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Römische Priester und Priesterschaften – Wikipedia

Römische Priester und Priesterschaften

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Das Priesterwesen im antiken Rom hatte staatliche wie auch private Verwirklichung, die sich auf die Rezeption des Kultus im gesamten Staatswesen erstreckte. Es gab im Gegensatz zu vielen anderen antiken Religionen nie eine geschlossene Priesterkaste. Aber auch hier waren sakrale Akte von höchster Bedeutung für das Selbstverständnis des römischen Staates. Dementsprechend sprachen sich viele Magistrate vor einem Vorgehen nicht nur mit dem Senat ab, sondern konsultierten zuvor auch Priester, um sich der Zustimmung der Götter zu versichern[1]. Es gab verschiedene sakrale Ämter, die sich in vielen Aufgabenbereichen überschnitten, aber dennoch die Ausführung der Religion in allen Facetten untereinander aufteilten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die vier hohen Preisterkollegien

Ihre Ernennung erfolgte durch Wahl. Die Bekleidung eines solchen Amtes war eine große Ehre für einen Römer und viele bedeutende Politiker haben eines dieser Ämter während ihrer Laufbahn als Magistrat zumindest ein Mal inne gehabt. Aufgrund ihrer hohen Bedeutung unterlag ihre Anzahl immer wieder Schwankungen (so unter Sulla, Caesar und Augustus), auch wenn ihr Name eigentlich ein feste Zahl vorgab.


[Bearbeiten] Pontifices

Hauptartikel: Pontifex

Dieses Kollegium hatten die Aufsicht über alle Ausführungen der altrömischen Religion. Der Name leitet sich von "pontem facere" (dt: eine Brücke bauen) ab, was ein Hinweis auf ihre alte Funktion der Urbarmachung des Landes ist. In ihre Reihen werden auch die Flamines und Vestalinen gezählt An ihrer Spitze steht der pontifex maximus, meist der dienstälteste Priester, der das Kollegium organisiert, den Kalender pflegt und gegebenenfalls Priesterkollegen bestraft. Formal steht er unter dem Rex sacrorum, der die kultischen Handlungen vollzog. Nach dem Tod des Augustus war das Amt des pontifex maximus erblich an den jeweiligen Kaiser gebunden.

[Bearbeiten] Augures

Hauptartikel: Augur

Ihr Aufgabenbereich erstreckt sich darauf, kultische Akte zu vollziehen, die die Zustimmung oder Ablehnung einer Gottheit ermitteln sollten, worunter vor allem Vogelschau und die Deutung von Naturereignissen wie z.B. Blitze zu verstehen ist.

[Bearbeiten] Quindecimviri Sacris Faciundis

Hauptartikel: Quindecimviri Sacris Faciundis

Dieses Kollegium entwickelte sich aus der Kommission zur Befragung der sibyllinischen Bücher. Ihr Aufgabenbereich beinhaltete danebst den ritus Graecus, also im Groben, was an Religion von den Griechen übernommen wurde und unter Umständen der römischen Vorstellung angepasst wurde. Sie hatten im Rahmen der Säkularfeier eine besondere Rolle.

[Bearbeiten] Septemviri Epulonum

Hauptartikel: Septemviri epulonum

Sie haben sich als jüngstes Kollegium aus den Pontifices entwickelt. Ihr Auftrag bestand darin das Festbankett der Ludi Romani und Ludi plebei zu organisieren.

[Bearbeiten] Priesterliche Sodalitäten

In weniger öffentlichen Rahmen gab es priesterliche Vereinigungen, die wir heute vielleicht als Sekte betrachten würden.Zumeist waren sie genossenschaftlich organisiert. Im religiös freizügigen Rom allerdings waren auch diese Männer und ihr Dienst sehr angesehen.

[Bearbeiten] Salier

Hauptartikel: Salier

Sie vollzogen in erstarrten Kulthandlungen Tänze in voller Kampfausrüstung, deren Bedeutung bereits in der Antike nicht mehr ganz verstanden wurde. In diesem Zusammenhang steht das Salierlied, welches eines der ältesten Textzeugnisse des alten Rom ist. Sie führten Tänze für Kriegsgottheiten auf. Noch in der Kaiserzeit war patrizisches Geschlecht Voraussetzung für die Aufnahme in die Gruppe.

[Bearbeiten] Fratres Arvales

Hauptartikel: Fratres arvales

Sie führten feierliche Flurumgehungen zu Ehren des Mars durch, wie ihr Kultlied carmen arvale nahelegt. In der Kaiserzeit gab es eine starke Affinität zum Kaiserkult.

[Bearbeiten] Literatur

  • Muth, R.: Einführung in die griechische und römische Religion; Darmstadt 1988.
  • Latte, K.: Römische Religionsgeschichte; Muenchen 1960 (HdA V,4) (ND 1967).
  • Wissowa, G.: Religion und Kultus der Römer; 2. Auflage. Muenchen 1912. (ND 1971)
  • Krefeld, H. (Hrsg.): Res Romanae; 1. Auflage; Berlin 1997.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Krefeld, H. (Hrsg.): Res Romanae; Cornelsen; Berlin 2005; S. 73 f.


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