Relativpronomen
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Das Relativpronomen ist ein Wort, das in einem Relativsatz ein Gegenstandswort (Substantiv) des übergeordneten Satzes ersetzt (es bezeichnet den Referenten). In manchen Sprachen übernimmt ein nicht flektiertes Wort die Funktion des Relativpronomens, die „nota relationis“, das pronomen universale. In manchen Sprachen wird die Relation nur durch die Wortstellung angedeutet.
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[Bearbeiten] Deutsche Sprache
[Bearbeiten] Relativpronomen
Das Relativpronomen leitet einen Relativsatz ein und ersetzt darin ein Substantiv des übergeordneten Satzes (es „bezieht sich darauf“). Es richtet sich in Numerus, Genus nach dem vertretenen Substantiv, im Kasus jedoch nach der Konstruktion des Relativsatzes.
[Bearbeiten] der, die, das
Das deutsche Relativpronomen ist oft gleichlautend mit dem bestimmten Artikel (Ausnahme: zusätzliche Endung "-en" im Genitiv und Plural des Dativs). Unterschied: Der Artikel geht seinem Substantiv voran (in allen Sätzen), das Relativpronomen vertritt es (im Relativsatz).
- Einzahl (m, f, n):
- der, die, das
- dessen, deren, dessen
- dem, der, dem
- den, die, das
- Mehrzahl:
- die
- deren
- denen
- die
Beispiele:
- Der Mann, dem ich noch Geld schulde, hat mir gestern einen Brief geschickt.
In diesem Satz ist
- dem = das Relativpronomen
- Mann = das Wort im Hauptsatz, dessen Bedeutung im Nebensatz wiederholt wird (der "Referent")
- dem ich noch Geld schulde = der Relativsatz
- Die Biene, die mich gestochen hat, ist jetzt tot.
- die in der zweiten Satzhälfte = das Relativpronomen
- Biene = die Referentin
- die mich gestochen hat = der Relativsatz
[Bearbeiten] welcher, welche, welches
Die ältere Form des Relativpronomens welcher, welche, welches übernimmt dieselbe Aufgabe, klingt aber umständlich und wird eher dann verwendet, wenn man unschönen Anklang oder Wiederholung vermeiden will. Beispiele:
- Der Mann, der der Straßenbahn nachlief
- Der Mann, welcher der Straßenbahn nachlief
- Die Frau, der der Hund gehört
- Die Frau, welcher der Hund gehört
- Das Kind, das das Spielzeug suchte
- Das Kind, welches das Spielzeug suchte
[Bearbeiten] Nota relationis
In altertümlichem Deutsch kann die Nota relationis "so" die Aufgabe des Relativpronomens übernehmen.
- ... wenn sie, so singen oder küssen,
- mehr als die Tiefgelahrten wissen, ...
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- (Novalis)
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In nachlässiger Sprechweise vereinfachen viele das Relativpronomen zur flexionslosen Nota relationis "wo". In manchen Mundarten ist diese Syntax als regelrecht anerkannt, zum Beispiel im Schwyzerdütsch.
- [Dieses Produkt] isch öbbis vom Beschte, wo d'Schwiz zu biete hett.
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- (Werbeaufdruck)
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Manche Sprecher verwenden als Nota relationis das ebenfalls unflektierte Wörtchen "was", auch wenn nicht ein Wort im Neutrum gemeint ist.
[Bearbeiten] Latein
Das Lateinische kennt „qui“(= der, welcher), „quicumque“ ( = jeder, der; wer auch immer) und „quisquis“ (jeder, der; wer auch immer). Wie im Deutschen werden die Relativpronomina gebeugt:
- Einzahl (m, f, n):
- qui, quae, quod
- cuius, cuius, cuius
- cui, cui, cui
- quem, quam, quod
- quo, qua, quo
- Mehrzahl (m, f, n)
- qui, quae, quae
- quorum, quarum, quorum
- quibus, quibus, quibus
- quos, quas, quae
- quibus, quibus, quibus
[Bearbeiten] Englische Sprache
Für den Gebrauch der Relativpronomen in der englischen Sprache ist zwischen notwendigen und nicht notwendigen Relativsätzen zu unterscheiden.
[Bearbeiten] Notwendige Relativsätze
Notwendige Realtivsätze sind Relativsätze, die Auskünfte enthalten, die für das Verständnis des übergeordneten Satzes unentbehrlich sind. Notwendige Realtivsätze werden nicht durch ein Komma oder eine Sprechpause vom Hauptsatz abgetrennt. Als Relativpronomen stehen „who“, „which“ und „that“ zur Verfügung.
Vertritt das Relativpronomen ein Subjekt, so steht für Personen „who“ oder „that“ und für Sachen „that“.
Wird ein Objekt vertreten, entfällt das Relativpronomen häufig (Kontaktsatz):
-
- I cannot do my duty without the woman I love. (Edward VIII)
- Today I've finally received the letter I've waited for for weeks.
Es können aber fakultativ auch die für Personen „which“ oder auch „that“, und für Sachen „that“ oder „which“ als Relativpronomen verwendet werden.
-
- I cannot do my duty without the woman (whom) I love
- Today I’ve finally receied the letter for (that) I’ve waited for weeks
Bei notwendigen Relativsätzen kann an Stelle von „that“ auch „which“ gesetzt werden, wobei aber „that“ in der Regel vorzugswürdig ist. Geht „such“ voraus, steht an Stelle eines Relativpronomens immer „as“:
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- „He read only such books as (nicht that!) are interesting“
[Bearbeiten] Nicht notwendige Relativsätze
Nicht notwendige Realtivsätze enthalten nur erläuternde Auskünfte, die entbehrlich sind. Sie werden vom Hauptsatz durch ein Komma und eine Sprechpause getrennt. Für die Einleitung eines nicht notwendigen Relativsatzes muss immer ein Relativpronomen verwendet werden; die Bildung eines Kontaktsatzes ist nicht möglich. Als Relativpronomen stehen who“, „whom“, „which“ zur Verfügung. „That“ kann nicht verwendet werden.
Vertritt das Relativpronomem ein Subjekt, steht für Personen „who“ und für Sachen „which“. Vertritt es ein Objekt, steht für Personen immer „whom“ (nicht who), für Sachen immer „which“ (nicht that).