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Rolf Speckmann – Wikipedia

Rolf Speckmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rolf Speckmann (* 22. April 1918 in Bremerhaven; † 2. Dezember 1995 in Fischerhude) war ein deutscher Politiker (FDP), Senator in Bremen und Bankkaufmann.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Speckmann besuchte das Reformgymnasium - auch Oberrealschule genannt - im damals preußischen Geestemünde. Er absolvierte ab 1935 bei der Sparkasse Wesermünde eine Banklehre, die er auf der Deutschen Sparkassenschule Hannover 1937 abschloss. Von 1939 bis 1948 war er im Zweiten Weltkrieg Soldat und Kriegsgefangener.

Danach war er wieder - zuletzt als Bankamtmann - bei der Sparkasse Wesermünde in Bremerhaven tätig. 1955 wurde er Abteilungsdirektor und Leiter des Vorstandssekretariats bei der Bremer Landesbank/Staatliche Kreditanstalt Oldenburg-Bremen in Bremen und Nebenamtlich Vorstandsmitglied der Norddeutschen Finanzierungs AG. 1960 wurde er Direktor der Norddeutschen Kreditbank in Bremen und zugleich Geschäftsführer der Visirgus-Teilzahlungsbank und der Bremerhavener Grundstück- und Verwaltungsgesellschaft. Bei dem Neubau einer Filiale der Landesbank in Bremerhaven erwirkt er, dass die Kunsthalle in die Baumaßnahme einbezogen wird.
Von 1966 bis 1971 war er Senator (siehe unten).

Nach seiner Zeit in der Politik war er als Nachfolger von Spelsberg und Vesper vom 1. Juli 1971 bis zum 31. Dezember 1983 Mitglied des Vorstandes bzw. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen [1] . Bei der Sparkasse wurden in seiner Zeit entscheidende Strukturprozesse vorgenommen. 1971 wurde er in den Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes berufen. Ab 1973 war er auch Präsident des Verbandes der "Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen". Ihm folgte 1984 als Chef der Sparkasse Bremen Friedrich Rebers.

[Bearbeiten] Politik

Speckmann war in seiner Jugend von 1928 bis 1933 Mitglied der Bündischen Jugend. Ab 1953 war er Mitglied der FDP. Von 1959 bis 1966 wurde er zum Mitglied der Bremer Bürgerschaft und zeitweise zum Stellvertretenden Vorsitzenden der FDP – Bürgerschaftsfraktion gewählt. Vom 19. Januar 1966 bis 1. Juni 1971 war er als Nachfolger von Senator Johann Diedrich Noltenius (FDP) Senator für die Finanzen in den Senaten unter Führung von Willy Dehnkamp (SPD) und ab 1967 von Hans Koschnick (SPD). Speckmann vertrat eine Finanzpolitik, bei der die Schuldendienste für den Staatshaushalt in Bremen eine bestimmte Grenze nicht überschreiten sollte. Er führte die mittelfristige Finanzplanung im Haushalt ein [2]. Er forderte 1971: „Stabile Finanzen sichern die Selbständigkeit Bremens“ und weiter: „Die Finanzen des Landes Bremen müssen gesund bleiben, sie dürfen nicht durch eine Überhöhung der Verschuldung gefährdet werden und müssen stets ausgeglichen sein.“ [3] Zu seiner Zeit als Senator wurde aber auch 1969 das Finanzverfassungsgesetz vom Bund mit Zustimmung der Länder beschlossen, wonach auch die Lohnsteuer der in Bremen arbeitenden Bürger, die jedoch im Umland wohnen, an das Land des Wohnsitzes (also zumeist Niedersachsen) abzuführen sind. Diese Regelung war der Beginn einer für Bremen nachteiligen Steuerverteilung, die zum Ende des Jahrhunderts auch zu der fatalen Überschuldung Bremens geführt hat. [4].

Zusammen mit der FDP schied er 1971 wegen der erheblichen politischen Differenzen über die Gründung der Universität Bremen aus dem Senat aus. Finanzsenator wurde danach Oskar Schulz (SPD).

[Bearbeiten] Persönliches

  • Speckmann war Gründungsvorsitzender des Schnoorvereins Heini Holtenbeen. Er unterstützte die Verleihung des Schoor-Preises für das Kunsthandwerk. Das Packhaus-Theater entstand auch auf Grund seiner Initiative.
  • Er war von 1970 bis 1992 Mitglied des Vorstandes der "Wolfgang-Ritter-Stiftung".
  • Er war Vorsitzender des Weserbundes, der für die Schiffbarmachung der Mittelweser eintrat.
  • Er war Vorsitzender des Kunstvereins Bremen.
  • Er war Vorsitzender des Bremer Bauvereins.
  • Er war 1993 erster Ehrenbürger der Universität Bremen.
  • Er war Mitglied der "unifreunde", Mitbegründer des Initiativkreises "Bremer und ihre Universität", Mitglied der "Nolting-Hauff-Stiftung" und der "Wittheit".
  • Er war engagiert im Freundeskreis Fischerhude.
  • Er war verheiratet und hatte drei Kinder.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Handbuch der Bremischen Bürgerschaft

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Pressedienst der Sparkasse Bremen vom 2.12.1983
  2. Der Senator für die Finanzen: Finanzbericht 1971, Bremen, Seite 19 ff
  3. FDP: Das Konzept, Broschüre von 1971, Bremen
  4. Der Senator für die Finanzen: Finanzbericht 1971, Bremen, Seite 85


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