See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Philokartie – Wikipedia

Philokartie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ansichtskarte: Gruss vom Starnberger See, 1897
Ansichtskarte: Gruss vom Starnberger See, 1897

Bei der Philokartie geht es um das systematische Sammeln oder Erforschen von Postkarten, hierunter sehr häufig Ansichtskarten. Sammler, die sich damit befassen, werden auch als Philokartisten bezeichnet. Die Namensgebung leitet sich aus dem Griechischen ab. Philos heißt der Freund.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Sammelns

Nachdem sich bei Ansichtskarten kurz vor 1900 ein regelrechter Boom abzeichnete, gab es bis etwa 1918[1] auch viele Ansichtskartensammler. Das kann durch den Umstand verstanden werden, weil es keine bzw. wenig andere Bildmedien wie Illustrierte, Fernsehen und kaum Hobbyfotografen gab. Außerdem waren alternative Kommunikationsformen wie z. B. die Telefonie als noch nicht weit verbreitet oder nicht vorhanden. Aus dieser Zeit sind noch viele stilvolle Alben erhalten. Zu dieser Zeit entstanden auch die ersten Sammlervereine. 1914 hatte der schon lange nicht mehr existierende "Weltverband Kosmopolit" 13.000 Mitglieder[2] und hatte auf 5 Kontinenten über 100 Konsulate[3]. Nach dieser Phase sank die Zahl der Sammler. Die Zeit von 1897 bis 1918 wird auch als "das Goldene Zeitalter der Ansichtskarte" bezeichnet.

Das Sammeln von Ansichtskarten wurde dann erst wieder ab Ende der 70er Jahre populär, wobei bei heutigen Sammlern wohl eher die Wertschätzung für die alten Raritäten im Vordergrund steht.

[Bearbeiten] Sammelgebiete

Viele Ansichtskartensammler sammeln topografische Ansichtskarten aus ihrer Umgebung, andere sammeln Motivkarten, Karten zu einem bestimmten Thema oder Karten von bestimmten Künstlern. Dabei haben viele Sammler bevorzugte Verlage oder Druckverfahren, wie z. B. Lithografien bzw. Echtfotokarten. Meist werden die Karten wegen des dokumentarischen oder künstlerischen Werts geschätzt.

Viele Ansichtskartensammler sind gleichzeitig Heimatsammler die teilweise ein ausgeprägtes Interesse für Heimatgeschichte haben. Manche Ansichtskartensammler sind gleichzeitig auch Briefmarkensammler oder haben auch andere Sammelgebiete wie z.B. Münzen (Numismatik).

[Bearbeiten] Katalogisierung

Bei Ansichtskarten gibt es im Gegensatz zu Briefmarken, Telefonkarten oder Münzen nur für sehr wenige abgegrenzte Sammelgebiete Katalogisierungen von Karten, was bei der enormen Vielzahl der verschiedenen Karten verständlich wird. Gerade das macht den Reiz für viele Sammler aus, immer wieder neue Entdeckungen zu machen, um die Sammelgebiete zu vervollständigen. Für Ganzsachenkarten und Bildpostkarten gibt es beispielsweise Kataloge mit Preisen.

Als Anhaltspunkte für Preise können auch Auktionskataloge von spezialisierten Auktionen für Postkarten verwendet werden oder man kann bei Online-Auktionhäusern im Internet beobachten was ähnliche Karten erzielen.

[Bearbeiten] Preise und Markt

Die Preise für alte Ansichtskarten bewegen sich von bis über 10.000 Euro für Spitzenkarten bis unter 1 Euro. Meist kosten alte Einzelkarten zwischen 50 Cent bis ca. 20 Euro, wobei Karten aus Posten meist deutlich günstiger sind. In der Regel sind Ansichtskarten von Großstädten billiger als von kleineren Orten, es sei denn es handelt sich um kleinere Orte mit sehr viel Fremdenverkehr.

Gesuchte, teuerere Sammelgebiete sind:

Viele ernsthafte Sammler suchen überwiegend Karten die schon mindestens mehrere Jahrzehnte alt sind, deswegen und wegen der zunehmenden Seltenheit sind Karten mit zunehmendem Alter tendenziell teurer.

Die meisten Ansichtskarten werden heute entweder über das Internet verkauft bzw. versteigert oder auf Ansichtskartenbörsen bzw. Ansichtskartenmessen verkauft. Es gibt auch Ansichtskartenhändler und -läden, oft in Kombination mit Briefmarken, Münzen, Geldscheinen oder anderem Kleinantikem. Außerdem gibt es spezialisierte Auktionshäuser und z. B. auf Flohmärkten werden auch alte Karten verkauft.

[Bearbeiten] Aufbewahrung

Es empfiehlt sich wertvollere Karten in weichmacherfreien Klarsichthüllen aufzubewähren, so sind sie vor Verschmutzung und Abnützung besser geschützt. Weichmacher gasen mit der Zeit aus und können die Karten beschädigen. Klarsichthüllen gibt es in verschiedenen Formaten. Außerdem gibt es spezielle Lagerkartons, Alben und Alu-Koffer.

Postkarten sollten möglichst lichtgeschützt aufbewährt werden, in einem nicht zu trocknem und nicht zu feuchtem Raumklima, möglichst zwischen 40% und 65% relativer Luftfeuchtigkeit. Zu feuchtes Lagern begünstigt die Bildung von Stockflecken. Die Aufbewährungstemperatur sollte Raumtemperatur (20 °C +/- 2 °C) sein. Sammler sollten ihre Karten in Wohnräumen und nicht auf Dachböden, in unbeheizten Kellern oder Garagen aufbewahren.

[Bearbeiten] Bedeutende Sammlungen

  • Das Altonaer Museum in Hamburg hat 1,5 Millionen "Bildpostkarten" gesammelt und inventarisiert.[5]
  • Eine der größten Sammlungen von Ansichtskarten (ca. 900.000 Exemplare) kann im ungarischen Ort Szerencs auf der Rákóczi-Burg besichtigt werden.
  • Eine ebenfalls sehr große, internationale Sammlung mit 600.000 dokumentierten Exemplaren gibt es in Sankt Petersburg.[6]
  • Eine sehr umfangreiche und sehr wertvolle Sammlung von Lithografie-Ansichtskarten aus ganz Deutschland hatte der ehemalige Erzbischof von Fulda Johannes Dyba.
  • In Paris, im Museum für Volkskunde, gibt es eine Sammlung mit 80.000 historisch wichtigen Ansichtskarten.[6]

[Bearbeiten] Abgrenzung zur Philatelie

Postkarten werden in dem Moment zu philatelistischen Belegen, wenn postalisch verschickt werden, außer wenn es sich um Ganzsachenkarten handelt. Sammler, die gleichzeitig Briefmarkensammler sind, bevorzugen im allgemeinen postalisch beförderte Stücke.

[Bearbeiten] Trivia

Der Operettenkomponist Paul Lincke hat einen "Marsch der Ansichtskartensammler" komponiert.[7]

[Bearbeiten] Literatur & Zeitschriften

[Bearbeiten] Literatur

  • Lebeck/Kaufmann: Viele Grüße... Eine Kulturgeschichte der Postkarte, Verlag: DBT im Bertelsm. 1988, Mchn., ISBN 3883794589
  • Martin Willoughby: Die Geschichte der Postkarte. Ein illustrierter Bericht von der Jahrhundertwende bis in die Gegenwart, Verlag: K. Müller Erlangen 1993, ISBN 3860703684
  • Horst Hille: Sammelobjekt Ansichtskarte. Transpress, Berlin 1989, ISBN 3-344-00401-8
  • Horst Hille: Ansichtskarten sammeln. Phil-Creativ, Schwalmtal 1993, ISBN 3-928277-20-0
  • Wolfgang Till: Alte Postkarten. Sinnvoll sammeln - garantiert gewinnen. (= Battenberg-Sammler-Kataloge). 2. Auflage. Battenberg, Augsburg 1992, ISBN 3-89441-022-1
  • Dieter Weidmann: Postkarten - von der Ansichtskarte bis zur Künstlerkarte, 1996 Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-06183-5
  • Otto Wicki: Geschichte der Post- und Ansichtskarten, Verlag Zumstein & Cie., Bern 1996, mit 32 Seiten, ISBN 3-909278-13-2
  • Linke/Richter: "Ratgeber für Ansichtskartensammler und die es werden wollen", unter Berücksichtigung neuer Forschungsergebnisse. Salzwasser-Verlag, Halenbeckstr. 19, 28757 Bremen, oder über den Buchhandel unter ISBN 978-3-86741-091-5.

[Bearbeiten] Zeitschriften

  • AK Express: Seit mehr als 30 Jahren die deutsche Fachzeitschrift für Ansichtskarten-, Heimat-, Motiv- und Forschungssammler; Erscheinungweise: Vierteljährlich
  • AnsichtsKarten-SammlerBrief, Mitteilungsblatt der AnsichtsKarten-InteressenGemeinschaft (vormals Philokartisten Union Europas seit 1961), als Arbeitsgemeinschaft im BDPh, VPhA; Erscheinungweise: Vierteljährlich.

[Bearbeiten] Einzelnachweise, Anmerkungen

  1. Linke/Richter, "Ratgeber für Ansichtskartensammler", Salzwasser Verlag 2007, Klappentext auf der Buchrückseite
  2. Otto Wicki, Geschichte der Post- und Ansichtskarten, Verlag Zumstein & Cie, Bern 1996, Seite 16
  3. Linke/Richter, "Ratgeber für Ansichtskartensammler", Salzwasser Verlag 2007, Seite 54
  4. 20 Karten, gedruckt 1923 aus Anlaß der Bauhausausstellung in Weimar, gestaltet von bekannten Künstlern. Siehe hierzu auch diese Webseite.
  5. Das Archiv - Magazin für Post- und Telekommunkationsgeschichte, Heft 4, 2007, ISSN 1611-0838, Titel: Kartengrüße - Sammlungen, Rartitäten, Dokumente, Seite 62
  6. a b Otto Wicki, Geschichte der Post- und Ansichtskarten, Verlag Zumstein & Cie, Bern 1996, Seite 5
  7. Otto Wicki, Geschichte der Post- und Ansichtskarten, Verlag Zumstein & Cie, Bern 1996, Seite 25


[Bearbeiten] Weblinks


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -