Neurulation
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Neurulation bezeichnet man die Bildung des Neuralrohrs als Anlage des späteren Zentralnervensystems beim Embryo.
Den Beginn der Neurulation erkennt man daran, dass sich auf der Oberfläche der zunächst noch kugeligen Gastrula die Neuralplatte abgrenzt. Sie hat die Form einer Schuhsohle. Ihre Ränder, die Neuralwülste, wölben sich zuerst zur Neuralrinne auf und schließen sich später zum Neuralrohr. Dieses löst sich bald vom übrigen Ektoderm, das darüber zusammenwächst, ab und wird ins Innere des Embryos verlagert. Damit ist das Rückenmark angelegt. Durch den Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit), einer unter Druck stehenden Flüssigkeit im Inneren des Neuralrohres bildet sich der Raum für das Gehirn aus. Auch die Augenanlagen gehen später aus diesem Ektodermteil hervor.
Induziert wird die Neurulation durch Botenstoffe des darunterliegenden Notochord, die Einfluss auf die Interaktionen zwischen den Ektodermzellen nehmen („community effect“). Die Ausbildung des Neuralrohrs geht dabei auf Veränderungen der Zellform durch Umlagerungen des Cytoskeletts zurück.