Reiner Gamma
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Reiner Gamma ist ein Gebiet ungewöhnlicher Helligkeit im Oceanus Procellarum auf dem Mond. Es liegt selenografisch bei 7° 30' Nord zu 59° 00' West, in der Nähe des Kraters Reiner, nach dem und dessen Namensgeber Vincentio Reinieri († 1648) es 1935 von der IAU benannt worden ist. Der mittlere Durchmesser der verwirbelten ovalen Struktur beträgt etwa 70 Kilometer.
Markantestes Merkmal ist die zu seiner Umgebung, einem Mare, abweichende Albedo. Da es keine auffälligen oberflächigen Unterschiede gibt, es sich also um keine Krater oder früheren Lavaausbrüche handeln kann, war man lange Zeit über den Hintergrund der Anomalie unschlüssig. Nachdem aber ähnliche Unregelmäßigkeiten im Mare Ingenii und Mare Marginis entdeckt wurden, hat man auf diesen neuen Erkenntnissen eine Theorie entwickeln können. Die Anomalien befinden sich fast genau gegenüber der Mittelpunkte der Becken anderer Maria und man vermutet daher, dass sie sich zur gleichen Zeit wie diese Einschlagkrater gebildet haben, durch die seismischen Verwerfungen und reflektierten Energien der Einschläge. Problematisch ist allerdings die Tatsache, dass sich die Helligkeitsanomalien nicht genau mittig zu den zugeordneten Maria auf der gegenüberliegenden Seite des Mondes befinden.
Die Oberflächenstruktur ähnelt im Aufbau einem zweipoligen magnetischen Feld, zudem hat man verhältnismäßig starke magnetische Felder nahe der Unregelmäßigkeiten messen können. Die genaue Ursache dafür ist unbekannt, man vermutet aber einen Zusammenhang mit der Theorie nach verursachenden Einschlägen.
[Bearbeiten] Weblinks
- NASA: Mysterious Lunar Swirls (englisch)
- Planetenkunde.de: Reiner Gamma
- The-moon.wikispaces.com: Reiner Gamma (englisch)