Operation Regenbogen
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Operation Regenbogen | |||||||
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Teil von: Nahostkonflikt | |||||||
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Konfliktparteien | |||||||
Israelische Streitkräfte | Hamas | ||||||
Verluste | |||||||
keine | 50 |
Die Operation Regenbogen (hebr. מבצע קשת בענן Miwtza keschet baAnan) bezeichnet eine Landoperation der israelischen Armee Tzahal (Israel Defence Forces, IDF) im Mai 2004.
- Militäroperation in Rafah im Gazastreifen gegen den Waffenschmuggel der palästinensischen Untergrundbewegungen aus Ägypten.
- Ziel der Operation war es, Überfälle auf jüdische Siedlungen einzuschränken sowie Selbstmordattentate und Raketenangriffe auf Israel im Vorfeld zu erschweren. Im Rahmen der Aktion wurden 43 Häuser zerstört. Palästinensischen Quellen nach sollen es rund 100 Häuser gewesen sein. Insgesamt forderte die Militäraktion mindestens 43 Todesopfer. Drei Tunnel wurden bei der Operation gefunden.
- Internationale Kritik gegen diese Art der Terrorbekämpfung kam erstaunlicherweise auch von der amerikanischen Regierung unter George W. Bush bei gleichzeitigem Verweis der US-Regierung auf das Recht Israels auf Selbstverteidigung.
- Eine Resolution des Weltsicherheitsrats verurteilte die Tötung von Zivilpersonen und die Zerstörung von Wohnhäusern. Israel müsse als Besatzungsmacht gewissenhaft seine rechtliche Verantwortung gemäß der Vierten Genfer Konvention erfüllen und das Leben von Zivilisten in Kriegszeiten schützen.
- Die Abriss-Offensive der israelischen Armee endete am Freitag, dem 21. Mai 2004.
Die Verwendung des Begriffs „Regenbogen“ im Zusammenhang mit dem israelischen Militäreinsatz könnte Anlass zu Spekulationen über die Hintergedanken der Wortwahl geben.
- Der Regenbogen steht im Alten Testament als Zeichen der göttlichen Gnade und als Symbol des Neuanfangs am Ende der Sintflut. (Genesis 9)
- Davon ausgehend könnte man den Staat Israel nach den antisemitischen Vorfällen der vergangegen Jahrhunderte gewissermaßen als den Neuanfang am Ende der Sintflut deuten.
- In einem leicht variierten Bild könnten die Palästinenser als eine Art Meeresbrandung angesehen werden, gegen die es auszuhalten und die es zu überwinden gilt.
Das Ziel der Operation ist auch Teil des Planes, einen neutralisierten Gazastreifen zu schaffen, der keine Bedrohung für Israel darstellt, wenn dessen Truppen abgezogen werden. Die Gefahr solcher israelischer Militäraktionen liegt in der Strahlwirkung aufgrund der exponierten Lage (Zentrum dreier Weltreligionen) welche deshalb auch auf andere Gebiete (Irak, al-Qaida, Antisemitismus, US-Außenpolitik) ausstrahlt, und die Umsetzung der Roadmap nach vorhandenen Zeichnungen verhindern könnte. Es gibt Befürchtungen, dass sich die „Hardliner“ in der israelischen Regierung zu umfangreicheren Militäraktionen und Tötungsaktionen, auch gegen palästinensische Zivilisten, hinreißen lassen. Unterstützt werden solche Befürchtungen durch die Erfahrungen der Gewalt, insbesondere seit Amtsantritt des israelischen Premierministers (genannt „Bulldozer“) Ariel Scharon.
- Israels Justizminister Josef Lapid erklärte im Kabinett: Das Bild einer alten Palästinenserin in den Trümmern ihres Hauses erinnere ihn „an [seine] Großmutter im Holocaust“. Es gebe keine Vergebung für Menschen, die eine alte Frau so behandelten. Er nahm diese Äußerung nach Protesten jedoch teilweise zurück.