Ngabo Ngawang Jigme
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Tibetische Bezeichnung | |
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Tibetische Schrift: | ང་ཕོད་ངག་དབང་འཇིགས་མེད། |
Wylie-Transliteration: | nga phod ngag dbang 'jigs med |
Aussprache in IPA: | [ŋapʰøʔ ŋawaŋ tɕikmeʔ] |
Offizielle Transkription der VRCh: | Ngapoi Ngawang Jigmê |
THDL-Transkription: | Ngapö Ngawang Jikmé |
Andere Schreibweisen: | Ngabo Ngawang Jigme |
Chinesische Bezeichnung | |
Traditionell: | |
Vereinfacht: | 阿沛·阿旺晋美 |
Pinyin: | Āpèi Āwàngjìnměi |
Ngabo Ngawang Jigme (* 1. Februar 1910 in Lhasa, Tibet) ist ein tibetischer Politiker der VR China und Angehöriger der regionalen Zivilverwaltung.
Der aus einem tibetischen Adelshaus stammende Ngabo Ngawang Jigme wurde am Vorabend des Einmarsches der kommunistischen Volksbefreiungsarmee (VBA) in West-Kham vom frisch inthronisierten 14. Dalai Lama als Gouverneur ins osttibetische Chamdo (Qamdo) gesandt. Als die Stadt schon unmittelbar darauf von den chinesischen Truppen eingekesselt war, vermied er ein Blutvergießen durch die baldige Kapitulation. Als leitender Beamter der tibetischen Delegation zu Verhandlungen nach Beijing entsandt, was den vorübergehenden Vormarsch der VBA stoppte, unterzeichneten er und die Mitglieder seiner Delegation das sog. Siebzehn-Punkte-Abkommen zwischen der Lhasa-Regierung und der Staatsführung in Peking, das in China als „Vertrag zur friedlichen Befreiung Tibets“ bezeichnet wird. Da dieses Abkommen im Austausch für Garantien für die Autonomie und Religionsfreiheit die Aufgabe des Souveränitätsanspruches der Lhasa-Regierung bedeutete, wird Ngabo Ngawang Jigme im tibetischen Exil manchmal als „Verräter“ dargestellt, obwohl er unter den gegebenen Umständen in einer kooperativen Haltung gegenüber der chinesischen Regierung die günstigsten erwartbaren Bedingungen für seine Heimatregion zu verhandeln erhofft haben dürfte.
Seine Karriere setzte sich in den Reihen der chinesischen kommunistischen Verwaltung von Tibet fort. Neben anderen Funktionen hatte er viele Jahre die Stellung eines Stellvertretenden Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses (NVK) der VR China inne.
Ngabo Ngawang Jigme wurde am 21. Juni 2004 zum Präsidenten der „Vereinigung für den Schutz und die Entwicklung der tibetischen Kultur“ ernannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Tsering Shakya: The Dragon in the Land of Snows. A History of Modern Tibet Since 1947. Pimlico Verlag, London 1999, ISBN 978-0712665339
- Melvyn Goldstein: A History of Modern Tibet, Volume 2: The Calm Before the Storm: 1951–1955. University of California Press, 2007, ISBN 978-0520249417
Personendaten | |
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NAME | Jigme, Ngabo Ngawang |
KURZBESCHREIBUNG | tibetischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1910 |
GEBURTSORT | Lhasa, Tibet |