Als direkte Reaktion auf das Ende des Zweiten Weltkrieges wurde seit 1945 die elsässische Mundart zunehmend bewusst von der französischen Amts- und Schulsprache verdrängt. Doch gab es in den letzten Jahren Bestrebungen, die einheimische Mundart zu retten.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Das herausragende Bauwerk der Stadt ist das 1790 erbaute Rohan-Schloss. Es hat auf der Parkseite eine 140 m lange monumentale Fassade aus rotem Sandstein. Es handelt sich um die längste klassizistische Schlossfassade in ganz Frankreich. Das mehrmals umfunktionierte Gebäude beherbergt unter anderem das Stadtmuseum mit einer reichen archäologischen Sammlung, einigen regionalen Kunstwerken aus dem Mittelalter und der Renaissance sowie der von Louise Weiss gestifteten Sammlung an Werken des 20. Jahrhunderts. Saverne hat eine hübsche Altstadt mit zahlreichen bemerkenswerten Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, u.a. das Haus des Landschreibers Katz in der Hauptstraße. Sehenswert sind auch die Pfarrkirche (ehem. Stiftskirche) mit romanischem Westturm und spätgotischem Langhaus (Münster-Baumeister Hans Hammer) mit einer qualitätvollen Innenausstattung, und die ehemalige Franziskanerkirche von 1303 mit ihrem freskenverzierten Kreuzgang.
Eine technische Sehenswürdigkeit stellt das in der Nähe gelegene Schiffshebewerk St. Louis-Arzviller (Plan incliné de St. Louis-Arzviller) im Rhein-Marne-Kanal dar.
Über der Stadt hat man von der Ruine Hohbarr (Château du Haut-Barr) eine gute Aussicht auf die Stadt, die Rheinebene und den Vogesenübergang. Auf der gegenüberliegenden Seite des Zorntals liegt die Ruine Greifenstein (Griffon).
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Wirtschaft
Haupterwerbsquellen in Saverne sind der Maschinenbau, das Uhren-, Brauerei- und Druckgewerbe und der Tourismus.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Xaver Murschhauser (1663–1738), Komponist und Organist
- Erich Mercker (1891–1973), deutscher Maler und Eisschnellläufer
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt (französisch)
- Office de Tourisme de Saverne
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