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Röthenbach bei Sankt Wolfgang – Wikipedia

Röthenbach bei Sankt Wolfgang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Röthenbach bei Sankt Wolfgang ist seit 1978 ein Ortsteil der Marktgemeinde Wendelstein in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographische Lage

Röthenbach liegt im Schwarzachtal, ca. 13 Kilometer südöstlich von Nürnberg. Der Fluss Schwarzach entspringt auf dem Tyrolsberg bei Neumarkt und gräbt sich, enge Schluchten bildend, zwischen Gsteinach und dem Bruckkanal tief in den fränkischen Burgsandstein ein.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ortsname Röthenbach hat seinen Ursprung in „Rodung am Bach“, womit der Gauchsbach, ein kleiner Nebenfluss der Schwarzach, gemeint ist. Einstmals entstanden ist der Ort aus zwei Zeidelgütern im Nürnberger Reichswald. Die ersten Siedlungsansätze gehen bis in das Jahr 1310 n. Chr. zurück.

Im ausgehenden Mittelalter erlangten die Zeidler überregionale Bedeutung. Die Röthenbacher Zeidler belieferten damals die königliche Tafel sowie die Nürnberger Lebküchner mit dem begehrten Waldhonig. Zu dieser Zeit unterstand das Dorf dem Zeidelgericht in Feucht.

In einer Urkunde von 1361 wird die Gemeinde noch als "Rötembach an der Swarzach" bezeichnet.In anderen Urkunden wird der Ort zur Unterscheidung von anderen Orten Röthenbach an der Schwarzach genannt. Um das Jahr 1550 tritt der Name Röthenbach bei Sankt Wolfgang auf, der auf das Vorhandensein eines Wolfgangheiligtums hinweist.

Bestimmend für die Entwicklung dieser Siedlung war neben dem Fernverkehr, der die Gegend passierte, die Lage am Wasser und am Wald. Die Schwarzach war einst der Grenzfluss zwischen dem Gebiet des Markgrafen von Ansbach und dem Nürnberger Territorium. Gegenüber der Nürnberger Zollstätte am Nordufer der Schwarzach errichtete der Markgraf von Ansbach südlich der Schwarzachbrücke im Jahr 1659 seine Zollstätte, ein stattliches Fachwerkhaus, das auch Richterhaus genannt wird.

Schon der erste Markgrafenkrieg fügte dem Ort beträchtlichen Schaden zu, im zweiten Markgrafenkrieg wurden das Dorf und der Ortsteil Kugelhammer weitgehend zerstört.

Im 16. Jahrhundert wohnten in Röthenbach nördlich der Schwarzach 15 Nürnberger Untertanen. Der südlich des Flusses gelegene Ortsteil (ein Hof und ein Gut) gehörte zum Gericht Wendelstein. Südlich der Schwarzach liegt außerdem der Ortsteil Nerreth, die "neue Rodung". Der dort einstmals betriebene Ackerbau wurde wegen des geringen Ertrages auf dem kargen Sandboden aufgegeben.

Bedeutung erlangte der Ort Röthenbach aufgrund seiner Lage an der Salzstraße, worauf der Name eines Straßenzuges hinweist. Diese Salzstraße führte einst von Nürnberg nach Bad Reichenhall. Der lebhafte Verkehr an der Straße führte zur Entstehung von vier Gastwirtschaften, einer Poststelle und einem Kramersladen. Mit dem Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals König Ludwig (Bauzeit: 1836-1845) erhielt der Ort Anschluss an das europäische Wasserstraßennetz. Über die 177 km lange Wasserstraße wurden die Schleppkähne von Pferden gezogen. Dieser Schifffahrtsbetrieb wurde nach dem Krieg eingestellt. Heute sind die sogenannten Treidelwege als Wander- und Radwege ausgebaut. Der Gauchsbach-Brück-Kanal bei Schloss Kugelhammer und der Schwarzach-Brück-Kanal, zeugen noch heute von der Brückenbaukunst des 19. Jahrhunderts.

Röthenbach bei Sankt Wolfgang war Haltepunkt an der ehemaligen Bahnstrecke Feucht–Wendelstein, die 1955 im Personenverkehr und 1959 im Güterverkehr stillgelegt und 1960 abgebaut wurde.

Von wirtschaftlicher Bedeutung für den Ort waren nicht nur die Land- und Forstwirtschaft, es gab neben einem Hammerwerk auch eine Papiermühle.

Am 1. Mai 1978 wurde Röthenbach bei Sankt Wolfgang eingemeindet und unter die Gemeindeverwaltung von Wendelstein gestellt. Bei einer Bürgerbefragung votierten 96 % der Beteiligten gegen eine Eingemeindung nach Wendelstein, die Wahlbeteiligung lag damals bei 78 %. Der letzte Bürgermeister von Röthenbach war Eberhard Büttner, der zum Zeitpunkt des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach deren Vorstand war.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Schloss Kugelhammer

Das bedeutsamste Bauwerk des Ortes ist das Schloss Kugelhammer 7, dessen momentaner Verwalter Hans Karl Freiherr Kreß von Kressenstein ist. Seinen Namen hat das Schloss von dem Hammerwerk erhalten, das schon im 14. Jahrhundert eiserne Kugeln herstellte. Der Bauernhof im Schlossbereich wird 1310 urkundlich als Zeidelgut des Heinrich Creutzer erwähnt. Es dürfte auch den ersten festen Sitz des Steinhewslein errichtet haben. Später erscheinen die Namen Schloss am Doos (Wasserfall) und Schlösschen zu Sankt Wolfgang (Wolfgangskapelle). Seit 1700 wird die Bezeichnung Schlüsselfeldscher Herrensitz verwendet. Von den späteren Besitzern des Schlosses nehmen die Meichsner in Röthenbachs Geschichte eine bedeutende Stellung ein.

Von 1678 bis 1709 war das Gut im Besitz von Johann Carl von Schlüsselfelder von und auf Kirchensittenbach und Röthenbach bei St. Wolfgang, der als Letzter seines Geschlechtes eine nach ihm benannte Familienstiftung einrichtete. Er bestimmte das sogenannte Nassauer Haus 7 in Nürnberg gegenüber der Westfassade der Lorenzkirche zum Stiftungshaus der Schlüsselfeld´schen Familienstiftung.

Das Stiftungstestament bestimmte seine beiden Schwager F. S. Kreß von Kressenstein und C. Welser von Neuhof zu Nutznießern. Die Administration übertrug er dem jeweils Ältesten dieser Familien im Wechsel. Mit dem Tod seiner Gattin Maria Helena im Jahr 1713 trat die Stiftung in Kraft. Seit 1709 standen 22 Administratoren der Familien Kreß von Kressenstein, Welser und Volckamer von Kirchensittenbach (seit 1878) der Stiftung vor.

[Bearbeiten] Wolfgangskapelle (zerstört)

In der Gauchsbachschlucht hinter dem Schloss Kugelhammer lag die Wolfgangskapelle, die dem heiligen Wolfgang, einem Bischof von Regensburg, geweiht war. Bis zur Reformationszeit war diese Kapelle eine beliebte Wallfahrtstätte und ein Rastplatz für Pilger, die zum Wolfgangsheiligtum am Abersee (heute Wolfgangsee) in Österreich unterwegs waren.

Am 29. September 1732 wurde die Wolfgangskapelle durch ein Hochwasser „gänzlich niedergerissen und hinweggeführet, also dass nicht einmal ein Vestigium (Spur) finden können, wo solche vorher gestanden ist...“ (Protokoll der Freiherrlich von Schlüsselfeld´schen Stiftungsregistratur). An Inventar der Wolfgangskapelle sind im Schloss noch das zinnerne Taufbecken mit Kanne, alte Leuchter und Hostiengläser vorhanden. Die Vermutung liegt nahe, dass die über die Hammerwiese verstreut liegenden, behauenen Steine der Kapelle als Baumaterial weiterverwendet wurden. An der östlichen Wand des Schuppens des Krämerhauses befinden sich 8 Sandsteine mit sogenannten Wetzrillen, wie sie an vielen Sakralbauten zu finden sind.

Kirche St. Wolfgang
Kirche St. Wolfgang

[Bearbeiten] Wolfgangskirche

Für die Dorfkirche (Wolfgangskirche) liegt eine Genehmigung für deren Bau vom 9. April 1465 vor. Der damalige Schloss- und Lehnsherr auf Kugelhammer, Heinrich Meichsner, hat dem Ort einen geistlichen und geistigen Mittelpunkt gegeben. Der Bau der Kirche dauerte von 1465 bis 1468.

Wahrscheinlich ist sie am 10. Juli 1468 eingeweiht worden. Nach der Pfarrbeschreibung wird das Kirchweihfest vor oder nach St. Willibald und St. Kilian gefeiert, je nachdem ob letzterer in die erste oder zweite Wochenhälfte fällt. Bis zum Jahr 1477 war die Röthenbacher Kirche eine Filiale von Kornburg, dann aber eine eigenständige Pfarrei. Im Jahre 1477 dotierte die Nürnberger Familie Gärtner die Pfarrei und ließ ein Pfarr- und Mesnerhaus errichten. Der Visitationsbericht von 1780 bestätigt das Präsentationsrecht Gärtners, der ein Schwiegersohn H. Meichsners gewesen sein soll. Meichsner hatte 1463 Kugelhammer erworben und 1468 eine Pfründe an die Pfarrkirche gestiftet.

Im Jahr 1700 erfuhr die Inneneinrichtung der Kirche eine barocke Umgestaltung (Altar von 1701, Emporenbrüstung von 1700, Orgelgehäuse von 1750), nur der Taufstein stammt noch aus der Bauzeit der kirche.

Karl und Jeremias Gärtner verkauften am 26. Juni 1562 das Pfarrlehen mir dem dazugehörigen Einkommen und das Mesnerhaus für 500 Gulden an den Rat den Stadt Nürnberg, dem das Dorf mit Kugelhammer gehörte.

[Bearbeiten] Dorfbrunnen

Im Rahmen der Altortsanierung, im Jahr 2000, wurde der alte Dorfbrunnen in seiner ursprünglichen Bauweise wieder hergestellt und der Platz vor der Wolfgangskirche umgestaltet.

[Bearbeiten] Altes Rathaus

Das Fachwerkhaus neben der Kirche wurde vom Landpflegeamt Nürnberg erbaut und in den Jahren 1579, 1719 und 1844 umgebaut. Es diente einst als Schul- und Mesnerhaus und vom 17. Januar 1882 bis zur Eingemeindung 1978 als Rathaus.

[Bearbeiten] Gemeinde

[Bearbeiten] Kindergarten und Schule

Unmittelbar neben dem ehemaligen Röthenbacher Rathaus steht der Kindergarten, der 1967/68 errichtet wurde. Das, mittlerweile umgebaute, „alte Rathaus“ wurde in den Kindergarten integriert. Das Schulhaus stammt aus dem Jahr 1965 und ist das dritte in der Geschichte der Gemeinde.

[Bearbeiten] Feuerwehr

Im Jahr 1877 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet und in den 1950er Jahren durch ein Feuerwehrhaus gesichert, das allerdings schnell zu klein wurde. Im Jahr 1977 wurde das heute noch bestehende Feuerwehrhaus erbaut, dessen Übergabe zum 100-jährigem Bestehen der Wehr erfolgte.

Feuerwehrgeschichtlich ist folgendes Ereignis zu erwähnen: In der Zeit zwischen dem 21. Dezember 1973 und 02. März 1974 trieb ein „Feuerteufel“ sein Unwesen in Röthenbach. Deshalb waren jede Nacht, zwischen 20:00 und 5:00 Uhr morgens, Brandwachen (Männer zwischen 18 und 60 Jahren) unterwegs. Insgesamt wurden dabei 6.331 km an Kontrollfahrten zurückgelegt. Der Täter wurde andernorts gefasst.

[Bearbeiten] Sport

Mit dem Bau der Turn- und Mehrzweckhalle wurde im Jahr 1974 ein weiterer Meilenstein in der Geschichte Röthenbachs gesetzt. Diese Turnhalle dient als Schulturnhalle, als Veranstaltungshalle und zur körperlichen Ertüchtigung im Rahmen des Sportvereins TSV Röthenbach bei St. Wolfgang.

[Bearbeiten] Kultur

Seit 1907 bemüht sich der Männergesangsverein Einigkeit um die Pflege des deutschen Chorgesangs. Er hält regelmäßig Singstunden und Proben ab und absolviert mehrmals im Jahr Auftritte in der Öffentlichkeit.

2005 wurde auf Schloss Kugelhammer die Mittelalter-Showact-Gruppierung Fränkischer Ritterhaufen [1] gegründet, die mittlerweile eine der größten Interessensgemeinschaften dieser Art in Mittelfranken darstellt und hauptsächlich Jugendliche aus der näheren Umgebung anspricht. Regional bekannt ist die junge Showtruppe vor allem für ihre Feuershow- und Schaukampfvorführungen. Auftritte auf Schloss Kugelhammer finden jährlich statt.

[Bearbeiten] Umwelt

1966 wurde die staubfreie Müllabfuhr und im Jahr 1973 die Straßenreinigung eingeführt.

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Heute hat der Ort ca. 2.490 Einwohner. Im Vergleich dazu: 922 Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg, 350 Einwohner im Jahr 1875.

Die Einwohnerzahl reduzierte sich in der Renaissance drastisch, da auch die katastrophale Pest nicht spurlos an dem Ort vorüber ging. So wurden im Jahr 1612 die ersten Pestopfer festgestellt. Bis zum Jahr 1632 starben von den damals 150 Einwohnern insgesamt 59 an der Pest, ganze Familien wurden ausgelöscht. In den Kirchenbüchern findet man als Todesursache noch „hitzige Kopfkrankheit“, „ungarische Krankheit“ oder Flecktyphus. Umherziehende Soldaten des Dreißigjährigen Krieges und ihr „Anhang“ verbreiteten die Krankheit.

Das schnelle Anwachsen der Gemeinde nach 1945 stellte die damalige Verwaltung der 1950er und 1960er Jahre vor schwierige Aufgaben, wobei die Wasserversorgung das größte Problem darstellte. In den Jahren 1954/55 und 1961/63 wurde das gesamte Rohrnetz erneuert und in den Jahren 1963/64 ein Wasserwerk gebaut. Dieses ist mittlerweile nicht mehr vorhanden.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Fränkischer Ritterhaufen

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 21' 47" N, 11° 10' 11" O


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