Pavlov u Dolních Věstonic

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Pavlov
DEC Pavlov
Basisdaten
Staat:	Tschechien
Region:	Jihomoravský kraj
Bezirk:	Břeclav
Fläche:	1303 ha
Geographische Lage:	48° 52′ N, 16° 40′ O48.87415833333316.672255555556Koordinaten: 48° 52′ 27″ N, 16° 40′ 20″ O
Höhe:	245 m n.m.
Einwohner:	537 (2005)
Postleitzahl:	692 01
Verkehr
Straße:	Dolní Věstonice - Milovice
Struktur
Status:	Gemeinde
Ortsteile:	1
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister:	Vladimír Foltýn
Adresse:	Na Návsi 88 692 01 Pavlov
Website:	www.obec-pavlov.cz

Pavlov (deutsch Pollau) ist eine Gemeinde in Südmähren in Tschechien. Sie liegt 20 Kilometer nordwestlich von Břeclav und gehört zum Okres Břeclav.

Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevölkerungsentwicklung 4 Sehenswürdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks

[Bearbeiten] Geographie

Pavlov liegt im Norden der Pollauer Berge am Thayastausee Nové Mlýny. Südwestlich erhebt sich der Děvín (549 m). Im Westen liegt die Ruine der Burg Děvičky.

Nachbarorte sind Popice im Norden, Šakvice im Nordosten, Zaječí und Nové Mlýny im Osten, Milovice im Südosten, Klentnice und Perná im Südwesten, Spalená Hospada und Horní Věstonice im Westen sowie Dolní Věstonice und Strachotín im Nordwesten

[Bearbeiten] Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich eine der wichtigsten jungpaläolithischen Fundstellen in Tschechien.

Die Ortschaft wurde 1334 erstmalig urkundlich erwähnt und gehörte zu der Herrschaft Nikolsburg. Pollau wurde, wie der Großteil von Südmähren, schwer von den Hussiten und den Armeen des Dreißigjährigen Krieges verwüstet. Im Jahre 1543 ließen sich die Wiedertäufer in der Ortschaft nieder womit diese für die nächsten Jahrzehnte evangelisch war.

Auch in den nächsten Jahrhunderten musste die Pollau unter großen Schicksalschlägen leider. So verheerte Großbrände in den Jahren 1713 und 1833 die Ortschaft und die einmarschierenden Franzosen verursachten 1805 und 1809 hohe Kosten.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Friedensvertrag von Saint-Germain wurde Pollau zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten im Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Die darauf folgende staatliche Zugehörigkeit zum deutschen Gau Niederdonau dauerte bis 1945.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete erfolgte von März bis zum Juli 1946 die Enteignung und Vertreibung der deutschen Bewohner nach Deutschland. In den vorhergehenden Monaten flohen schon kleinere Gruppen der Ortsbevölkerung vor den Drangsalierungen nach Österreich. Nur 38 deutsche Bewohner konnten im Ort verbleiben.

Seit dem Jahre 1575 führte Pollau ein Ortssiegel. Das Aussehen von diesen änderte sich im Laufe der Jahrhunderte, aber es beinhaltete immer in Renaissanceschild worauf ein Fisch mit zwei Weintrauben abgebildet war.

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung	Häuser	Einwohner insgesamt	Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr			Deutsche	Tschechen	andere
1793	182	940
1836	190	935
1869	197	981
1880	205	1112	1110	2	0
1890	224	1123	1123	0	0
1900	232	1117	1117	0	0
1910	247	1105	1102	3	0
1921	250	1116	1107	5	4
1930	260	1089	1075	11	3
1939		987
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

• Kirche St. Barbara (1658)
• Kriegerdenkmal (1921)
• Volkschule (1740, Neubau 1862)
• Kapelle mit Muttergottesstatue (1868, nach 1945 entfernt)
• Kapelle des heiligen Johannes von Nepomuk
• Kapelle des heiligen Florian (1713)

[Bearbeiten] Literatur

• Anton Schwetter, Siegfried Kern: Abriß der Geschichte Mährens, 1884
• Archiv Mikulov: Odsun Němců – transport odeslaný dne 20. kvĕtna, (1946)
• Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk von Südmähren (1991)
• Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden (1992)
• Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens Band 3, (2001)
• Südmähren von A bis Z, Blaschka, Frodl (2006)

[Bearbeiten] Weblinks

• Ortsbeschreibung des Dachverbandes der Südmährer in Österreich (A)