Santander
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Flagge | |
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Lage in Spanien: | |
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Basisdaten | |
Staat: | Spanien |
Region: | Kantabrien |
Fläche: | 34 km² |
Einwohner: | 182.926 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | 5.226 Einwohner je km² (2006) |
Höhe: | 15 m ü. NN |
Geografische Lage: | 43° 28′ N, 3° 48′ W Koordinaten: 43° 28′ N, 3° 48′ W |
Stadtgliederung: | ? Distritos (Stadtbezirke) |
Offizielle Website: | www.ayto-santander.es |
Politik | |
Bürgermeister | Íñigo Joaquín de la Serna Hernaiz |
Santander (sprich Santandér) ist die Hauptstadt der autonomen Region Kantabrien im Norden Spaniens.
- Einwohner: 196.836 (2006)
- über ein Drittel der Kantabrier leben in Santander
Santander ist ein sehr beliebter Badeort in Nordspanien. Hauptsächlich besucht von Spaniern aus dem heißen Inland. Absolut reine weiße Sandstrände sind ein Anziehungspunkt für viele meist spanische Touristen. Insbesondere im Stadtteil El Sardinero gibt es mehrere weitläufige Sandstrände. An den Stränden bietet sich, je nach Wetterlage, die Möglichkeit zum Surfen. In El Sardinero befinden sich auch das Spielcasino sowie das Stadion des Fußballvereins Racing Santander.
Auf der vorgelagerten Halbinsel „La Magdalena“ steht ein 1912 für König Alfons XIII. erbautes Schloss, wo heute u.a. die Internationale Universität Menéndez Pelayo untergebracht ist. Diese Universität ist eine Sommeruniversität. Ein weiteres Ziel ist die Vermittlung der spanischen Sprache und Kultur an ausländische Studenten. Dafür verfügt die Universität über einen zweiten Campus. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der 1972 gegründeten Universität Kantabrien. Sie ist mit ca. 12.000 Studenten (2004) die größte Universität in Kantabrien und bietet ein breites Spektrum an Fachrichtungen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Während der Zeit des Römischen Reiches, war die Stadt bekannt als Portus Victoriae Iuliobrigensium. Ihr heutiger Name leitet sich vom frühen christlichen Märtyrer Sankt Emeterius ab (Sancti Emetherii > Sancti Emderrii > Sancte Endere > Santendere > Santanderio > Santander), dessen Kopf der Legende nach im 3. Jahrhundert nach Santander verbracht wurde. Im Jahr 1187 ernannte Alfons VIII von Kastillien den Abt von San Emeterio zum Vorsteher der Stadt. 1248 nahm Santander an den Eroberungsschlachten von Sevilla teil und erhielt als Dank hierfür ein eigenes Stadtwappen, welches die Bilder des Torre del Oro und des Flusses Guadalquivir in Sevilla enthält.
Santander war eine wichtige Hafenstadt für Kastilien im späten Mittelalter und dann auch für den beginnenden Handel mit der Neuen Welt. Die offiziellen Stadtrechte erhielt Santander 1755.
Im Jahr 1893 explodierte der Frachter Cabo Machichaco im Hafen von Santander, wobei 500 Personen ihr Leben verloren. Santander wurde auch zur beliebtesten Sommerresidenz des Königs Alfonso XIII. von Spanien, und blieb auch später ein gefragter Ferienort, obwohl 1941 ein Feuer große Teile der historischen Stadt vernichteten.

[Bearbeiten] Das große Feuer von 1941
Santander wurde 1941 Opfer eines desaströsen Feuers. Das Feuer ging von der Calle Cádiz in der Nähe der Hafenmolen aus und wurde durch einen starken Südwind angefacht und in die Stadt getrieben. Dabei brannte das Feuer volle zwei Tage lang. Erstaunlicherweise gab es nur ein einziges Todesopfer, ein Feuerwehrmann im Einsatz; aber tausende von Familien wurden obdachlos, was ein Chaos auslöste. Als es vorüber war, war der historische Teil Santanders nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt war begleitet von einem Renovierungsprozess, der die ursprüngliche urbane Konfiguration der Stadt zum Teil stark veränderte.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
1981 | 1986 | 1991 | 1996 | 2000 | 2004 | 2006 |
---|---|---|---|---|---|---|
180328 | 186145 | 191079 | 185410 | 184264 | 183799 | 196836 |
[Bearbeiten] Sehenswertes
Aufgrund des Großbrandes von 1941 bietet die Stadt kaum historische Gebäude. Die wiedererbaute Kathedrale birgt die Gebeine von Sankt Emeterius und Celedonis, den Schutzpatronen der Stadt. Weiterhin findet sich in der Stadt ein Prähistorisches Museum, in dem unter anderem Fundstücke aus der Höhle von Altamira ausgestellt werden. Die meisten Besucher verzeichnet das Maritime Museum des Kantabrischen Meeres, das als Hommage dieser nordspanischen Region an ihr Meer konzipiert ist. In der Stadtmitte befindet sich das einzige im öffentlichen Raum Spaniens verbliebene Reiterstandbild des Diktators Francisco Franco.
Einen guten Blick auf die Stadt gibt eine Rundfahrt mit dem Boot, die von der Estación Marítima Los Reginas durch die Bucht von Santander, um die Halbinsel La Magdalena zum Leuchtturm Cabo Mayor und zurück führt. Von der gleichen Station aus kann auch per Boot der gegenüberliegende Strand von Somo erreicht werden, der sich weit in die Bucht von Santander zieht.
Im Stadtkern finden sich hauptsächlich im Gebiet zwischen dem zentralen Platz „Plaza de Cañadío“ und dem Hafen „Puerto Chico“ zahlreiche Bars und Restaurants.
Im Jahr 2005 feierte Santander die Verleihung des Stadtrechts vor 250 Jahren.
Santander hat einen Flughafen, der auch von Deutschland aus angeflogen wird. Für den Transport vom Flughafen zur Stadt empfiehlt sich der Bus, welcher halbstündlich pendelt. Der nächste größere Flughafen befindet sich etwa 100 Kilometer entfernt in Bilbao. Für Reisen innerhalb von Spanien bieten sich die Busstation sowie die beiden Bahnhöfe von RENFE und FEVE am „Plaza de las Estaciones“ an. Weiterhin besteht eine Fährverbindung zwischen Santander und Plymouth.
Im Umland von Santander, insbesondere im Nachbarort Maliaño entstanden große Einkaufszentren wie „Valle Real“ oder „Peñacastillo“, in denen Fachgeschäfte, Großmärkte und Kaufhäuser vorhanden sind, was wiederum zur Folge hat, dass man in der Innenstadt von Santander vergeblich nach einer Einkaufsmeile sucht, wie man sie in einer Großstadt erwarten würde. Feinkostläden und Nobelboutiquen sind dort aber dafür umso mehr vorhanden.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Pedro Munitis, spanischer Fußballspieler
- Gonzalo Colsa, spanischer Fußballspieler
- Iván Helguera, spanischer Fußballspieler
- Iván de la Peña, spanischer Fußballspieler
- Matilde Camus, spanische Dichterin
- Marquitos, ehemaliger spanischer Fußballspieler
- Severiano Ballesteros, ehemaliger Golfspieler
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Geoklima 2.1
[Bearbeiten] Fotogalerie
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Stadt Santander (spanisch)
- Universidad de Cantabria (spanisch)
- Universidad Internacional Menéndez Pelayo (spanisch)
- Regionale Tageszeitung (spanisch)