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Ouroboros – Wikipedia

Ouroboros

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ouroboros aus einem alchemistischen Manuskript
Ouroboros aus einem alchemistischen Manuskript
Der Ouroboros kann als ein Torus mit stetig zunehmendem Ringdurchmesser aufgefasst werden
Der Ouroboros kann als ein Torus mit stetig zunehmendem Ringdurchmesser aufgefasst werden

Das Ouroboros (v. altgriech. οὐροβóρος „Schwanzfresser“) ist ein in vielen Kulturen verbreitetes archaisches Motiv einer sich in den Schwanz beißenden Schlange (manchmal auch ein oder zwei Drachen). Die eine Hälfte des Tieres ist meist weiß und die andere schwarz (vgl. Yin und Yang). Seine Ursprünge gehen zurück bis ins Altertum.

Es ist ein Symbol für die Unendlichkeit, die ewige Wiederkehr und die Vereinigung von Gegensätzen (wie hell/dunkel oder aktiv/passiv). Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige Metapher einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im abgeleiteten Sinn auch der Ewigkeit (wie der einfache Kreis).

In der alchemistischen Symbolik ist der Ouroboros das Bildsymbol eines in sich geschlossenen und wiederholt ablaufenden Wandlungsprozesses der Materie, der im Erhitzen, Verdampfen, Abkühlen und Kondensieren einer Flüssigkeit zur Verfeinerung von Substanzen dienen soll. Dabei wird die zum Zirkel geschlossene Schlange oft durch zwei Wesen ersetzt, die Maul und Schwanzende verbinden, wobei das obere als Zeichen der Flüchtigkeit (Volatilität) wie ein geflügelter Drache wiedergegeben ist.

Es ist das Symbol des Steins der Weisen, der auch aus einem wertvollen und einem wertlosen Material bestehen sollte.

Nach Diethard Stelzl stand im alten Ägypten dieses Symbol auch für das ewige Leben und die Wiedergeburt.

Die analytische Psychologie verwendet es als Metapher für die frühkindliche Entwicklungsphase, in der noch keine bewusste Differenzierung von Innen- und Außenwelt stattfindet und auch noch keine Geschlechtsidentität angenommen wird. Erst das entstehende Ich-Bewusstsein durchbricht die ouroborische Phase und differenziert die Welt in matriarchal und patriarchal.

[Bearbeiten] Einzelne Werke

  • Bernhard Dietrich Haage: Ouroboros - und kein Ende, in: Licht der Natur. Medizin in Fachliteratur und Dichtung: Festschrift für Gundolf Keil zum 60. Geburtstag, hrsg. von Josef Domes, Werner Emil Gerabek, Bernhard Dietrich Haage, Christoph Weißer und Volker Zimmermann, Göppingen 1994 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 585), S. 149-169
  • E. R. Eddison verwendet den Ouroboros in seinem Roman „Der Wurm Ouroboros“.
  • Michael Ende benutzt den Ouroboros in Gestalt des „AURYN“ in seinem Roman „Die unendliche Geschichte“.
  • Ouroboros (Komposition für 3 Schlagzeuge, Elektronik und Klarinette von Dietmar Bonnen)
  • In Battle Angel Alita Band 8 von Yukito Kishiro versetzt das Kaper-Programm Ouroboros Alita in einen von ihrem Unterbewusstsein gesteuerten Traum.
  • Sergey Lukyanenko lässt Anton Gorodezki im letzten Band seiner Wächter-Reihe, Wächter der Ewigkeit, nach einem mächtigen, von Merlin geschaffenen Artefakt suchen, das in Analogie zu Uroboros steht.
  • The Mars Volta schrieben für das Album The Bedlam in Goliath das Lied "Ouroborous".

[Bearbeiten] Trivia

Dem auf der Suche nach der Struktur des Benzols befindlichen deutschen Chemiker August Kekulé sollen 1865 die Ourobouros-Schlangen im Traum erschienen sein, woraufhin er das Modell des Benzolrings entwickelte.


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