Polylemma

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Ein Polylemma ist - in Anlehnung an das Dilemma - eine Situation, in der zwischen mehr als 2 Möglichkeiten gewählt werden kann, von denen aber keine eindeutig zu bevorzugen ist, weil alle gleich (oder ähnlich) schlecht bzw. gut sind.

Klassisches Beispiel ist die Situation des Staates Israel im Nahen Osten. Auf Grund der anhaltenden Feindseligkeiten mit seinen Nachbarn hätte Israel theoretisch folgende Möglichkeiten:

die Forderungen der Syrer und Palästinenser erfüllen und Frieden anstreben
sich gegen Angriffe zu verteidigen und ansonsten passiv zu bleiben
sich durch Präventivschläge und Kommandoaktionen gegen mögliche Angriffe zu verteidigen
die Gegner durch massive militärische Gewalt endgültig auszuschalten

Jede dieser Möglichkeiten führt am Ende in die Katastrophe:

die Gegner fassen das als Schwäche auf und verstärken ihre Angriffe
dto.
die Gegner reagieren mit Gegengewalt und verstärken ihre Angriffe
die internationale Öffentlichkeit protestiert und erzwingt ein Ende der Aggression, was zum Ausgangspunkt zurückführt

[Bearbeiten] Logik

In der klassischen Logik kann man ein Polylemma als Syllogistischen Schluss der zweiten Figur darstellen, wenn der Obersatz aus hypothetisch-disjunktiven (weder-noch) Gliedern und die Prämisse die gleiche Anzahl der verneinten Glieder hat:

Obersatz: $A \rightarrow B_1 \or$ .. $\or B_n$
Prämisse: $\lnot B_1 \and$ .. $\and \lnot B_n$
Konklusion: $\lnot A$