Penis der Vögel
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Der Penis der Vögel ist eine Analogie zum Penis der Säugetiere und wie bei diesen das männliche Begattungsorgan. Er unterscheidet sich im Aufbau und im Mechanismus der Erektion jedoch deutlich vom Penis der Säugetiere.
Bei Vögeln unterscheidet man zwei Grundformen:
- Penis protrudens (ausstülpbarer Penis)
- Penis non-protrudens (nicht-ausstülpbarer Penis)
Beim Penis protrudens (z. B. Entenvögel, Laufvögel, Steißhühner) findet sich ein echtes Begattungsorgan in der Kloake, das bei der Erektion nach außen gestülpt wird. Der größte Penis wurde bei einem Erpel der Argentinische Schwarzkopfruderente gemessen, dessen Penis im ausgerollten Zustand 42,5 cm lang war.
Die Mehrzahl der Vögel hat einen Penis non-protrudens, der nur in Form kleiner erigierbarer Höckerchen und Falten in der Kloake ausgebildet ist. Sie bilden bei der Erektion eine Rinne für die Samenflüssigkeit. Die Kloake wird dabei etwas ausgestülpt und an die des Weibchens gepresst.
Unabhängig vom Penistyp erfolgt die Erektion bei Vögeln nicht über Blutfüllung, sondern über Lymphe. Sie wird von einer gefäßreichen Bildung in der Kloakenwand (Lymphobulbus phalli) produziert.
[Bearbeiten] Literatur
- Günther Michel: Geschlechtssystem. In: Salomon (Hrsg.) Lehrbuch der Geflügelanatomie. Fischer Jena/Stuttgart, 1993, S. 197-226. ISBN 3-334-60403-9