Primideal
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In der Ringtheorie ist ein Primideal eine Teilmenge eines Ringes, die viele Eigenschaften einer Primzahl hat.
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[Bearbeiten] Definitionen
Es sei R ein Ring. Dann heißt ein zweiseitiges Ideal Primideal oder prim, falls echt ist, also , und wenn für alle Ideale gilt:
- Aus folgt oder
Außerdem heißt vollständiges Primideal oder vollprim, falls echt ist und wenn für alle gilt:
- Aus folgt oder
[Bearbeiten] Äquivalente Definitionen
- Ein zweiseitiges Ideal ist genau dann prim, falls es echt ist und wenn für alle gilt:
- Aus (für alle gilt ) folgt ( oder ).
- Ein zweiseitiges Ideal ist genau dann vollprim, falls es echt ist und wenn der Faktorring nullteilerfrei ist.
[Bearbeiten] Eigenschaften
- Jedes vollprime Ideal ist prim, aber nicht umgekehrt. Zum Beispiel ist das Nullideal im Ring der reellen n×n-Matrizen prim, aber nicht vollprim.
- In kommutativen Ringen sind prim und vollprim äquivalent.
In kommutativen Ringen R mit Einselement gilt:
- Ein Element ist genau dann ein Primelement, wenn das von p erzeugte Hauptideal (p) ein Primideal ist.
- Enthält ein Primideal einen Durchschnitt von Idealen, so enthält es auch ein .
[Bearbeiten] Beispiele
- Die Menge der geraden ganzen Zahlen ist ein Primideal im Ring der ganzen Zahlen, da ein Produkt zweier ganzer Zahlen nur dann gerade ist, wenn wenigstens ein Faktor gerade ist.
- Die Menge der durch 6 teilbaren ganzen Zahlen ist kein Primideal in , da 2·3 = 6 in der Teilmenge liegt, aber weder 2 noch 3.
- Ein maximales Ideal eines Ringes R ist genau dann prim, wenn . Insbesondere ist prim, falls R ein Einselement enthält.